Ostdorfer Tennisplätze: Große Umbaupläne und dennoch ein wehmütiger Abschied

Auch zur Hauptversammlung des Tennisclubs Ostdorf waren lediglich 17 Vereinsmitglieder in die Turn- und Festhalle in Ostdorf gekommen. Warum gerade jetzt im Lockdown-Light eine Hauptversammlung angesetzt werden müsse, erklärte der Vorsitzende des TCO, Armin Jetter, damit, dass es wichtig sei, das letzte Berichtsjahr abzuschließen. 2021 stünden Neuwahlen an, da würde sich dann niemand mehr für 2019 interessieren.

Konkrete Umbaupläne

Vor allem aber stand in der Sitzung auch der Umbau der Tennisanlage auf der Agenda. Die ersten Baumaßnahmen haben bereits begonnen. Geplant seien 3 neue Plätze, und ein vierter bestehender müsse ersetzt werden. Es werde eine neue LED-Flutlichtanlage gebaut, die Terrasse erweitert und eine Beschattung angebracht. Neben den Plätzen seien Unterstände mit Bänken vorgesehen.

Die Duschen und Umkleidekabinen werden vergrößert. Durch diesen Umbau ginge im Vereinsheim Lagerplatz verloren, und so müsse ein neues Gerätehaus im Außenbereich errichtet werden. Auch müssten vorschriftshalber Fahrradstellplätze und mehr Parkplätze ausgewiesen werden. „Bei der Planung mussten wir keine Abstriche gemacht werden, die Stadt Balingen hat alles so akzeptiert“, freut sich Jetter.

Finanziert wird das Bauvorhaben durch verschiedene Zuschüsse und vor allem durch die Restwertentschädigung der BTG, die sich alleine auf 385.000 Euro belaufe.

Vor wenigen Tagen habe der Bau der neuen Verbindungsstraße zum Eutenberg begonnen. Alle Genehmigungen zur Erweiterung der Plätze lägen bereits vor, allerdings stehe die Genehmigung für den Umbau des Gebäudes noch aus. Jetter ist aber zuversichtlich, dass man mit dem aktuellen Vereinsheim noch eine Saison überstehen könne.

Kurze Jahresberichte

Die Berichte der Funktionäre waren allesamt sehr kurz und knapp gehalten. Im vergangenen Jahr sei bei den vier abgehaltenen Ausschusssitzungen vor allem die Weichenstellung für den Ausbau der Tennisanlage im Vordergrund gestanden, erklärte Schriftführer Hans-Walter Jenter.

Der Verein zähle insgesamt 185 Mitglieder, 128 aktiv und 57 passiv. Was die Finanzen des Vereins betrifft, so lautet die Vorgabe laut Armin Jetter: „Was wir einnehmen, können wir auch ausgeben, aber mehr nicht!“

Einstimmige Entlastung

Der Ostdorfer Ortsvorsteher Helmut Haug führte die Entlastungen herbei, die von den Mitgliedern einstimmig bestätig wurden. Haug hofft, dass die vielen Mannschaften bald wieder spielen können und er wünscht dem Verein alles Gute für die Baumaßnahmen.

Durch die Neumitglieder, die von der BTG gewechselt waren, wäre 2020 sportlich ein absolutes Rekordjahr geworden, was die Meldung der Mannschaften angehe, wusste Sportwart Tobias Hortler. 17 Mannschaften seien es gewesen, ergänzt Jetter, jedoch fanden wegen der Corona-Pandemie dann so gut wie keine Wettkämpfe statt.

Wehmut bei der BTG

Ortswechsel: In der Frommerner Turn- und Festhalle tagte ebenfalls am Freitagabend die Balinger Tennisgemeinschaft. Um die normalen Regularien in einer ordentlichen Hauptversammlung über die Bühne zu bringen (wir werden noch ausführlich berichten), waren die rund zwei Dutzend Anwesenden ausreichend, nicht aber für die an diesem Abend ebenfalls anstehende Vorberatung zur Auflösung des Vereins in Form einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Der BTG-Vorsitzende Gerd Riethmüller und sein Stellvertreter Christoph Nufer hatten sich bereit erklärt, als Liquidatoren zu fungieren. Doch die Entscheidung musste verschoben werden, weil die Versammlung nicht beschlussfähig war. Hierfür hätte mindestens ein Drittel der 153 Stimmberechtigten anwesend sein müssen.

Der neue Termin steht bereits fest: Montag, 14. Dezember, Festhalle Frommern, 19 Uhr. Die zweite Auflage der Vereinsauflösung dürfte der Vorstand dann theoretisch unter sich ausmachen. „Vielleicht kommen zu dieser Pro-forma-Abstimmung trotzdem ein paar Mitglieder“, wünschte sich Riethmüller mit leicht bitterem Unterton, „dann werden wir die Fahne endgültig auf Halbmast setzen“.