Photovoltaik auf 8 Hektar: In Schömberg entsteht ein Sondergebiet „Solarpark Norden“
17.11.2023
In Schömberg soll ein Sondergebiet „Solarpark Norden“ entstehen, in das eine Freiflächen-Photovoltaikanlage gebaut werden soll. Für das Vorhaben stehen rund 8 Hektar zur Verfügung. Am kommenden Mittwoch berät der Gemeinderat bereits über den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans.
Mit diesem Bebauungsplan wolle man die Schaffung von planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage im Gewann Norden auf der Gemarkung Schömberg schaffen, heißt es in der Sitzungsvorlagen für die Gemeinderäte. Geplant sei die Ausweisung eines Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Regenerative Energien“.
Mehrmals nichtöffentlich vorberaten
Schon im Vorfeld hatte der Gemeinderat mehrmals nichtöffentlich vorberaten. Der Grund: Das entsprechende Flurstück gehört einer Privatperson, die es nun verpachten will. Verwirklicht werden soll das Projekt von einem Investor aus Wiesbaden, der in der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung den Gemeinderäten das Vorhaben vorstellte und erklärte. Die Fläche, um die es geht, befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Landkreis Rottweil in dem Dreieck zwischen B27 und L435. In der Nähe fließt der Schmellbach. Auf dem Flurstück verläuft die Bodensee-Wasserversorgung. Deshalb könne wohl nicht das ganze Gebiet überbaut werden, weil Dienstbarkeiten bestehen. Das heißt, die Trasse der Wasserleitung darf nicht überbaut werden.
Ziel und Zweck dieses Bebauungsplans sei es, die geordnete Entwicklung eines Solarparks und der dazu erforderlichen weiteren Einrichtungen sicherzustellen – und zwar im Rahmen der Umsetzung von Klimaschutzzielen. Zulässig seien auf diesem Gebiet lediglich Anlagen, die für den Betrieb und die Erschließung des Sondergebiets erforderlich sind und in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Nutzung von Sonnenenergie stehen, heißt es in der Sitzungsvorlage weiter. Andere Anlagen und Nutzungen seien ausgeschlossen – deshalb die Ausweisung als Sondergebiet.
Einspeisung ins Stromnetz
Die mit der PV-Anlage erzeugte Energie soll ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. „Mit dem Bau der Anlage kann somit ein wichtiger Beitrag zur allgemeinen Stromversorgung und zum Klimaschutz geleistet werden“, heißt es in Verwaltungsvorlage. Die maximale Höhe der Module wird beschränkt, so dass eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes stark reduziert werden könne. Dabei liegt das Gebiet an einer Stelle, die kaum als Naherholungsgebiet genutzt wird. Allerdings ist das Gebiet am Schmellbach in Richtung Zepfenhan und Neukirch vom Biber besiedelt – soll heißen, das Wasser ist teilweise aufgestaut.
Wichtig für die Stadt: Das vorliegende Plangebiet liegt in einem so genannten landwirtschaftlich benachteiligten Gebiet. Hier sollen gemäß Landesentwicklungsplan für die Stromerzeugung verstärkt regenerative Energien wie Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Biogas, Holz oder Erdwärme genutzt werden.
Plan wird öffentlich ausgelegt
Der nächste Schritt nach dem Aufstellungsbeschluss, der am Mittwoch verabschiedet werden soll, ist die einmonatige öffentliche Auslegung des Vorentwurfs. In diesem Zeitraum ist es möglich, Stellungnahmen zu dem Bebauungsplan abzugeben.
Ein ähnliches Projekt soll in Zimmern u.d.B. im Gewann Aspen entstehen. Dort ist man allerdings schon einige Schritte weiter. Schon vor einigen Jahren hatte man in Schömberg geplant, an der ehemaligen Erddeponie Herrleswasen in Schörzingen eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zu realisieren. Die Pläne hatten sich aber dann zerschlagen.
