Abgesägte Bäume und kreative Maischerze: Das war los in der Mainacht im Zollernalbkreis

Von Redaktion

Beschädigte oder abgesägte Maibäume: Es waren wohl zumeist die üblichen, aber weniger lustigen Maischerze, die die Polizei nach eigenen Angaben registriert hat. Doch es gibt auch kreative Maischerze im Zollernalbkreis. Ansonsten hatten die Beamtinnen und Beamten eine ruhige Mainacht ohne besondere Vorkommnisse.

Abgesägte Bäume und kreative Maischerze: Das war los in der Mainacht im Zollernalbkreis

Die Polizei hatte offenbar eine ruhige Mai-Nacht (Symbolfoto).

Die Polizei berichtet am Sonntag von einem Loch, das zum Aufstellen des Maibaums gedacht war, das mit Beton zugeschüttet wurde. Der Vorfall spielte sich in einer Gemeinde im Zollernalbkreis ab. Näheres war am Sonntag von einem Polizeisprecher dazu nicht zu erfahren.

Kreativer Scherz in Burgfelden

Wie gefestigt die Gemeinschaft in der jungen Burgfelder Bevölkerung ist, wurde einmal mehr zum 1. Mai deutlich. Wurde in den Vorjahren seitens der „Ortspolizei-Behörde“ unter anderem die Ausgemeindung von Albstadt verkündet, wurde in der Mainacht 2022 aktuell der Bevölkerung kundgetan, dass die Gartenschau 2023 in Balingen ausfällt, alternativ dafür die „Schaugärten Burgfelden 2022“.

Der Slogan lautet: „früher-höher-bunter-gartenreich statt steinreich, ein Blick durchs Fenster genügt“. Am Maimorgen hatten alle Bewohner im kleinsten Stadtteil einen Flyer vor ihrer Haustüre. Angeheftet war ein Beutelchen mit Blumensamen für das neue Highlight.

Was auf dem Terrassengarten geboten ist

Der erdachte Terrassengarten hat 14 verschiedene Stationen mit archäologischem Pfad, Beeten für Bärlauch und Gemüse, einem Märchengarten und – wer mag es den jungen engagierten Einheimischen verdenken – einem Biergarten und einer Weinlaube.

Die Schaugärten, wird die Idee hintersinnig fortgesponnen, könnten in kürzester Zeit noch in diesem Jahr öffnen – auf höchsten Niveau, Albstadt kleinster Stadtteil liegt schließlich 912 Meter über Normalnull. Es bedürfe weder Millionenausgaben noch Brückensanierungen, geschweige denn rückgebauter Tennisplätze.

„Wir Burgfelder sind ganzjährig vielseitig, kreativ und sparsam, wir brauchen keine Steingärten, denn wir sind von Natur aus steinreich und unterjährig heimlich wunderfitzig“, heißt es im Flyer weiter.

Daher seien der Neugier am Maitag alle Fenster und Gartentore geöffnet. Hungern brauchte dabei keiner, denn am Maitag ab halb elf Uhr buk der Förderverein frische Dinnedle im örtlichen Backhaus.

Lustiger Scherz in Leidringen

Auch in Leidringen konnte man sich an einem gelungenen Maischerz erfreuen. Am neuen Regenrückhaltebecken beim Denkmal wurden gleich zwei kommunalpolitische Themen aufgegriffen. Dem erfreulichen Trend der steigenden Einwohnerzahlen folgend, ist dort nun offenbar das Hotel „Klapperstorch am Wolfgangsee mit Yachthafen“ in Planung.

Hier soll wohl ein neues Familienplanungs-Hotel entstehen, finanziert durch die Familienkasse BW. Schon früh am Morgen war daher auch bereits der „Klappertresen“ von potentiellen Investoren gut besucht.

Andere genossen einfach die Sonnenstrahlen und sicherten sich mit ihren Luftmatratzen bereits die besten Plätze am „Wolfgangsee“.

Erzinger bringen Brücke zurück

Besonders viel Mühe haben sich Unbekannte beim Bau einer Holzbrücke über den Bontalbach in Erzingen gegeben.

An jener Stelle gab es einst eine Brücke, diese wurde jedoch vor wenigen Jahren abgerissen – wohl deshalb, weil eine Sanierung zu teuer kam. Abhilfe gab’s nun aber von kreativen Bürgerinnen und Bürgern, die die Brücke „zurückgebracht“ haben.

An ihr hing ein Banner mit der Aufschrift: „BL-Gartenschau 2023 – wir sind dabei!“ Erzingens Ortsvorsteher Hans Wendel kommentierte dazu: „Die preiswerte Alternative zur Gartenschau!“

In Stockenhausen haben Unbekannte ein Banner aufgestellt. Thema: der verzögerte Bau des Feuerwehrhauses.

Weniger Sachbeschädigungen und Ruhestörungen

Die verschiedenen Tanzveranstaltungen wiederum, die zur Mainacht stattgefunden haben, seien laut Polizei zum größten Teil gut bis sehr gut besucht gewesen.

Es seien einige, jedoch im Vergleich zu den Vorjahren eher geringe Anzahl von Sachbeschädigungen und Ruhestörungen gemeldet worden.

Die Polizei sei mit erhöhter Präsenz im gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Reutlingen unterwegs gewesen.