Neuwahlen in Rangendingen: Bürgermeister Johann Widmaier legt Amt am 31. Januar nieder

Von Andrea Spatzal

Rangendingens Bürgermeister Johann Widmaier legt sein Amt zum 31. Januar 2021 aus gesundheitlichen Gründen nieder. Am Montag gab er im Gemeinderat eine persönliche Erklärung ab.

Neuwahlen in Rangendingen: Bürgermeister Johann Widmaier legt Amt am 31. Januar nieder

Johann Widmaier.

Im Rangendinger Gemeindehaus hätte man am Montag eine Nadel fallen hören. Gerade hatte der Gemeinderat das millionenschwere Bauvorhaben der Tübinger Medizintechnikfirma Erbe einstimmig auf den Weg gebracht. Da kündigte Bürgermeister Johann Widmaier überraschend eine „persönliche Erklärung“ an.

Einige im Saal mögen von seiner Entscheidung gewusst haben, viele aber offensichtlich nicht. Es herrschte eine Mischung Beherrschtheit auf der einen, Betroffenheit und Sprachlosigkeit auf der anderen Seite.

Am 31. Januar 2021 ist Schluss

Johann Widmaier erklärte, er werde am 31. Januar 2021 aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt als Bürgermeister ausscheiden. „Rangendingen braucht einen Bürgermister, der sich mit voller Kraft für die Entwicklung der Gemeinde einsetzt“, konstatierte der 60-Jährige. „Dies für die Zukunft zu garantieren, ist mit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich, zumal mir eine weitere Operation bevorsteht“, so Widmaiers knappe Begründung.

Er wünschte den Einwohnern von Rangendingen „viele gute Kandidatinnen und Kandidaten für die Bürgermeisterwahl“ und der Gemeinde selbst „das Beste für die Zukunft“.

Wiederwahlen mit nahezu 100 Prozent

Johann Widmaier, Diplom-Verwaltungswirt, verheiratet und Vater von drei Kindern, wurde im Februar 2016 mit mehr als 98 Prozent für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Er hatte keinen Gegenkandidaten. Seit über 20 Jahren lenkt er die Geschicke der 5000-Einwohner-Gemeinde.

Am 6. Februar 2000 wurde er mit 53,9 Prozent der Stimmen erstmals zum Rathauschef gewählt. Damals hatte er mit Uwe Ganzenmüller, der heute Bürgermeister in Bodelshausen ist, und Jürgen Greß, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb, zwei ernst zu nehmende Mitbewerber.

Bei seiner Wiederwahl am 17. Februar 2008 blieb er bereits ohne Gegenkandidat – und wurde mit 99 Prozent der Stimmen gewählt.