Pflichtaufgabe erfüllt: HBW Balingen-Weilstetten baut den Vorsprung auf die Verfolger aus

Von Marcus Arndt

Nach der Pleite in Hamburg spülte es Coburg vor dem Topspiel gegen den HBW aus den Aufstiegsrängen.

Pflichtaufgabe erfüllt: HBW Balingen-Weilstetten baut den Vorsprung auf die Verfolger aus

Der HBW baute den Vorsprung an der Tabellenspitze aus.

Es bleibt eine ganz enge Kiste im Bundesliga-Unterhaus. Nach dem 33. Spieltag kämpfen an der Spitze kämpfen drei Klubs um die beiden Aufstiegsränge – im Tabellenkeller geht es für sieben gegen den Abstieg.

Konkurrenz patzt

Überraschend patzte Herbstmeister HSC Coburg in Hamburg, unterlag am Ende sogar deutlich mit 24:30. In Balingen nahmen die Protagonisten auf und neben der Platte die Niederlage des Konkurrenten natürlich zur Kenntnis – mehr aber auch nicht.

Vielmehr fokussierte sich das Team von Trainer Jens Bürkle auf das Duell mit dem Vorletzten aus Wilhelmshaven. „Nein“, winkt der Sportwissenschaftler ab, „wir denken nicht an Coburg, sondern weiter von Spiel zu Spiel . . .“ Und so arbeiteten die Schwaben akribisch die Pflichtaufgabe gegen die Jadestädter ab.

Selbstbewusste Schwaben

Souverän besiegte der schwäbische Spitzenreiter den Abstiegskandidaten. Dieser fiel früh deutlich zurück. Nach einem 7:0-Start bauten die „Gallier von der Alb“ den Vorsprung sukzessive aus, führten bereits kurz nach der Pause bereits zweistellig: mit 25:15 (36. Minute).

„So hoch hatten wir es eigentlich auch erwartet“, sagt Benjamin Meschke nach dem 38:25-Erfolg selbstbewusst. Der HBW-Kreisläufer, welcher gegen den WHV viermal netzte, fügt hinzu: „Wir wissen, dass wir – wenn wir unsere Hausaufgaben machen – jeden Gegner in dieser Liga hoch schlagen können. Wenn man dann so deutlich spielt, will man auch die Möglichkeit nutzen, das Torverhältnis weiter zu verbessern, deshalb haben wir nie nachgelassen.“

Gute Aussichten für Nordhorn

Hinter den „Galliern von der Alb“ (52:14 Punkte/+127 Tore) kletterte die HSG Nordhorn-Lingen (50:16/+106) nach dem souveränen 25:17-Erfolg in Würzburg auf Rang zwei – hat mit dem vermeintlich einfachsten Restprogramm die besten Karten im Aufstiegspoker.

Nach dem Triumvirat reihen sich der ASV Hamm-Westfalen (45:21/+55) und der VfL Lübeck-Schwartau (43:23/+45) ein. Mit 29:28 entschied der Tabellenvierte das West-Derby gegen Bayer Dormagen nur knapp für sich.

Quasi mit dem Schlusspfiff erzielte Stefan Lex nach einem 27:28-Rückstand noch den Siegtreffer über den couragierten Aufsteiger, welcher nach einer starken Leistung „einen Punkt sicher verdient gehabt hätte“, wie auch ASV-Trainer Kay Rothenpieler eingesteht.

„Das ist natürlich bitter für uns. Aber es war nicht nur diese Schlussphase. Wir haben uns insgesamt zwölf technische Fehler geleistet. Heute hat uns Cleverness gefehlt. Ich hoffe, dass diese Punkte uns am Ende nicht fehlen“, bedauert Bayer-Kommandogeber Dusko Bilanovic, dass sich seine Mannschaft nicht belohnt hat.

Essen geht leer aus

Eine klare Angelegenheit war hingegen das Verfolgerduell in Lübeck. 31:26 siegt der VfL über TUSEM Essen, überzeugte mit einer soliden Abwehr und starkem Angriffsspiel.

„Dem Spielverlauf wäre es vielleicht etwas gerechter geworden, wenn wir nur mit zwei oder drei Toren Differenz verloren hätten, aber der Sieg von Schwartau war total verdient“, bilanziert TUSEM-Übungsleiter Jaron Siewert, „wir waren in der zweiten Halbzeit zweimal dran, aber die Schwartauer hatten eine höhere Effektivität und haben insgesamt weniger Fehler gemacht. Uns fehlte in diesem Spiel zweier sehr guter Mannschaften die letzte Konsequenz. Und das wurde gnadenlos bestraft.“ Sein Gegenüber Gerrit Claasen ergänzt: „Wir haben taktisch stark agiert und in den richtigen Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Aue bezwingt die Siegerländer

Trotz der Niederlage rangiert der Altmeister von der Margarethenhöhe weiter an siebter Stelle, gefolgt vom TuS Ferndorf. Der unterlag vor heimischer Kulisse dem EHV Aue mit 28:29.

Benas Petreikis war mit neun Treffern bester Werfer für die Auer, welche nach dem 33. Spieltag 30 Punkte auf dem Konto und so sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben. „Wir haben ein tolles Spiel gemacht und am Ende kühlen Kopf bewahrt. Jetzt hoffen wir im Ostduell gegen Dessau auf eine ausverkaufte Halle“, sagt EHV-Manager Rüdiger Jurke.

Tabellenkeller liegt dicht beisammen

Die Biber taumeln nach der 26:27-Heimniederlage gegen den TV Emsdetten dem Abstieg entgegen. Neben den Ostdeutschen bangen sechs weitere Klubs um den Verbleib in Liga. Einzig Schlusslicht Rhein Vikings (7:59 Punkte) ist bereits abgeschlagen.