Plaza, Kreisel, neue Wege: Balinger staunen bei Gartenschau-Umgang in südlicher Innenstadt

„Auf uns wartet noch ein echt sportliches Bauprogramm“, meinte die Technische Geschäftsführerin Annette Stiehle. „Alle Anlagen werden ein Mehrgewinn sein, da sie uns auch nach der Gartenschau unverändert zur Verfügung stehen werden“, sagte Stiehle bei der offiziellen Begrüßung, ehe es in insgesamt sechs Kleingruppen los ging mit dem Bürgerspaziergang.

Ruhe in den Zwingergärten

Gehalten wurde unter anderem bei den Zwingergärten, bei denen Reste der alten Stadtmauer vorhanden sind. Die Bäume sind bereits zurückgeschnitten, doch die eigentlichen Baumaßnahmen werden dort demnächst erst gestartet. Die Zwingergärten sollen 2023 als ruhige gärtnerische Anlage dienen.

Sitzen auf den Eyachterrassen

Ein zentraler Punkt sollen auch die Eyachterrassen werden, auf denen sich die professionellen Landschaftsbauer präsentieren können und wo sich die kleine Kulturbühne und diverse Gastronomieeinrichtungen sowie die Plaza befinden werden – naturnahe Stauden inklusive. Die bereits vorhandenen Treppen wurden als ideale Sitzmöglichkeit konzipiert.

Hochwasser im Blick

Angrenzend sind die Wassergärten, die von einem großen Schutzzaun durchzogen sind, da an dieser Stelle unter anderem Eisvögel und Wasseramseln ihr Revier haben. An dieser Stelle kann direkt am Wasser vorbeigelaufen werden. Nicht aber ohne auch ein mögliches Hochwasser im Blick zu haben. „Eine solche Situation ist eingeplant. Der unterste Bereich, auf dem sich vorkultivierte Vegetationsmatten befinden werden, ist überflutbar“, verrät Stiehle.

Der Zollernschloss-Steg daneben, bei dem sich im Vergleich zum Vorgänger die Spannweite fast verdoppelt hat, ist momentan ebenfalls im Bau befindlich, bei Fertigstellung kann auch unter der Brücke entlanggelaufen werden. Die Verkehrssituation wird sich im Rahmen der Gartenschau mitunter ebenfalls verändern, neue Kreisverkehre sind am Freibad und der Kreuzung beim ADAC-Gebäude geplant.

Acht oder neun Eingänge

Ein Superlativ hat die Balinger Gartenschau 2023 jetzt schon, so viel wie die acht oder neun Eingänge hatte bisher kein Vorgänger. Einer davon wird sich bei den Schwefelbadgärten befinden, wo nach dem Abriss des alten Jugendhauses und eines kleinen Wohnhauses ausreichend Platz unter anderem für die Fair-Trade-Gärten, die Gärten der Lebenshilfe und für die Präsentation der hiesigen Obst- und Gartenbauvereine ist.

Rappenturm neu interpretiert

Entlang der Steinach wird es weitergehen zum ehemaligen, nur noch unterirdisch vorhandenen Rappenturm, wo das Denkmalamt der Öffentlichkeit seine Arbeit vorstellen wird. „Hier wird es eine Neuinterpretation des ehemaligen Rappenturms in heutiger Reminiszenz geben“, so Stiehle.

Trauzimmer im Grünen

Mit dem Zollernschloss verfügt die Kreisstadt über ein landesweit bekanntes Schmuckstück, so dass natürlich auch die angrenzende Grünfläche Bestandteil der Gartenschau sein wird, unter anderem wird sich dort das Trauzimmer im Grünen befinden, wo im Freien geheiratet werden kann. Beim gegenüberliegenden Kuhstall des Gasthofs Lang ist 2023 „Floristik im Kuhstall“ angesagt, in „Klein-Venedig“ wird der Landkreispavillon stationiert sein.

Viehmarktplatz erst später dran

Es gibt aber auch Bereiche in der Innenstadt, deren Sanierung erst nach der Gartenschau über die Bühne gehen wird. So ist das Pflaster beim Viehmarktplatz in die Jahre gekommen und bedarf einer langfristigen Erneuerung, was aber nicht im Kostenplan für die Gartenschau berücksichtigt und somit auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde.