Orientierung beim Einstieg in den Beruf finden
26.01.2022
Was soll ich nach der Schule machen? Vor dieser Frage steht jeder einmal. Wir geben im Folgenden einen Überblick über Optionen.
Grob lassen sich die Wege ins Berufsleben in drei Kategorien aufteilen: das Studium, den direkten Einstieg in den Beruf über eine Ausbildung und das Orientierungsjahr. Ihre Voraussetzungen unterscheiden sich teils erheblich; auch ihre Karrierechancen variieren.
Ausbildung
Der klassische Einstieg ins Berufsleben verläuft auch heute noch, teilweise zusätzlich zu anderen Qualifikationen, über eine Ausbildung. Wem in der Schule der praktische Ansatz gefehlt hat, kann diesen Weg wählen. Ein schulischer Teil bleibt jedoch und gehört zu einer dualen Ausbildung: die Berufsschule.
Eine Ausbildung beginnen kann man mit nahezu jedem Schulabschluss. Manche erfordern jedoch bestimmte Voraussetzungen, teils werden diese auch von den Firmen festgelegt.
Vorteile einer Ausbildung liegen neben dem Erlernen eines Berufs und dem Sammeln von Erfahrung im Erwerb sogenannter Kernkompetenzen. Auszubildende bekommen außerdem ein Gehalt. Oft bleibt auch eine Nähe zur Heimat, da sich der Betrieb in der Nähe des eigenen oder im Wohnort selbst ansässig ist.
Während Studenten häufiger auf Prüfungen lernen müssen oder Hausarbeiten verfassen und dafür schon mal Wochenenden draufgehen können, haben Auszubildende dann in der Regel frei. Dafür kann es unter der Woche mit der Freizeit eng werden. Auch kann der Verdienst geringer als mit einem Studienabschluss ausfallen. Das ist jedoch abhängig vom jeweiligen Beruf sowie Weiter- und Fortbildungen.
Studium
Wem in der Ausbildung der theoretische Teil fehlt, kann sich in Richtung Vollzeitstudium orientieren. Das ähnelt der Schule, allerdings wird von den Studenten ein sehr viel höheres Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit gefordert.
Einen Bachelor-Abschluss bieten die meisten Studiengänge nach drei bis vier Jahren; danach ist ein Master möglich. Das Einstiegsgehalt ist häufig höher als bei Azubis, die in den Beruf starten. Da der Fokus im Studium auf theoretischem Wissen liegt, können Absolventen leichter in Forschung und Entwicklung einsteigen.
Im Gegenteil zu einer Ausbildung kostet ein Studium etwas. Zahlen muss man etwa Semestergebühren. Ein Weg zur Finanzierung ist Bafög.
Duales Studium
Ein Mittelweg zwischen beiden oben genannten ist das Duale Studium. Einen Teil der Zeit lernt man praktisch im Unternehmen, bei dem man auch fest angestellt ist, den anderen Teil verbringt man an der Universität oder anderen Hochschule. Der größte Vorteil ist ein zeitlicher, da in der selben Zeit zwei Abschlüsse gemacht werden, ein akademischer und ein beruflicher. Auch lässt sich so bereits Berufserfahrung sammeln.
Das lässt sich jedoch nur mit großer Disziplin leisten und der Job bzw. das Studium muss im Vorfeld passend ausgewählt worden sein. Hilfreich hierbei sind Beratungen, spezielle Internetseiten oder Praktika; einige Universitäten bieten Schnuppersemester an. Die Voraussetzung ist mindestens die Fachhochschulreife.
Praktika, Au-Pair, FSJ, FÖJ, Work and Travel
Wer sich nicht sicher ist, worauf er sich nach der Schule konzentrieren soll, dem bieten sich mehrere Möglichkeiten, sich zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln. Teils können sie bereits neben der Schule realisiert werden. Praktika von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten können bei der Berufsfindung helfen.
Neue Menschen kennenlernen, andere Kulturen erkunden und Sprachkenntnisse vertiefen kann man als Au-Pair. Dabei arbeitet und lebt man bei einer ausländischen Gastfamilie und betreut deren Kinder.
In einem freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) können praktische Erfahrungen in einem bestimmten Beruf gesammelt werden, vor allem im sozialen Bereich. Daneben gibt es auch ein FSJ-Kultur. In Aufbau und Struktur ähnlich ist das FÖJ: das Freiwillige Ökologische Jahr. Dieses lohnt sich, wenn man sich später im Bereich Natur und Umweltschutz sieht.
Bei „Work and Travel“ lässt sich neben dem Sammeln von Berufserfahrung die Welt erkunden. Bei der Planung helfen spezialisierte Organisationen.