Preis für Balinger Schülerin Julia Fauser: Was Kanye West mit Glaube zu tun hat

Von Pressemitteilung

Die vier großen Kirchen im Land verleihen in Stuttgart den Schülerpreis „Christentum und Kultur“. Dieses Jahr haben 48 Schülerinnen und Schüler beim Wettbewerb mitgemacht und sich der Jurywertung gestellt. Unter den Preisträgern ist Julia Fauser aus Balingen. Der Titel ihres Beitrags: „Umbrüche und Neuanfänge in der Kirche. Wie könnte die Kirche von morgen aussehen? Wie begeistert man Jugendliche für Kirche?“

Preis für Balinger Schülerin Julia Fauser: Was Kanye West mit Glaube zu tun hat

Unter anderem um den wegen antisemitischer Äußerungen kritisierten Kanye West geht es in Julia Fausers Analyse.

Die Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, die Erzdiözese Freiburg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart zeichnen am 25. Januar die Preisträgerinnen und Preisträger des 20. landesweiten Schülerwettbewerbs „Christentum und Kultur“ aus – unter ihnen Julia Fauser aus Balingen.

Erstmals seit der Pandemie findet die Preisverleihung wieder im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Hospitalhof in Stuttgart statt. Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl überreicht die Preise.

Über Umbrüche, Neuanfänge und christliche Popmusik

Der 2. Preis geht an Julia Fauser vom Gymnasium Balingen, wie aus einer Pressemitteilung der Diözese Rottenburg-Stuttgart hervorgeht. Sie hat sich demnach mit der Bedeutung von Musik für den christlichen Glauben beschäftigt. Unter dem Titel „Umbrüche und Neuanfänge in der Kirche. Wie könnte die Kirche von morgen aussehen? Wie begeistert man Jugendliche für Kirche?“ reflektiert sie über den möglichen Einfluss christlicher Popmusik.

Dabei geht sie aus von der US-amerikanischen „Christian Contemporary Music“, kurz „CCM“. Anhand konkreter Songtexte, zum Beispiel des unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen kritisierten Kanye West, analysiert sie die Inkonsistenz der Texte und ihre oft fundamentalistischen und demokratiefeindlichen Inhalte sowie ihre Ausrichtung auf breite Kommerzialisierung und kommt zu dem Ergebnis, dass in diesen Liedern die Botschaft des christlichen Glaubens zu einem bloßen Produkt verkommen ist, das gewinnbringend verkauft werden soll.

Sie fordert daher von den deutschen Kirchen, sich nicht der Christian Contemporary Music anzubiedern, sondern ihrer Botschaft und den damit verbundenen Werten treu zu bleiben. Die Bewahrung der christlichen Botschaft ohne Fundamentalismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit sei die stärkere, weil authentischere Botschaft der Kirchen.

Schüler beschäftigen sich mit Zusammenhang von Religion und Kultur

Beim diesjährigen Wettbewerb haben 48 Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten eingereicht. Dies waren aufgrund der zu Beginn des Wettbewerbs noch geltenden Corona-Bedingungen etwas weniger Bewerbungen als in den Jahren zuvor.

Zum Hintergrund: Den Wettbewerb „Christentum und Kultur“ haben die Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, die Erzdiözese Freiburg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart erstmals im Schuljahr 2003/2004 ausgeschrieben. Er soll Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg dazu anregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen.

Jury aus verschiedenen Bereichen

Darüber hinaus soll der Wettbewerb das Interesse an religiösen und interreligiösen Fragestellungen wecken und die ökumenische Zusammenarbeit stärken. Die siebenköpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des kulturellen Lebens, aus Wissenschaft und Forschung, des Kultusministeriums sowie der Schulabteilungen der Regierungspräsidien und der Kirchen.

Für die Organisation ist jeweils ein Vertreter der evangelischen Landeskirchen und der Bistümer aus dem Bereich Religionspädagogik verantwortlich.