Albstadt, Balingen

OB-Wahlen in Albstadt und Balingen: Wir wollen Ihre Meinung hören

06.09.2022

Von Jelena Marjanov

OB-Wahlen in Albstadt und Balingen: Wir wollen Ihre Meinung hören

© Gabi Eder/pixelio.de

Im März wählen die Albstädter und Balinger einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin für ihre Städte (Symbolfoto).

Am 5. März 2023 heißt es in Albstadt und Balingen wählen gehen. In beiden Städten wird ein neuer Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin gesucht. Die beiden Amtsinhaber Klaus Konzelmann und Helmut Reitemann treten nicht mehr zur Wahl an. Was aber wünschen sich Albstädter beziehungsweise Balinger von ihren neuen Stadtoberhäuptern? Und wer soll die Geschicke der eigenen Stadt leiten? Wieder ein Mann, oder erstmals in der Geschichte beider Kommunen vielleicht doch eine Frau? Der ZAK möchte es genauer wissen und startet eine Umfrage unter Albstädtern und Balingern.

Erst im Mai verkündete Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann, dass er bei der Wahl kommendes Jahr nicht wieder antreten wird. Rund einen Monat später informierte sein Albstädter Kollege Klaus Konzelmann ebenfalls, dass er bei der Wahl im März 2023 nicht kandidiert. Somit ist klar: Es wird auf jeden Fall eine Veränderung in den beiden Verwaltungen geben. Die jeweiligen Kandidaten stehen natürlich noch nicht fest. Die Themen, mit denen sie sich befassen sollten, allerdings schon.

Bezahlbarer Wohnraum und Kinderbetreuung

Wie das ganze Land beschäftigt auch die Albstädter und Balinger zum Beispiel das Thema Wohnraum. Er wird immer knapper und fast immer auch teurer – ganz egal ob zur Miete oder zum Kauf. Grund sind oft die gestiegenen Baukosten sowie Personal- und Verwaltungskosten. Umso wichtiger wird dabei der bezahlbare Wohnraum, den Bürgerinnen und Bürger von den Kommunen einfordern. Es soll gebaut oder modernisiert und zu fairen Preise verkauft oder vermietet werden. Schließlich wächst auch die Bevölkerung seit geraumer Zeit auch wieder in beiden Städten.

Apropos: Die Kinderbetreuung stellt die Kommunen ebenfalls vor neue Herausforderungen. Fast überall fehlt es an qualifiziertem Personal und die Kindertagesstätten platzen bald aus allen Nähten. 2021 lag die Geburtenrate im Zollernalbkreis bei 1,7 Kindern je Frau. Oftmals müssen Eltern ihre Kinder noch während der Schwangerschaft für einen Betreuungsplatz anmelden, um sie beispielsweise mit zwei oder drei Jahren in den Kindergarten bringen zu können. Die Stadt Balingen setzt auf Fachkräfte aus Spanien, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.

ÖPNV und Infrastruktur

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs hält die beiden Städte zusätzlich auf Trab. Die Regionalstadtbahn Neckar-Alb soll für zügige, schnell getaktete und barrierefreie Verbindungen sorgen. Beispielsweise soll man dann von Albstadt nach Tübingen sowie zusätzlich bis nach Stuttgart kommen.

Erst vor einem Monat stimmte der Albstädter Gemeinderat der Reaktivierung der Talgangbahn zu. Sie soll das geplante Netz von Ebingen bis nach Onstmettingen erweitern. Außerdem beschäftigt die Verwaltungen auch der öffentliche Nahverkehr in den Stadtgebieten. Sprich: Erweiterung und Taktung der Linien, Preisgestaltung der Fahrscheine und die Frage, wie man die Menschen zum Wechsel vom Auto auf Bus und Bahn überzeugen kann.

Mitunter ist dabei auch die Infrastruktur maßgebend. Denn nur, wenn die Straßen in Takt und das Netz gut ausgebaut ist, können darauf auch Busse fahren. Sowohl in Balingen als auch in Albstadt mangelt es daher in jüngster Zeit nicht an Baustellen. Sei es die Bürgerturm-Tiefgarage in Ebingen, die momentan saniert wird; die Lautlinger Ortsdurchfahrt, die nach der Fahrbahndeckenerneuerung nun wieder freigegeben ist, aber für die sich die Anwohner eine Umfahrung wünschen; die Brücke in der Blumentalstraße in Frommern, die seit mehr als einem Jahr gesperrt ist, oder die vielen Baustellen im Balinger Stadtgebiet, die im Zusammenhang mit der Gartenschau stehen.

Freizeit, Energiekrise, Hallen und Bäder

Damit kommen wir auch schon zum Freizeitangebot. In beiden Kreisstädten gibt es ein breites Angebot an Vereinen, Museen, Einkaufsmöglichkeiten sowie Sport- und Kulturveranstaltungen. An Ausflugszielen mangelt es mit den Traufgängen, verschiedenen Lehrpfaden und den Mountainbike-Strecken ebenfalls nicht. Und trotzdem heißt das nicht gleich Stillstand: In Albstadt beispielsweise soll die Ebinger Festhalle und das Thalia-Theater abgerissen werden. Dafür wird der Bau einer neuen Kulturhalle geplant, auch ein Neubau der Schloßberg-Turnhalle ist vorgesehen.

Die Energiekrise treibt die beiden Städte auf der Zollernalb ebenfalls um. In der Stadt Balingen wird beispielsweise die Nachtbeleuchtung an repräsentativen Gebäuden ausgesetzt. Das Außenbecken des Eyachbades bleibt nach der Sommerpause bis auf weiteres geschlossen und die Lehrschwimmbecken Längenfeld und Frommern sind bereits zu.

In Albstadt bleiben die Hallenbäder in Onstmettingen, auf Langenwand und in Ebingen über die Winterzeit ebenfalls zu, was schon zu Protesten geführt hat.

Ärzteversorgung und Nachnutzung der Kliniken

Zu guter Letzt noch die Ärzteversorgung: Noch gilt der Zollernalbkreis nicht als unterversorgt, was Hausärzte angeht, aber diese sind zum Großteil schon nah am Rentenalter oder darüber. Kreisweit sind genügend Sitze für neue Kolleginnen und Kollegen frei, doch die Nachfolgersuche gestaltet sich schwierig.

Damit einher geht auch die Frage, wie die beiden Kliniken in Albstadt und Balingen genutzt werden können, wenn eines Tages das geplante Zentralklinikum die Standorte ablöst.

Viele Themen, viele Meinungen: Wir wollen wissen, was Sie sich als Bewohnerinnen und Bewohner Albstadts oder Balingens vom neuen Stadtoberhaupt wünschen. Oder auch wen genau, eventuell eine Frau? Wenn Sie an unserer Umfrage teilnehmen möchten, dann senden Sie uns eine Mail mit dem Betreff „ZAK-Umfrage“, Ihren Kontaktdaten sowie einem Foto von Ihnen, und natürlich Ihren Wünschen an das neue Stadtoberhaupt, bis Montag, 12. September, 12 Uhr, an onlineredaktion@zak.de. Die Umfrage wird im ZOLLERN-ALB-KURIER veröffentlicht.

Diesen Artikel teilen: