Dotternhausen

Plettenbergabbau: Der Bruch wächst rasant

15.01.2019

von Nicole Leukhardt

Die Dotternhausener Räte beraten am Donnerstag über die Süderweiterung des Kalksteinbruchs. Auch eine zweite Fläche steht zur Debatte.

Am Donnerstag werden die Dotternhausener Gemeinderäte darüber beraten, ob sie der Firma Holcim für den baurechtlichen Teil des Süderweiterungsantrag das gemeindliche Einvernehmen erteilen.

Plettenbergabbau: Der Bruch wächst rasant

© Daniel Seeburger

Nichts zu sehen vom Plettenberg, doch die Gondeln finden ihren Weg zur Station im Kalksteinbruch. Über dessen Zukunft beraten die Gemeinderäte von Dotternhausen am Donnerstag.

Ein positiver Ausgang dieser Entscheidung wäre ein frühes Signal an das Zementwerk. Denn die Antragsunterlagen liegen noch eine ganze Woche öffentlich aus, die Einspruchsfrist endet gar erst am 25. Februar.

Holcim beantragt nicht nur die Abbaugenehmigung für die Fläche, die in der dritten Änderung des Regionalplanes als Fläche zum Abbau von oberflächennahen Rohstoffen festgesetzt wurde mit einer Größe von 8,78 Hektar.

Ebenfalls zur Disposition steht eine Rekultivierungsfläche, die 1982 genehmigt worden war. Sie soll im Zuge der Süderweiterung zu einer Abbaufläche mit 7,53 Hektar umgewandelt werden. Norbert Majer, Sprecher des Dotternhausener Vereins NUZ, schreibt dazu: „Es geht tatsächlich um eine Steinbruchflächenerweiterung von über 16 Hektar.“

Die große Sorge seines Vereins: „Vom Berg bleibt fast nichts mehr übrig!“ Die Rekultivierungsfläche, die in den Gemeinderatsunterlagen als solche bezeichnet wird, sorgt indes für Verwirrung. Denn Rekultivierungsmaßnahnmen hätten dort noch nie stattgefunden.

Sabine Schädle, Pressesprecherin von Holcim, sagt: „Der Name trügt.“ Was Flora und Fauna auf dieser Fläche angeht, seien beide bereits im Monitoring berücksichtigt worden. „Wie auch im Fachbeitrag Tiere und Pflanzen ersichtlich, wurde immer der bestehende Steinbruch inklusive Rekultivierungsfläche plus Erweiterung und Umgebung berücksichtigt“, schreibt sie weiter.

Unstrittig scheint jedoch, dass bei positiv beschiedener Abbaugenehmigung sowohl auf der knapp neun Hektar großen, neuen Süderweiterungsfläche als auch auf der sogenannten Rekultivierungsfläche in Zukunft abgebaut werden darf. Die Nettoerweiterungsfläche des Bruches ist also gut 16 Hektar groß. Das Zementwerk selbst gibt den aktuellen Bruch mit 50 Hektar Fläche an. Die hinzukommende Fläche wäre also etwa ein Drittel mehr.

Norbert Majer wünscht sich, dass die betroffenen Gemeinden und Träger öffentlicher Belange zunächst ihre Argumente vorbringen dürfen, bevor abschließende Stellungnahmen abgegeben werden. „Wenn es überhaupt eine Süderweiterung geben wird, muss sie auf zwei bis drei Hektar außerhalb des jetzigen Zauns beschränkt werden“, sagt Majer. Holcim selbst scheint andere Vorstellungen zu haben. Das Zementwerk gibt die geplante Süderweiterung auf seiner eigenen Internetseite mit 20 Hektar an.

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