Personalentscheidungen beim HBW: König folgt auf Strobel, Bürkle verlängert vorzeitig

Von Marcus Arndt

Felix König tritt beim HBW Balingen-Weilstetten die Nachfolge von Geschäftsführer Wolfgang Strobel an. Nicht die einzige Personalie, welche die „Gallier“ abgearbeitet haben. Vorzeitig wurde der Vertrag von Trainer Jens Bürkle bis Juni 2025 verlängert. „Um Kontinuität zu schaffen“, betont Strobel.

Personalentscheidungen beim HBW: König folgt auf Strobel, Bürkle verlängert vorzeitig

Jens Bürkle (links) bleibt bis 2025 beim HBW, Felix König wird neuer Geschäftsführer.

Nach zwei Jahrzehnten als Spieler, Kapitän und Manager verlässt der dann 39-Jährige am Rundenende den ehemaligen Erstligisten, welcher die Nachfolge des Managers zeitnah geklärt hat. Felix König führt künftig die Geschäfte der „Gallier“ – wie Strobel früher in der ersten Liga für den HBW am Ball und ein Kandidat aus der Region. „Im engeren Kreis waren es sieben Bewerber“, verrät Strobel, „wir hatten viele gute Gespräche, aber Felix hat – aus unserer Sicht – am meisten für diese Stelle gebrannt. Er hat sich in den vergangenen Jahren hier bewiesen, kennt den Verein als Spieler, aber eben auch schon die andere Seite.“

Mitentscheidend: Die Schwaben suchten nach einer längerfristigen Lösung. In König sehen sie diese. „Es ist die Kombination“, fährt der (Noch-)Geschäftsführer des Zweitligisten fort, „aus seinem Studium, der Verbindung zum HBW und seinem beruflichen Werdegang.“ In Bietigheim hat der frühere Mittelmann bereits verschiedene Bereiche geleitet – ab Juni 2023 steht er an der Spitze der Schwaben.

Entwicklung weiter vorantreiben

„Ich bin unheimlich stolz und freue mich, die Herausforderung annehmen zu dürfen“, erklärt der designierte Strobel-Nachfolger, „für mich geht ein Traum in der Erfüllung, künftig die Geschäfte bei meinem Heimatverein führen zu dürfen. Ich bin mir der Verantwortung bewusst.“ Beim HBW genießt der 32-Jährige, welcher bereits für die JSG Balingen-Weilstetten auflief und mehrere Jahre für die „Gallier“ in Liga eins spielte, absolutes Vertrauen. „Die Unterstützung und Rückendeckung der Gesellschafter und von Wolfgang zu haben, ist für mich sehr wichtig“, hebt der Weilstetter hervor.

In den vergangenen Jahren hat Strobel den HBW abseits der Platte entscheidend geprägt, die Strukturen für Bundesliga-Handball im beschaulichen Balingen sukzessive verbessert. „Das ist eine unheimliche Entwicklung. Diese möchte ich fortführen – und gerne auch noch steigern“, betont König, „sodass wir weiterhin das Aushängeschild im Zollernalbkreis, in der Region und vielleicht auch irgendwann einmal darüber hinaus sind. Im ersten Schritt gilt es jetzt aber natürlich, sich in das Thema einzuarbeiten und das anzunehmen. Damit ich einfach weiß, was alles zu tun ist. Den Verein kenne ich seit Tag eins, deshalb mache ich mir da keine Gedanken. Aber trotzdem geht es erstmal darum, in den neuen Job reinzufinden. Wie dann die Pläne für die Zukunft aussehen, das wird sich in den nächsten Monaten entwickeln.“

Der Trainer bleibt

Teil dieser Zukunft wird Jens Bürkle sein, welcher seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis Juni 2025 verlängert hat. „Absolut wichtig“, hebt Strobel hervor, „um Gedankengut und Kontakte im Verein zu behalten. Er wird eine große Unterstützung für Felix sein.“ Der Balinger Manager fügt hinzu: „Natürlich sind wir mit der Arbeit von ihm sehr zufrieden, sonst hätten wir es nicht gemacht. Er hat nach dem Abstieg die Mannschaft wirklich gut auf die Zweitliga-Saison vorbereitet.“

2017 kehrte der Sportwissenschaftler in die Kreisstadt zurück, schaffte mit dem HBW 2019 die Rückkehr in die Beletage des deutschen Handballs. Trotz des Wiederabstiegs fühlt sich der 42-Jährige sehr wohl in Balingen. „Ich habe aktuell sehr großen Spaß an der Arbeit, weil wir einfach eine gute Phase haben“, erklärt Bürkle, „es passt einfach alles zusammen: Die Mannschaft funktioniert super, wir gewinnen viele Spiele. Nach den intensiven, schwierigen Jahren in der 1. Bundesliga habe ich sehr viel Freude.“

Nur logisch, dass er sein Arbeitspapier vorzeitig um zwölf Monate bis Juni 2025 verlängert hat. „Ich hätte ohnehin noch eineinhalb Jahre Vertrag gehabt“, sagt der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, „im Zuge des Umbruchs – mit dem Abgang von Wolfgang Strobel im kommenden Sommer – war es wichtig, Kontinuität im Verein zu schaffen. Wir wollten einfach zeigen, dass der Balinger Weg weitergeht. Wolfgang hatte natürlich ein unglaubliches Netzwerk und viele Kompetenzen. Da bricht viel weg. Dieses gilt es nun im Kollektiv aufzufangen.“