Meßstetten

Neues Sport- und Freizeitgelände: Meßstetter Gemeinderat hat Auftrag vergeben

12.12.2019

Von Volker Schweizer

Neues Sport- und Freizeitgelände: Meßstetter Gemeinderat hat Auftrag vergeben

© Gudrun Stoll

Das neue Sport- und Freizeitgelände wird auf dem Blumersberg gebaut.

Der Meßstetter Gemeinderat hat den Bau des neuen Sport- und Freizeitgeländes auf dem Blumersberg endgültig auf den Weg gebracht. Keine Mehrheit fand der Antrag der Bürgerliste.

In der Sitzung am Donnerstagabend wurden die Arbeiten zum Angebotspreis von 667.317 Euro bei zwei Enthaltungen an die Firma Werner aus Haigerloch vergeben. Sobald im Frühjahr das Wetter mitspielt, fällt der Startschuss für das Großprojekt. Stadtbaumeister Claus Fecker rechnet mit einer Bauzeit von rund einem halben Jahr.

Anlieger wollen klagen

Die Bürgerliste um den Vorsitzenden Oliver Rentschler wollte, dass das Gelände auf dem Blumersberg weiterhin als Sportstätte für den Fußballverein zur Verfügung steht und das Sport- und Freizeitgelände stattdessen auf der Eichhalde gebaut wird. Begründet wurde dieses Ansinnen mit neuen Sachverhalten (wir berichteten ausführlich) – unter anderem mit den hohen Kosten, die auf die Stadt zu kommen würde, wenn der neue Sportplatz auf die Eichhalde käme. Außerdem hätten Anlieger bereits angekündigt, den Klageweg zu bestreiten, der die Rückkehr der Fußballer an ihren angestammten Platz erschweren könnte.

Finale Klärung steht aus

Darüber hinaus verweist die Bürgerliste auf die aktuelle Entwicklung, wonach die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA ) bereit ist, die Teilfläche mit dem Sportplatz und den beiden Hallen auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne an die Stadt zu verkaufen. Eine finale Klärung in der Sache sei aber noch offen.

Stadt steht in der Pflicht

Bürgermeister Frank Schroft betonte, dass sich die Stadt in der Pflicht sehe, dem Fußballverein einen adäquaten Platz zur Verfügung zu stellen. Eine kurzfristige Übergangslösung bräuchte es auch dann, wenn die ursprüngliche Planung umgesetzt würde. Mit den Verantwortlichen sei in dieser Woche darüber schon gesprochen worden. Durch die Option, den Geißbühl als Sportgelände nutzen zu können, habe sich die Sachlage nun mal geändert. Schroft bezeichnete die Kaserne als „charmante Möglichkeit, wo es möglich ist, viele Interessen zu bündeln“.

Schon viel Geld ausgegeben

Er erinnerte auch daran, dass bereits viel Geld in die Planung des Spiel- und Freizeitgeländes geflossen sei. Als weiteren Grund, am Standort auf dem Blumersberg festzuhalten, nannte er die erst vor einigen Tagen gemachte Zusicherung des Naturparks Obere Donau, das Projekt mit Rückflüssen aus dem EU-Budget in Höhe von 180.000 Euro zu fördern. Stadtbaumeister Claus Fecker informierte, dass es für einen Mehrgenerationenplatz auf der Eichhalde einen Bebauungsplan bräuchte. Die daraus resultierenden Nutzungszeiten in der Ortslage wären stark eingeschränkt.

Kehrtwende überraschtz

Die Kehrtwende der Bürgerliste habe ihn überrascht, meinte Ernst Berger. Nach wie vor stehe die CDU-Fraktion zur bisherigen Entscheidung. Er machte sich dafür stark, das Kasernengelände zu ertüchtigen. „Dann entsteht endlich etwas Vernünftiges für die Schulen“, schob Tarzisius Eichenlaub von der Freien Wählervereinigung nach. Auch Doris Vivas von der Frauenliste sprach sich dafür aus, den Geißbühl als Sportstätte zu nutzen. Gegen die Kaserne als Sportgelände spreche die Geruchsbelästigung durch die Biogasanlage in der Nachbarschaft, meinte Alfred Sauter (Bürgerliste). Bei der Abstimmung votierten die übrigen Fraktionen geschlossen gegen den Antrag der Bürgerliste.

Erster Beschluss im Juli 2018

Der Beschluss, ein Spiel- und Freizeitgelände zu bauen, fiel im Juli 2018. Der Sperrvermerk für die Planungsrate – 20000 Euro waren dafür in den aktuellen Haushalt eingestellt worden – wurde aufgehoben. In der September-Sitzung sprach sich der Gemeinderat mehrheitlich für den Blumersberg als Standort aus. Jörg Sigmund vom gleichnamigen Büro für Freiraumplanung aus Grafenberg stellte dann im November einen ersten Entwurf vor. Der finalen Planung stimmte das Gremium im Juni 2019 zu.

Keine Bedenken aus der Bevölkerung

Die Verfahren, die für einen Bebauungsplan durchlaufen werden müssen, sind abgeschlossen. Laut dem Stadtbaumeister äußerte die Bevölkerung keine Bedenken. Der Forderung des Landratsamtes, im künftigen Bebauungsplan „Blumersberg“ genau festzusetzen, an welcher Stelle welche Sportanlagen errichtet werden dürfen, sei die Stadt nachgekommen. Die artenschutzrechtliche Prüfung ziehe keine großen Probleme nach.

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