Fußball

Nun heißt es nachlegen: TSG Balingen reist zum kriselnden Kellerkind aus Gießen

09.09.2021

Von Matthias Zahner

Nun heißt es nachlegen: TSG Balingen reist zum kriselnden Kellerkind aus Gießen

© Herl

Der erste Saisonsieg in der Regionalliga Südwest ist unter Dach und Fach. Beim Tabellenvorletzten FC Gießen will die TSG Balingen am Samstag erneut dreifach punkten.

Beim Tabellenvorletzten FC Gießen visiert die TSG Balingen am Samstag (14 Uhr) den nächsten Sieg an. Allerdings muss das Braun-Ensemble dabei auf zwei wichtige Spieler verzichten.

Mit dem ersten Saisonerfolg im Rücken reist die TSG Balingen nach Gießen. In Mittelhessen stehen die Chancen für den Regionalligisten aus der Kreisstadt gut, einen weiteren „Dreier“ einzufahren.

Angespannte Personalsituation

Allerdings müssen die Balinger auf einen ihrer wichtigsten Akteure verzichten. Leander Vochatzer zog sich beim 3:2-Heimerfolg gegen den VfR Aalen bereits nach einer Viertelstunde einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zu; das ergab eine Untersuchung am Mittwoch. Vochatzer rechnet mit einer Ausfallzeit von drei bis vier Wochen. „Das hängt aber vom Heilungsverlauf ab“, sagt der Sechser.

Zwei Minuten nach der Vochatzer-Auswechslung war für Aron Viventi das Schwaben-Derby passé. Der Flügelspieler musste mit einer Adduktorenzerrung das Feld verlassen – auch er wird wohl in Gießen nicht auflaufen können. „Es wiegen beide Ausfälle gleich schwer. Leander und Aron sind zwei Spieler, die uns richtig helfen können“, sagt TSG-Trainer Martin Braun.

Aalen-Spiel verleiht Rückenwind

Seine Elf ließ sich vergangenen Samstag von den frühen Wechseln nicht aus der Bahn werfen, führte zur Pause durch einen Doppelpack von Simon Klostermann mit 2:0. Nach der Halbzeit erhöhte Jan Ferdinand gar auf 3:0. „Das Team hat taktisch die Aufgaben sehr gut umgesetzt, sehr gut den Gegner bearbeitet, auch immer wieder gut gepresst und im Ballbesitz gute Lösungen gefunden.

Wir hätten sicherlich auch noch ein, zwei Tore mehr machen können“, blickt der Ex-Profi zurück. Da die TSG das 4:0 versäumt hatte, kamen die Aalener in der Schlussphase noch auf 2:3 heran. „Da haben wir nicht mehr so konsequent die Räume eingehalten. Das haben die Aalener dann auch ausgenutzt. Da waren wir vielleicht auch schon ein wenig müde“, erzählt Braun.

Durchdachte Auswechslungen

Die Müdigkeit eines manchen Spielers war wohl auch den Zuschauern nicht entgangen. Einige von ihnen forderten den Coach lautstark auf, zu reagieren. „Es war schon so, dass man von der Tribüne mitgeteilt bekam, wann man wen auswechseln soll“, sagt Braun.

Die Krux an der Sache: In der Regionalliga sind zwar fünf Wechsel erlaubt, dafür gibt es aber nur drei Möglichkeiten im Spiel – zwei davon waren schon ausgeschöpft – plus die Halbzeitpause. „Meistens überlegt man sich als Trainer schon relativ genau, wann man wen einwechselt“, so Braun, der in der Nachspielzeit mit einem Dreifachwechsel nochmals Zeit von der Uhr nahm und danach den ersten Saisonsieg feiern durfte.

Nächster Sieg im Visier

Am Samstag will die TSG „ein paar Dinge noch besser machen als gegen Aalen. Und wenn uns das gelingt, haben wir schon den Wunsch, in Gießen zu gewinnen“, stellt Braun klar. Der Coach weiß um die Klasse des Kontrahenten, der mit einem „Dreier“ aus fünf Partien Vorletzter ist.

„Gießen hat fußballerisch eine sehr gute Mannschaft, aber aktuell viele Ausfälle. Sie sind sicherlich unzufrieden mit der Entwicklung. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, hängt auch von uns ab“, so der 52-Jährige.

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