Pfeffinger Sportmädels schwitzen unter freiem Himmel in Gesellschaft von Reh und Hase

Von Horst Schweizer

Auf ihren Abendsport wollte die Gruppe des Turnerbunds trotz Corona und den damit einhergehenden Einschränkungen nicht verzichten. Mit Sack und Pack zogen sie von der Halle aus und nach Burgfelden um.

Pfeffinger Sportmädels schwitzen unter freiem Himmel in Gesellschaft von Reh und Hase

Seit gut vier Jahrzehnten sind die Pfeffinger Sportmädels aktiv, jetzt unter freiem Himmel.

Erst wurde die Turnhalle wegen Baumängeln gesperrt, dann kam Corona. Doch ließen sich die zehn Frauen, von ihrer engagierten Übungsleiterin Rosi Conzelmann kurz „meine Sportmädels“ genannt, von dieser Situation nicht entmutigen. Von Beginn an war dies eine feste Einheit, ein gemeinsames Team seit fast vierzig Jahren.

Zu Beginn der 80er-Jahre

„Ich kann mich gar nicht mehr genau an das Jahr erinnern, als mich der damalige Vorsitzende Rainer Bay zum Frauensport geholt hat“, so die ehemalige Sportlehrerin. Es sei jedenfalls gleich zu Beginn der 1980er Jahre gewesen.

Seither treffen sich die „Sportmädels“ jeden Mittwochabend zum Sport. Doch ist ihnen die Geselligkeit genauso wichtig, private Treffen und Ausflüge gehören dazu.

Zu eng und gefährlich

Als 2017 in der Turnhalle nichts mehr möglich war, wechselten die Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren in den vergleichsweise kleinen Turnerbundraum der Alten Schule. „Als Corona im März immer dramatischer wurde, wurde mir alles zu eng und zu gefährlich“, erzählt Rosi Conzelmann. Kurz danach kam dann auch das offizielle Sportverbot.

Raus in die Natur

Als dieses zwei Monate später gelockert wurde, schrieb die Übungsleiterin eine E-Mail an ihre Mädels. Sie informierte diese, dass wieder Sport im Freien ausgeübt werden dürfe, natürlich mit den vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen. „Es gab eine riesengroße Resonanz, raus in die Natur zu gehen“, resümierte Rosi Conzelmann die Rückmeldungen.

Nach dem Lockdown führte sie Mitte Mai einen Neustart am Wünschtal-Brunnen durch. Doch hätte sich dieser Platz als nicht geeignet erwiesen, „da gab es einen Publikumsverkehr hoch drei“, meint sie schmunzelnd. Bereits beim nächsten Treffen ging es auf den Zimmerplatz nach Burgfelden, wo seither 13 Übungsstunden abgehalten wurden.

Batteriebetriebener CD-Spieler

Die Sportutensilien brachten die Frauen selbst mit, um sich zu dehnen, zu recken und zu strecken, einfach um sich fit zu halten. Mit dabei auch der batteriebetriebene CD-Player, denn Sport mit Musik geht ja bekanntlich alles besser. Es habe allen riesengroßen Spaß gemacht, zumal das Wetter bis auf drei Tage richtig super war.

Rehlein und hoppelnde Hasen

„Es war jedes Mal traumhaft schön, wir haben herrliche Sonnenuntergänge ebenso genossen wie aufziehende Gewitterfronten, haben Rehlein und hoppelnde Hasen gesehen“. An den drei Abenden mit schlechterem Wetter ging es zum Nordic-Walking auf den Pfeffinger und Burgfelder Böllat. Dort arbeitete die Gruppe auch mit Bäumen. „Jedes Mädel bekam einen Baum, an diesem wurden stabile Bänder befestigt, dann haben wir uns gedehnt und gestreckt, was für unser Alter doch so wichtig ist“.

Alle Teilnehmerinnen schwärmen von einer „wunderbaren Zeit“, die schon wieder der Vergangenheit angehört. Denn seit vergangenen Mittwoch trifft sich die Gruppe wieder in der „neuen“ Turnhalle.