Personalpuzzle bekommt Konturen: Vertragsgespräche laufen beim HBW Balingen-Weilstetten

Von Marcus Arndt

Trotz aller Unwägbarkeiten treibt der abstiegsbedrohte Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten die Kaderplanungen für die kommende Saison konsequent voran.

Personalpuzzle bekommt Konturen: Vertragsgespräche laufen beim HBW Balingen-Weilstetten

Der HBW würde gern mit Vladan Lipovina verlängern.

Diese laufen zweigleisig und sind coronabedingt mit vielen Fragezeichen versehen. Keine leichte Aufgabe für HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel, der sich „in guten und vernünftigen Gesprächen“ befindet.

Die dürften nicht einfacher werden, aber zumindest hat sich nach zwei Siegen in Serie die sportliche Situation bei den Schwaben etwas entspannt. Nach der Sieglos-Serie in den finalen Spielen 2020 schaffte das Team von Trainer Jens Bürkle nach der WM-Pause die Trendwende, punktete gegen zwei direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt und kletterte auf Rang 15 – mit drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Starker Start nach der WM-Pause

„Ich bin sehr zufrieden mit der Gesamtleistung“, sagte Balingens Coach nach dem klaren Heimerfolg im Kellerduell gegen Schlusslicht Coburg (Endstand: 36:24), „vor allem wie wir uns noch einmal gesteigert haben.“ Gegenüber dem 27:20 in Lübbecke packten die Balinger nochmals ein paar Prozentpunkte drauf, drehten in Durchgang eins einen Rückstand und überrannten die Oberfranken nach dem Seitenwechsel.

Neben Kapitän Jona Schoch ragten Regisseur Lukas Saueressig und Torjäger Vladan Lipovina im Rückraum heraus – am Kreis machte Winter-Transfer Kristian Beciri ein Klassespiel. Der 24-Jährige, welcher Anfang Februar aus Eisenach an die Eyach wechselte, hat vorerst einen Vertrag bis Juni beim HBW unterschrieben – auch das Arbeitspapier des Montenegriner läuft nach dieser Spielzeit aus. Es ist kein Geheimnis, dass die Balinger gerne mit dem wurfgewaltigen Linkshänder (81 Saisontore) verlängern würden.

„In die richtige Richtung“

„Wir haben als Erstes und als Wichtigstes, mit unseren Spielern die Gespräche geführt – und da ein paar Sachen für uns in die richtige Richtung gelenkt“, verrät Strobel, der an einer konkurrenzfähigen Truppe für die kommende Runde bastelt. „Unter den aktuellen Bedingungen müssen alle Parteien etwas mehr abwägen als es vielleicht in der Vergangenheit der Fall war“, erklärt der erfahrene Manager und fügt hinzu: „Es hat eine hohe Priorität, dass wir einfach die Puzzleteile des Kaders gut auswählen.“

Dass die Schwaben solide wirtschaften und klug in ihr Personal investieren, zeigt die Beciri-Nachverpflichtung. Der abwehraffine Kroate scheint den Ausfall von Marcel Niemeyer, welcher am lädierten rechten Fuß operiert werden musste (wir berichteten), kompensieren zu können.

Auch längerfristig? „Durch den Abgang von ‚Kiwi‘ und durch die Verletzung von Marcel, gibt es Themen, die uns in der Abwehr und auch vorne am Kreis begleiten“, gesteht Strobel ein, „wir haben mit Kristian jemanden kurzfristig bekommen, wo man jetzt die ersten Spiele abwarten muss.“ Um einen solchen Beschluss zu treffen, hebt der 37-Jährige hervor, „war die Zeit bisher zu kurz. Es wurde aber schon so angelegt, dass wir sagen ‚wir schauen uns die ersten Spiele an und setzen uns dann noch einmal hin‘. Dann werden wir entscheiden, in welche Richtung es weiter geht.“

Harte Arbeit zahlt sich aus

Das gilt auch für die kommenden Begegnungen, welche vorerst bis Ende März terminiert sind. Mit den beiden Erfolgen nach der WM-Pause verschafften sich die Kreisstädter etwas Luft im Abstiegskampf – nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Es ist schön zu sehen, dass sich gut vier Wochen Arbeit niederschlagen“, betont Strobel, „und Dinge, die wir uns in der Pause vorgenommen haben, auch in den Spielen sichtbar sind.“