Nicht sportlich relevant, aber hochbrisant: Zollern-Derby zwischen Albstadt und Nusplingen

Von Marcus Arndt

Im Zollern-Derby erwartet Albstadt am Freitag Nusplingen (19 Uhr). In der Hinrunde demontierten die Heuberger ersatzgeschwächte Blau-Weiße. In der Aufstiegsrunde sind die Rollen neu verteilt. Während sich die Nullsiebener in der erweiterten Spitzengruppe etabliert haben, reihen sich die Schwarz-Gelben an neunter Stelle ein

Nicht sportlich relevant, aber hochbrisant: Zollern-Derby zwischen Albstadt und Nusplingen

An das Hinspiel denkt der FC 07 nicht gern zurück.

Eigentlich war die Partie zwischen dem ehemaligen Verbandsligisten und dem TSV Nusplingen für den letzten Spieltag geplant. Aufgrund der sportlich fehlenden Relevanz nutzen die beiden Klubs das spielfreie Wochenende und ziehen die Begegnung vor.

Dennoch birgt das Derby im Albstadion gewaltig Brisanz in sich – noch zu präsent ist den Protagonisten auf und neben dem Platz die Albstädter 0:4-Klatsche in der ersten Saisonhälfte „im Brünnele“. Ein historischer Heimerfolg für die Heuberger – und ein absoluter Tiefpunkt für das stark ersatzgeschwächte Team von Alexander Eberhart.

Nur zwei Punkte in fünf Spielen

Albstadt arbeitete sich in den vergangenen Wochen und Monaten sukzessive in der Tabelle nach oben, reiht sich hinter der punktgleichen TSG Balingen2 (beide 46) an sechster Stelle ein. Vor Wochenfrist kamen die Blau-Weißen gegen den FC Mengen nicht über ein 0:0 hinaus, verpassten den fünften Sieg in Serie in der Aufstiegsrunde. „Es war über 90 Minuten ein Abnutzungskampf“, blickt der Albstädter Coach zurück, „nach vier guten Spielen in Folge, war es gegen den FCM etwas dünner. Haken drunter, nun geht es gegen Nusplingen weiter.“

Auch die Heuberger blieben am vergangenen Spieltag sieglos – wie schon in der gesamten zweiten Saisonhälfte. Im Derby gegen die Wollensack-Kicker kam der Tabellenneunte nicht über ein 1:1 hinaus. Dabei gingen die Heuberger in Durchgang eins fahrlässig mit guten Torchancen um. „Ich denke, wir waren in den ersten 30 Spielminuten klar besser und erspielten uns drei dicke Chancen, die aber ungenutzt blieben“, analysiert Nusplingens Coach Oliver Pfaff. Das schlägt sich natürlich auch im Klassement nieder. Zwei Unentschieden stehen bislang drei Niederlagen gegenüber – satte 16 Punkte liegt der Traditionsverein vom Großen Heuberg hinter den Blau-Weißen.

Eberhart erwartet Steigerung

Ob die Gelb-Schwarzen ausgerechnet im Albstadion den ersten „Dreier“ in der Aufstiegsrunde verbuchen können? Pfaff sieht seine Mannschaft nur in der Außenseiterrolle: „Die Vorzeichen sind natürlich andere als beim 4:0 in der Vorrunde. Albstadt hatte damals viele verletzte Spieler, konnte in Nusplingen deutlich nicht in Bestbesetzung antreten. Der FC07 ist gegenüber der Hinrunde personell besser aufgestellt. Außerdem gehören sie aktuell zu den stärksten Teams der Aufstiegsrunde. Vom Personal her sind wir dieses Mal die Gebeutelten: Fünf oder sechs Akteure werden verletzungsbedingt im Albstadion nicht auflaufen können.“

Nichtsdestotrotz erwartet Eberhart „hochmotivierte Gäste“. Es werde für seine Truppe gegen einen tief stehenden Gegner nicht einfach werden, prognostiziert der frühere Regionalliga-Kicker, „aber gegen uns wird es Nusplingen auch nicht einfach haben...“ Der A-Lizenzinhaber fordert eine Leistungssteigerung von seiner Truppe. „Wir müssen ein paar Prozent draufpacken“, sagt er. Dazu sei die Mannschaft auch in der Lage.