Positive Bilanz: Bildungsmesse Visionen überzeugt auch in digitaler Form

Von Jelena Marjanov

Wie hat der virtuelle Messebesuch geklappt, was war geboten und welches Fazit ziehen Aussteller und Veranstalter? Ein persönlicher Einblick in die diesjährige Ausgabe der Bildungsmesse Visionen.

Positive Bilanz: Bildungsmesse Visionen überzeugt auch in digitaler Form

Einblick: Die Schülerinnen und Schüler der Realschule Schömberg beim Erkunden der digitalen "Visionen".

Seit 15 Jahren hat die Bildungsmesse Visionen einen festen Platz im Terminkalender der Abschlussklassen des Zollernalbkreises. Ich selbst erinnere mich noch gut daran, wie es zu meiner Schulzeit war.

Rückblick in die eigene Schulzeit

Wenige Tage vor der Messeveranstaltung bekamen wir in der Schule die Sonderbeilage zu den „Visionen“ ausgeteilt. Meine Mitschüler und ich blätterten darin, schauten uns den Messeplan an und legten schon vorab fest, welche Unternehmen oder Hochschulen wir an ihren Ständen besuchen möchten.

Entsprechend groß war die Freude, als wir rund zwei Wochen nach Anfang des neuen Schuljahres gemeinsam mit unseren Lehrern einen Ausflug nach Balingen machten. Die Sparkassenarena war unsere erste Station: Informative Vorträge von den Verantwortlichen und einigen Auszubildenden warteten dort auf uns. Anschließend machten wir mit weiteren Schulklassen aus dem ganzen Kreis scharenweise das Messegelände unsicher.

Absage im vergangen Jahr ...

Zahlreiche Unternehmen, Hochschulen und Institutionen waren vertreten und warben für ihre Praktikumsstellen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Ausbildungsberufe oder Studiengänge. Wenige Jahre später stand ich dann selbst an solch einem Messestand, diesmal auf der anderen Seite allerdings, und habe den Zollern-Alb-Kurier während meiner Ausbildungszeit auf der Bildungsmesse vertreten.

Vergangenes Jahr konnten die „Visionen“ aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden – der persönliche Kontakt zu den Absolventen blieb aus. Doch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Zollernalbkreis (WFG) hatte eine Lösung parat: Die Schülerinnen und Schüler kommen nicht zur Messe, sondern die Messe zu ihnen – digital.

... digitale Messe in diesem Jahr

Der Zollern-Alb-Kurier und die Hohenzollerische Zeitung waren als Medienpartner wieder mit an Bord und ebenfalls mit einem Messestand vertreten. Von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr konnten sich die Schüler online über ihre Zukunftsmöglichkeiten informieren.

Virtuelle Messestände, der Job-Finder sowie wissenswerte Informationen rund um das Thema Berufswahl standen den Besuchern unter anderem zur Verfügung. Mit verlinkten Videos, Social-Media-Kanälen, Infobroschüren sowie Steckbriefen zu den Ausbildungsberufen, Studiengängen und Praktika rundeten die Aussteller das Angebot ab.

Persönlicher Kontakt trotz Abstand

Lange dauerte es nicht, bis mich die ersten Nachrichten über den Live-Chat erreichten. „Welche Voraussetzungen werden für den Beruf benötigt?“, „Wie lange dauert die Ausbildung?“, „Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?“ und „Wie viel verdient man später?“ sind nur ein Auszug der Fragen, die die Schülerinnen und Schüler gestellt haben. Zeitweise betreute ich mehrere Chats gleichzeitig, so groß war das Interesse.

Aber auch kritische Fragen wie „Gibt es die Print-Zeitung in ein paar Jahren überhaupt noch?“ erreichten mich. Viele Jugendliche gingen mit Weitsicht an das Thema Berufswahl heran, informierten sich ausführlich und fragten nach möglichen Praktika. So kam es schon auch vor, dass manch ein Chat über eine halbe Stunde geführt wurde.

Persönlicher Eindruck

Mein Fazit: Natürlich kann eine digitale Bildungsmesse die „richtigen“ Visionen nicht vollkommen ersetzen. Aber mit dem Live-Chat sowie den Online-Messeständen können sich die Schülerinnen und Schüler ganz in Ruhe und nachhaltig über die Weiterbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsberufe informieren.

Die Plattform wird auch nach dem Messetermin online bleiben und soll regelmäßig aktualisiert werden – damit also eine gute Ergänzung zu der Präsenzveranstaltung bleiben.

Und welches Fazit ziehen Aussteller und Veranstalter?