Noch herrscht kein Mangel: Welchen Einfluss die Coronakrise auf Blutspenden im Zollernalbkreis hat

Von Pascal Tonnemacher

Die Bereitschaft zur Blutspende geht aktuell zurück, auch wenn sie weiterhin ausdrücklich erlaubt ist. Was Sie zum Blutspenden während der Coronakrise wissen müssen.

Noch herrscht kein Mangel: Welchen Einfluss die Coronakrise auf Blutspenden im Zollernalbkreis hat

Anders als gewohnt und hier in diesem Symbolfoto zu sehen, wird zwischen den Spendern aktuell ein großer Abstand eingehalten.

Auch wenn Covid-19-Patienten eher selten Bluttransfusionen brauchen und es aktuell am Zollernalb-Klinikum keinen Mangel an Blutkonserven gibt: Es bleibt auch während der Coronakrise wichtig, zur regulären Patientenversorgung Blut zu spenden, betont der DRK-Blutspendedienst.

Versorgungslage könnte sich schnell verschlechtern

Dabei geht derzeit die Spendebereitschaft eher zurück, sagt Beate Fleiner, Sprecherin des Zollernalb-Klinikums. Viele Menschen wüssten auch nicht, dass sie weiterhin spenden dürften und auch sollten. Denn sollte sich das Coronavirus noch stärker ausbreiten, könnte sich laut des DRK-Blutspendedienstes die Versorgungslage in kürzester Zeit drastisch verschärfen.

Durch den bundesweiten Stop aller planbaren Operationen werden derzeit die mit höherem Transfusionsbedarf wie Hüft-und Knie-Prothesen seltener durchgeführt, sagt Kliniksprecherin Fleiner. „Daher ist der Bedarf auch etwas niedriger. Man muss die Entwicklung in den nächsten Wochen aber kritisch beobachten.“

Keine Übertragung über Bluttransfusion

Teilweise hätten die Menschen auch Angst, sich bei der Blutspende vor Ort zu infizieren, sagt Fleiner. Allerdings werde von den Blutspendediensten sehr genau auf die Einhaltung von Hygienevorschriften geachtet und auf die Einhaltung der Mindestabstände.

„Nach aktueller Studienlage ist Covid-19 auch nicht über eine Bluttransfusion übertragbar“, sagt Fleiner. Da das Virus bei symptomlosen Menschen im Blut nicht nachweisbar ist, werden Blutspenden derzeit auch nicht auf den neuartigen Coronavirus untersucht, schreibt der DRK-Blutspendedienst.

Blutspendedienst will Spendewillige schützen

Der DRK-Blutspendedienst hat nach eigenen Angaben weitere strenge Sicherheitsmaßnahmen aufgesetzt. Diese bestehen demnach in Zugangskontrolle und Erstanamnese, Vereinzelung, Temperaturmessung und Handdesinfektion vor Betreten des Spendeortes. Spender sollen ihre eigenen Kugelschreiber zum Ausfüllen des Anamnesebogens mitbringen.

Zudem werden derzeit lediglich Spendeorte genutzt, wo Abstände zwischen den einzelnen Stationen der Anmeldung, im Wartebereich und in der Anamnese sowie ein großer Abstand zwischen den Liegen eingehalten werden kann.

Wann Sie spenden dürfen

Prinzipiell gilt: Sie können spenden, wenn Sie sich gesund und fit fühlen, schreibt der DRK-Blutspendedienst. Darüber hinaus werden Menschen mit grippalen oder Erkältungssymptomen sowie Durchfall generell nicht zur Blutspende zugelassen.

Vorerst keine Spende bei Kontakt mit Covid-19-Patienten

Spendewillige, die Kontakt zu einem an Coronavirus-Erkrankten oder zu einem Verdachtsfall hatten, werden für vier Wochen nach Exposition von der Blutspende zurückgestellt. Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind, müssen für drei Monate nach Ausheilung von der Blutspende zurückgestellt werden.

Außerdem wichtig für Familien: Vor Ort kann aktuell keine Kinderbetreuung geleistet werden, diese sollen wenn möglich nicht mitgebracht werden.

Wo Sie weitere Informationen finden

Den nächstgelegenen Blutspendetermin finden Sie über die Suche des DRK-Blutspendedienstes.

Weitere Fragen beantwortet der DRK-Blutspendedienst in seinen häufig gestellten Fragen.