Passionsweg: Jesu’ letzte Lebensstunden an Stationen quer durch Onstmettingen nachempfinden

Von Horst Schweizer

In Onstmettingen haben Ehrenamtliche der katholischen und evangelischen Kirchen für das bevorstehende Osterfest einen Passionsweg angelegt. Das ökumenische Projekt mit 17 Stationen beginnt beim Haus Raichberg, das Grab Jesu wurde bei der katholischen Kirche St. Maria angelegt.

Passionsweg: Jesu’ letzte Lebensstunden an Stationen quer durch Onstmettingen nachempfinden

Die ehrenamtlichen Gestalter des Passionsweges Onstmettingen zusammen mit Pfarrer Fogl vor St. Maria.

Mit-Initiatorin Monika Spiegler erläutert: „Mit dem erstmals angelegten ‚Passionsweg hin zu Ostern‘ wollen wir die letzten Tage von Jesus aufzeigen, um diese symbolisch als auch sinnlich mitzuerleben.“

Raus aus dem Corona-Schlaf

Bei ihr, der gewählten Vorsitzenden des katholischen Kirchengemeinderates, entstand die Idee dafür. „Ich wollte etwas anstoßen, um die Leute aus dem Corona-Tiefschlaf zu küssen“, meinte sie lachend. Ihr Ursprungsgedanke sei ein Ostergarten beim Seniorenheim „Haus Raichberg“ gewesen. Corona ließ dies aber nicht zu, es gab keinen Zutritt zu den Senioren.

Mitstreiterin Elke Steinberger und den Kirchengemeinderat konnte sie mit ihrer Idee, erstmals einen Passionsweg anzulegen, gleich überzeugen. Ihr wurde spontane Unterstützung zugesagt. Diese kam ebenso von den Kollegen der evangelischen Kirchengemeinde. Auch Pfarrer Hans-Joachim Fogl war angetan von der Idee. „Er hat uns Mut dafür gemacht und versprach, als Schirmherr hinter uns zu stehen“, so Monika Spiegler.

Vom letzten Abendmahl bis zur Auferstehung

Denn Ostern gehört zu den wichtigsten Festen für Christen. In den Passionsweg sollten vom letzten Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern am Gründonnerstag über die Kreuzigung bis zu dessen Auferstehung am Ostersonntagmorgen alle Geschehnisse einbezogen werden.

Schnell hatte sich eine Gruppe mit 14 Frauen und Männern gefunden, welche ihre Bereitschaft zum Mitmachen signalisierten. Man legte fest, wie und welche Stationen angelegt werden sollen. „Ich war überrascht, was daraus entstanden ist, denn es kamen vielerlei gute Ideen“, so Monika Spiegler.

Vom Seniorenheim zur katholischen Kirche St. Maria

Das Ergebnis sah vor, dass sich der Passionsweg durch den Ort ziehen soll. Begonnen wurde mit der ersten Station vor dem Haus Raichberg, welche den Einzug von Jesus in Jerusalem darstellt, wo sein Leidensweg begann. Eigens dafür wurden im Seniorenheim Palmenzweige gebastelt und vor dem Gebäude mit schönen Osterkränzen aufgestellt.

Aus einem Korb kann jeder einen kleinen Stein mitnehmen, der symbolisch für den Stein vor dem Grab Jesus betrachtet werden kann und am Ende des Passionsweges als jüdischer Brauch am Grab abgelegt werden kann.

Innehalten im Garten der evangelischen Hahn-Kirche

Im Garten der evangelischen Philipp-Matthäus-Hahn Kirche sind weitere Stationen wie Abendmahl, Garten Gethsemane, Kreuz und Dornenkrone aufgebaut. Weitere Stationen sind am Treppenaufgang zur Kirche St. Maria, wo Jesus weinenden Frauen oder auch Veronika begegnet. Alle Ereignisse der Stationen sind auf Schildern beschrieben. Am Samstagvormittag fanden die letzten Arbeiten statt. Pfarrer Fogl verteilte hinterher Palmbrezeln aus Ehingen, die dort Tradition haben.

Beschriftete Tonscherben

Markus Hafke malte symbolisch mit roter Farbe das Blut Jesus’ ans Kreuz, Annette Fabiano-Kleiner beschriftete Tonscherben und legte sie am Grab und weiteren Stationen ab. „Der Passionsweg soll zu einer kleinen Pilgerreise einladen, denn man kann ihn zu jeder Tageszeit gehen“, meinte Elisabeth Pfaff. Anette Sämann, ebenfalls Kirchengemeinderätin, ist überzeugt, dass der Passionsweg gut angenommen wird und auch von Familien begangen werden kann.

Jesus im Leiden nahe sein

Zum anderen böte sich Mitbürgern, die derzeit wegen der Pandemie auf einen Gottesdienstbesuch verzichten, auf dem Passionsweg, der bis 11. April aufgebaut ist, die beste Möglichkeit, Jesus im Leiden nahe zu sein.