Fußball

Pflichtaufgabe vor finaler Kür: TSG Balingen trifft im WFV-Pokal auf den FC Holzhausen

13.08.2020

Von Marcel Schlegel

Pflichtaufgabe vor finaler Kür: TSG Balingen trifft im WFV-Pokal auf den FC Holzhausen

© Herl

Nach dem ungefährdeten Finaleinzug in Pfedelbach (unser Bild) ist Regionalligist TSG Balingen im Pokalwettbewerb der Saison 2020/21 am Samstag beim Verbandsliga-Aufsteiger FC Holzhausen gefordert.

Bevor die TSG Balingen am 22. August in Stuttgart das WFV-Pokalfinale gegen den SSV Ulm 1846 bestreitet, steht für die Regionalliga-Fußballer das Zweitrunden-Match im Verbandspokal der neuen Saison an: am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Holzhausen.

Die TSG Balingen bewirbt sich momentan gleich um zwei Pokale gleichzeitig. „Natürlich freuen wir uns auf das Endspiel, dessen Bedeutung überragt alles“, sagt Lukas Foelsch. „Es geht um einen Titel, um den Einzug in den DFB-Pokal. Diese Chance bekommt man nicht oft in seiner Laufbahn.“

Tatsächlich haben aus dem aktuellen Kader des Viertligisten lediglich Foelsch selbst (mit dem VfR Aalen) und Daniel Seemann (SSV Reutlingen) bisher ein Verbandspokalfinale bestritten. Balingens spielender Co-Trainer indes warnt seine Mitspieler vor einem Fehler, den die Elf schon im jüngsten Halbfinale zunächst gemacht habe – auch wenn die einseitige Partie beim Landesligisten TSV Pfedelbach am Ende ungefährdet mit 4:0 gewonnen wurde. In der Anfangsphase habe sein Team etwas verkrampft gespielt, fand der 32-Jährige. „Da wollte der Kopf zu viel.“

Eben das darf der TSG beim Verbandsliga-Aufsteiger um FCH-Coach Alexander Kiefer nicht passieren. Nicht ans Finale, sondern an den Zweitrunden-Gegner zu denken – das sei die Marschroute, sagt Foelsch mit Nachdruck. „Holzhausen ist eine interessante Aufgabe, eine ambitionierte Mannschaft und ein weiterer Gradmesser.“ Und ein Team, das zu einem erheblichen Teil aus ehemaligen Spielern der TSG Balingen besteht.

Ex-Balinger Grathwol nun Holzhausen-„Co“

Deren spielender Co-Trainer ist seit dieser Saison Oliver Grathwol, seit vier Jahren im Klub. Der 22-jährige B-Lizenzinhaber freut sich auf das Wiedersehen mit seinem früheren Verein, von dem natürlich jeder einen Auswärtssieg erwartet. „Die TSG wird die Favoritenrolle annehmen und mit viel Schwung und Selbstvertrauen im Gepäck das Spiel bei uns angehen“, sagt Grathwol. „Aber wir sind ehrgeizige Sportler, wollen immer gewinnen und haben die Qualität, die TSG in einem einzelnen Spiel auch zu ärgern.“

Der frühere Balinger steuerte beim 5:2-Erstrunden-Sieg des FCH beim SV Wittendorf das 1:0 bei. Einen Dreierpack schnürte zudem Pascal Schoch, der sich in Balingen nicht durchsetzen konnte. Grathwol musste nach etwas mehr als einer halben Stunde das Feld angeschlagen verlassen. Er hatte einen Schlag aufs bereits operierte Knie bekommen. Für ihn kam Andrej Schlecht in die Partie. Auch er hat eine Balinger Vergangenheit. „Ich kann noch nicht sicher sagen, ob es bis Samstag reicht“, setzt Grathwol ein Fragezeichen hinter seinen Einsatz.

Das langfristige Ziel von Holzhausen: „Wir wollen uns in der Verbandsliga etablieren und unsere Spieler langfristig bei uns halten, ihnen so die Möglichkeit bieten, sich fußballerisch wie menschlich weiterzuentwickeln“, sagt Grathwol, welcher die immer mal wieder virulenten „Anschuldigungen“, die Holzhauser würden eine aggressive Transferpolitik betreiben und anderen Klubs die Spieler abwerben, von sich weist: „Das sagen Außenstehende, die den Verein nicht kennen und wahrscheinlich noch nicht einmal auf dem Sportplatz in Holzhausen waren, um sich eventuell mal eine eigene Meinung zu bilden.“

Nächster Gegner: Nehren oder Mühlheim

Der Gewinner des WFV-Pokalspiels trifft in der dritten Runde der Saison 2020/21 schon am kommenden Mittwoch (17.30 Uhr) auf den Sieger des Duells VfL Mühlheim gegen SV Nehren. Sollte die TSG eine Runde weiterkommen, hätte sie also noch eine weitere Generalprobe für das Pokalfinale in Stuttgart zu absolvieren – und damit einmal mehr: Ulm im Sinn, aber einen anderen Gegner vor Augen.

Balingens kommender Finalgegner im WFV-Pokal 2019/20, der SSV Ulm 1846 (beide Regionalliga), hat sich am Mittwochabend gegen den Landesligisten SSG Ulm 99 im Stadtduell mit 7:0 durchgesetzt und so das Ticket für Runde zwei des WFV-Pokals 2020/21 gelöst, in der die Ulmer am Samstag auf den TSV Eschach treffen, ebenfalls einen Landesliga-Klub. Markant: Sollte Ulm dieses Duell erwartungsgemäß gewinnen, träfe der Donau-Klub bereits am Mittwoch (19. August, 17.30 Uhr) auf den Gewinner des Zweitrunden-Spiels zwischen dem TSV Trillfingen und dem SV Ochsenhausen (diesen Samstag, 15.30 Uhr). Bevor die Balinger es also mit Ulm zu tun bekommen, könnte es für diese erst gegen ein anderes Team aus dem Bezirk Zollern gehen.

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