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Obernheimer Hexenprozess: Das Hohe Gericht verurteilt Unholda Moser zum Tod in den Flammen

Von Katja Weiger-Schick

Der Hexerei und Zauberei schuldig gesprochen, endete sie – wie so oft – in den lodernden Flammen. Am Sonntag wurde der Obernheimer Hexe Unholda Moserin der Prozess gemacht.

Der Gang vors Hexengericht endete für Unholda ungut.

Das Hohe Gericht zeigte sich unerbittlich: Die Richter bekundeten hochoffiziell, Unholda müsse mit dem Teufel im Bunde stehen. Deshalb verurteilten sie die erboste Hexe für ihre verwerflichen Umtriebe.

Wehklagen hilft nicht

Dass die landauf, landab bekannte Angeklagte dicke Krokodilstränen heulte und sich mit jeder Körperfaser wehrte, spielte keine Rolle mehr. Weder ihre in allen Tonlagen wehklagenden Hexenfreundinnen, noch Bürgermeister Josef Ungermann, an den sich Unholda in ihrer Pein wandte, konnten ihr helfen.

Die Landsknechte griffen durch, während der Teufel aufmerksam das Geschehen verfolgte – genauso wie die vielen Besucher, die eigens zu diesem Spektakel nach Obernheim gekommen waren. Der Hexenzunft stets zur Seite waren wieder der örtliche Musikverein und der Wehinger Fanfarenzug.

Närrischer Feiertag

Der Fasnetssonntag ist für die Obernheimer halt ein närrischer Feiertag – und das war an allen Ecken des „Hexaneschds“ spürbar. In den Besenwirtschaften gab es Leckereien, Kinderpunsch oder Glühwein, zumal der Wind ordentlich über den Berg pfiff.

Zuvor war ein kunterbunter Lindwurm durch den Ort gezogen: Kreuzfahrtfans, Frau Antjes mit überdimensionalen Käse-Ecken, Fischer und Bonbon-Sammler gaben sich ein buntes Stelldichein.