Handball

„Phänomenale Angriffsleistung“: HBW Balingen-Weilstetten freut sich über starken Auftritt

22.11.2020

Von Marcus Arndt

„Phänomenale Angriffsleistung“: HBW Balingen-Weilstetten freut sich über starken Auftritt

© Sportfoto Zink / OGo

Gegen Erlangen gelang der zweite Saisonsieg.

Dicht getaktet ist das Programm für das Team von Jens Bürkle. Nach dem 34:32-Erfolg gegen Erlangen treffen die Schwaben in der SparkassenArena auf Leipzig und Vizemeister SG Flensburg-Handewitt.

Nach dem souveränen Sieg bei Ex-Meister Lemgo (Endstand: 32:26) legte der letztjährige Aufsteiger überraschend nach. Routiniert nutzten die Schwaben beim ambitionierten HC Erlangen am vergangenen Donnerstag das Momentum, drehten nach einem 12:18-Rückstand das Duell mit den Franken.

„Wir führen mit sechs Toren“, erklärt Erlangens Coach Michael Haaß, „und dann haben wir einfach aufgehört zu spielen. Wir haben in der Folge die Sicherheit komplett verloren, welche wir in den vergangenen Wochen hatten.“

Doch der HCE zeigte diesmal Nerven, brachte in einer packenden Partie sein Potenzial nur phasenweise auf die Platte. Unumwunden räumt der Balinger Trainer allerdings ein: „Wenn wir in Lemgo nicht erfolgreich gewesen wären, hätten wir möglicherweise eine ‚Rutsche‘ kassiert und die Kurve nicht mehr gekriegt. Das Ding beim TBV hat etwas gedreht. Aber wir haben Aktion für Aktion weitergespielt – und irgendwann hat sich das so aufgebaut. Gefühlt haben wir aus dem Rückraum alles getroffen. Vladan Lipovina hat mit einer sehr guten Quote wieder geliefert, Lukas Saueressig hat die Mannschaft in der entscheidenden Phase sehr gut geführt, Marcel Niemeyer wird nach seiner Verletzungspause immer besser, und Mike Jensen hat zwar bisher schon gut gehalten, gegen Lemgo und Erlangen war das aber überragend.“

Abgezockte Schwaben

Der Däne hielt mit seinen Paraden (Fangquote: 33,33 Prozent) den HBW im Spiel, während sein Gegenüber Martin Ziemer kaum eine Hand an den Ball brachte. In den Schlussminuten nahm der frühere Balinger dem Tabellen-16. zwei wichtige Würfe weg – und es wurde noch einmal richtig eng.

„Doch wir haben es am Ende sehr, sehr abgezockt gemacht“, hebt der Sportwissenschaftler hervor, welcher nach dem Seitenwechsel entfesselte „Gallier“ erlebte. „In der zweiten Halbzeit war die Angriffsleistung natürlich phänomenal mit den 22 Toren“, meint der 40-Jährige, „da haben wir durch die Bank weg wieder mega performt. Und die Abwehr in Kombination mit Mike wurde dann immer aggressiver und sattelfester – und dann sind wir irgendwann trotz 18:12 noch in Vorlage gekommen...“ Bereits in Durchgang eins spielte der letztjährige Aufsteiger nicht schlecht, „lassen aber zu viele Chancen aus“, so der ehemalige Erstliga-Spieler weiter, „und auch die Abwehr war noch ein wenig wackelig.“

Leipzig zurück im Spielbetrieb

Am kommenden Donnerstag trifft der Kreisstadt-Klub auf die Körperkulturellen aus Leipzig (19 Uhr. Die Sachsen teilten sich am Sonntagnachmittag mit Lemgo die Punkte (Endstand: 32:32).

„Sie waren lange weg“, weiß der Balinger Kommandogeber das Leistungsvermögen der Ostdeutschen nicht richtig einzuschätzen. Nach neun positiven Corona-Fällen musste erst die komplette Mannschaft in häusliche Quarantäne – und auch in der Folge verlief der Übungsbetrieb unregelmäßig.

„Sie waren fast zwei Wochen komplett aus dem Training raus“, betont Bürkle, „das ist schon eine lange Zeit.“ Für ihn sei Leipzig „auch in der Kategorie Platz sechs einzuordnen, plus minus zwei“. In der Vorsaison gewannen jedoch die Balinger mit 26:24, welche den ersten zählbaren Erfolg in der „Hölle Süd“ anvisieren, bevor am Sonntag Flensburg-Handewitt kommt (13.30 Uhr).

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