Pflegeheim in Onstmettingen: Verstorbene Bewohnerin war an Covid-19 erkrankt

Von Michael Würz

Eine Bewohnerin aus dem Haus Raichberg in Onstmettingen ist am Dienstag auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Das teilte die Mössinger Benevit-Gruppe, die das Haus betreibt, am Samstag mit. Wie am Freitag bekannt wurde, hatte sich die Frau mit dem Coronavirus infiziert. In dem Pflegeheim wurden die Hygiene- und Schutzmaßnahmen verstärkt.

Pflegeheim in Onstmettingen: Verstorbene Bewohnerin war an Covid-19 erkrankt

Das Haus Raichberg in Onstmettingen.

„Am Freitag erhielt die Einrichtung das Testergebnis, das zeigt, dass die Dame an Covid-19 erkrankt war“, teilte Olga Haug, Sprecherin der Benevit-Gruppe mit. Laut Benevit habe man sofort nach Bekanntwerden der Erkrankung alle Hygiene- und Schutzmaßnahmen verstärkt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

„Es wird alles getan, um die Infektionskette zu unterbrechen“

„In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt im Zollernalbkreis wird alles unternommen, um Bewohner und Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen und eine mögliche Infektionskette zu unterbrechen“, heißt es in der Mitteilung.

Weitere Bewohner sind vorsorglich isoliert

Angehörige und Bewohner seien unverzüglich informiert worden. Zwei Bewohner mit grippalem Infekt seien zur Zeit ebenfalls im Zimmer isoliert und befänden sich in hausärztlicher Behandlung. Alle weiteren Bewohner und Mitarbeiter sind laut Benevit symptomfrei.

Deutschlandweit einzigartiges Testverfahren des Roten Kreuzes

Das DRK habe bereits am Donnerstag, vor Bekanntwerden des Testergebnisses, präventiv alle Bewohner und Mitarbeiter des Hauses getestet. Das ist in Deutschland bislang einzigartig, aber – so schreibt das Unternehmen – mehr als wünschenswert für alle Heime. Die Ergebnisse stünden derzeit noch aus.

Wohl kein Zusammenhang mit Corona bei weiteren Sterbefällen

In letzter Zeit sind weitere Bewohner im Haus Raichberg verstorben. „Es besteht jedoch nach aktuellem Kenntnisstand und ärztlicher Diagnose keinerlei Zusammenhang mit Corona“, betont Benevit-Sprecherin Olga Haug. Sterbefälle bei betagten Menschen gebe es zu dieser Jahreszeit häufiger als sonst.

Vorübergehende Verwirrung um E-Mail

Über eine gestiegene Zahl an Verstorbenen in dem Pflegeheim hatte auch Onstmettingens Ortsvorsteher Siegfried Schott in einer Rundmail informiert, die er jüngst an Ortschaftsräte und Vereinsfunktionäre geschickt hatte. „Es gab sieben Todesfälle, da war ich natürlich alarmiert“, sagte Siegfried Schott am Samstag im Gespräch mit dem ZOLLERN-ALB-KURIER.

Diese E-Mail, die Schott als Zeichen der Transparenz verstanden wissen möchte, hatte in Onstmettingen allerdings gehörige Unruhe ausgelöst. Viele sahen – offenkundig fälschlicherweise – einen Zusammenhang zwischen Corona und allen von Schott kommunizierten Todesfällen.

Mitarbeiterin in häuslicher Quarantäne

Die Mitarbeiterin, die in der vergangenen Woche im Burladinger Haus Fehlatal von Benevit positiv getestet wurde (wir berichteten), ist nach wie vor in häuslicher Quarantäne. „Ihr geht es den Umständen entsprechend gut“, informiert die Einrichtung. Ein Bewohner, heißt es weiter, wurde vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert. Der Test auf das Corona-Virus sei allerdings negativ. Es war keine Infektion nachweisbar. Der Bewohner wurde am Freitagabend bereits wieder entlassen und ist zurück im Wohnheim. Eine weitere Bewohnerin wurde positiv auf das Virus getestet. Sie befindet sich im Krankenhaus. „Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Eine Beatmung ist nicht erforderlich. Sie soll bald schon wieder ins Haus Fehlatal zurückkehren.“ Außerdem wurden weitere Mitarbeiter getestet. Zwischenzeitlich liegen zwei Testergebnisse vor. Sie seien negativ.