Präventionsprojekt der Polizei: 120.000 Bäckertüten warnen vor Telefonbetrügern

Von Polizei

Um vor allem ältere Mitbürger vor Straftaten zu schützen und aufzuklären, informiert die Polizei auch auf bedruckten Bäckertüten über die bekannten Maschen der Betrüger.

Präventionsprojekt der Polizei: 120.000 Bäckertüten warnen vor Telefonbetrügern

Im vergangenen Herbst informierten Polizei und Weißer Ring auf dem Balinger Marktplatz über die Betrugsmaschen. Am 21. Mai wird die Bäckertüten-Aktion in Ebingen fortgesetzt.

Zur Bekämpfung des Telefonbetrugs kommen demnächst im Zollernalbkreis erneut 120.000 bedruckte Bäckertüten über die Bäckereien in den Handel.

In Kooperation mit dem Verein Kommunale Kriminalprävention Zollernalbkreis e.V. und Landrat Günther-Martin Pauli, der Bäckerinnung Zollernalb, dem Weißen Ring und dem Kreisseniorenrat Zollernalb werden Beamte des Polizeipräsidiums Reutlingen am Samstag, 21. Mai, von 8 Uhr bis 13 Uhr, auf dem Wochenmarkt in Ebingen über die Maschen der dreisten und gewieften Telefonbetrüger informieren.

Vor allem Ältere sind Ziel der Betrüger

Mit der Aktion soll erneut vor dem im ganzen Land immer noch sehr präsenten Phänomen gewarnt werden. Wie die Polizei mitteilt, werden vor allem ältere Menschen auf perfide Art und Weise um ihr Erspartes gebracht.

Die aktuellen Zahlen der Polizei zeigen, wie wichtig Prävention und Aufklärung in diesem Bereich immer noch sind und außerdem, dass die steten Präventionsmaßnahmen und die Aufklärungsarbeit Früchte tragen.

Aufklärungsarbeit trägt Früchte

Das Polizeipräsidium Reutlingen registrierte im Jahr 2021 zwar noch knapp 2.800 Anrufe von Betrügern, denen es in 83 Fällen mit ihren Lügengeschichten am Telefon gelang, Geld und Wertsachen zu erbeuten, aber im Vergleich zum Vorjahr fielen damit 25 Menschen weniger auf die kriminellen Anrufer herein. Der Gesamtschaden belief sich auf über 1,6 Millionen Euro und damit rund 600.000 Euro weniger als im Jahr zuvor.

Falsche Polizisten, Enkeltrick und Co.

Immer noch geben sich die Kriminellen am häufigsten als Polizeibeamte aus, die angeblich das Vermögen der angerufenen Senioren vor dem Zugriff von Kriminellen „vorübergehend sicherstellen“ wollen, bis diese die Polizei festgenommen hätte.

Aber auch mit Enkeltrick, Gewinnversprechen und anderen Maschen wird ständig versucht, Angerufene zu ködern und auszunehmen. In der letzten Zeit gaben sich Täter immer wieder als Ärzte oder Pflegepersonal einer örtlichen Klinik aus und verlangten hohe Summen für teure Medikamente zur Rettung eines angeblich schwer an Corona erkrankten Angehörigen.

Andere melden sich als Staatsanwalt und täuschen vor, ein Angehöriger habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, weshalb zur Abwendung einer Inhaftierung eine hohe Kaution geleistet werden müsse.

Keine Auskunft über Vermögen und Wertsachen

Wer Betrügern am Telefon über vorhandene Wertsachen oder Erspartes Auskunft gibt, liefert sofort eine Steilvorlage. Mit dem Wissen auf lohnende Beute lassen sie daraufhin nicht mehr locker und ziehen alle Register.

Deshalb sollte die auf den Bäckertüten abgedruckte Botschaft der Polizei stets beachtet werden: „Verdächtiger Anruf? Legen Sie sofort auf und rufen Sie uns unter 110 an.“ Auf keinen Fall sollte am Telefon Auskunft über finanzielle oder persönliche Verhältnisse gegeben werden.

Weitere Infos

Zudem bieten die Spezialisten des Referats Prävention Vorträge zum Thema Enkeltrick und falsche Amtspersonen an. Telefonisch unter der Rufnummer 07121/942-1202 oder unter der Mailadresse reutlingen.pp.praevention@polizei.bwl.de können Referenten zu Vorträgen angefragt werden.

Weitere Informationen zum Thema finden sich auch im Internet unter polizei-beratung.de