Planungen für Messen in Albstadt und Balingen laufen – auch wenn eine Absage droht

Von Jasmin Alber

Vor gut einem Jahr hat mit den „Gesundheitstagen“ in Balingen die letzte Messe im Zollernalbkreis stattgefunden. Dann kam Corona. Auch dieses Jahr ist noch offen, ob Messen wieder möglich sind und wenn ja, unter welchen Bedingungen. „Wir fahren auf Sicht“, sagt Martin Kiesling vom Allgäu-Eventzentrum. Der Veranstalter informiert über die aktuellen Planungen, Alternativtermine und Absagen.

Planungen für Messen in Albstadt und Balingen laufen – auch wenn eine Absage droht

Beratung, Vorträge und Gesundheitscheck: Im Februar 2020 war mit den Gesundheitstagen die letzte Messe für lange Zeit (Archivfoto).

Bei den „Gesundheitstagen“ in Balingen im Februar des vergangenen Jahres hatte vermutlich noch niemand damit gerechnet, dass dies die letzte Messe für eine lange Zeit sein wird. Kurz darauf wurde – wenige Tage vor dem Termin – die Fachmesse Neckar-Alb regenerativ coronabedingt abgesagt.

Nach der hoffnungsvollen Zeit über die Sommermonate hatten die Messemacher vom Allgäu-Eventzentrum den Blick auf die „Immobilientage Zollernalb“ gerichtet, die für das Wochenende, 31. Oktober und 1. November, in der Balinger Stadthalle geplant waren. Ein Hygienekonzept war bereits erarbeitet. Doch auch diese Fachmesse wurde wegen der neuerlichen Corona-Welle recht kurzfristig abgesagt. Ebenfalls nicht stattgefunden haben aufgrund der Pandemielage die „Gesundheitstage“ in Albstadt sowie die neue Genussmesse in Balingen im Herbst.

Durchführung steht auf wackeligen Beinen

Auch dieses Jahr ist die Durchführung der Messen ungewiss. „Wir fahren auf Sicht“, sagt Veranstalter Martin Kiesling. Es kündige sich bereits wieder ein Frühjahr ohne Messen an. Die ursprünglich für das zweite Märzwochenende terminierte und bereits ausgebuchte „Neckar-Alb regenerativ“ wurde bereits auf den 19. und 20. Juni verlegt.

„Sollte die Messe auch am neuen Termin nicht stattfinden können oder dürfen, wäre der Folgetermin erst wieder im Frühjahr 2022“, sagt Kiesling. Die „Gesundheitstage“ in Albstadt im Herbst werden derweil geplant, obgleich deren Durchführung ebenfalls auf wackeligen Beinen steht.

Auch wenn eine Messe theoretisch aufgrund der Verordnungen erlaubt wäre, stelle sich auch immer die Frage, unter welchen Voraussetzungen. Schließlich sollten alle Beteiligten zufrieden sein. „Das macht die Planung natürlich schwierig“, fasst der Messeveranstalter zusammen, der eine weitere Hürde nennt: „Wir können die Aussteller nicht verlässlich informieren und ebenfalls nicht mitteilen, wie die Rahmenbedingungen sind.“ Dafür wäre ein Blick in die Glaskugel notwendig.

Optimistisch sein, aber realistisch bleiben

„Man darf nicht unbedarft sein und glauben, dass in zwei Monaten alles wieder normal ist“, schätzt er die Lage ein. Dennoch werde geplant – auch wenn die Veranstaltungen letztlich wieder abgesagt werden könnten. Schließlich erfordere eine Messe einen gewissen Vorlauf.

Denn neben Veranstaltern und Ausstellern gibt es noch weitere Beteiligte wie Messebauer oder städtische Mitarbeiter in der Halle. „Wir müssen zuversichtlich sein und abwarten“, schildert Kiesling das flexible Vorgehen. Das Credo lautet, optimistisch zu sein, aber realistisch zu bleiben.

Gesundheitsmesse in Balingen dieses Jahr abgesagt

Was aber feststeht: Die „Gesundheitstage“ in Balingen, die üblicherweise im Februar in der Volksbankmesse ausgerichtet werden, sind dieses Jahr bereits gecancelt und erst wieder für das Wochenende, 5. und 6. Februar 2022, in Planung.

Unter den Ausstellern seien viele Kliniken und Ärzte oder im Gesundheitswesen Tätige, die zurzeit anderweitig gefordert sind. Die Teilnahme an der Messe, so sie denn an einem neuen Termin dieses Jahr stattfinden dürfte, würde trotz Hygienekonzept zudem ein Infektionsrisiko für diese systemrelevanten Gruppen darstellen. Deren Teilnahme wäre deshalb mehr als ungewiss.

Kurz hätten Kiesling und sein Team angedacht, einen Tag dranzuhängen und die Gesundheitsmesse am Vatertagswochenende von Freitag bis Sonntag zu planen. Dieser Gedanke wurde aber wieder verworfen – nicht zuletzt, weil bei den „Gesundheitstagen“ Angebote wie die kostenlosen Checks oder Beratungen, die körperlichen Kontakt nicht vermeiden lassen, im Fokus stehen.

Keine reine Onlinemesse, höchstens Hybrid

Die Option, während der Pandemielage in den digitalen Raum auszuweichen, ist für Kiesling keine praktikable Alternative. „Die ganze Messe lebt vom direkten Kontakt“, erläutert er. Zudem sei die typische Zielgruppe vermehrt aus der Generation 60-plus, für die der Onlinezugang eine Hürde sein könnte. Wohl aber vorstellen könnte er sich, dass künftig Hybridmessen stattfinden, bei denen beispielsweise Vorträge gestreamt werden.

Auch die Genussmesse, die im vergangenen Herbst in Balingen Premiere gefeiert hätte, liegt zunächst einmal auf Eis. Schon die Planungen für den Auftakt 2020 wurden schnell eingestellt, als die Ausmaße der Corona-Lage mit Verordnungen und Einschränkungen deutlich wurden.

Grundsätzlich komme bei dieser Messe nämlich hauptsächlich jene Branche als Aussteller in Frage, die vom Lockdown besonders betroffen ist: die Gastronomie. Und damit ein Berufszweig, der aktuell andere Sorgen hat, als in eine Messepräsenz zu investieren, vermutet Kiesling. Diese Genussmesse sei ohnehin nur alle zwei Jahre geplant gewesen. Der nächste Termin sei deshalb für den Herbst 2022 anvisiert. „Wir sind hier noch nicht aktiv, werden den Herbst dieses Jahres abwarten und vorfühlen“, sagt Kiesling.