Neues Dach fürs Kleinod: Denkmalstiftung fördert Sanierung der Rangendinger Josefskapelle

Anfang des Jahres noch war das gesamte Gebäude vom Einsturz bedroht. Durch das undichte Dach hatte sich bereits Wasser den Weg ins Innere gesucht. Inzwischen ist die Rangendinger Josefskapelle komplett instandgesetzt

Neues Dach fürs Kleinod: Denkmalstiftung fördert Sanierung der Rangendinger Josefskapelle

Die Josefskapelle bei Rangendingen wurde aufwendig Instand gesetzt.

Die Josefskapelle ein wahres Kleinod, für das sich der Einsatz gelohnt hat. Der Überlieferung nach 1732 errichtet, ist die schlicht anmutende Kapelle seit jeher ungebrochener Anziehungspunkt für gläubige Bittsteller, wovon auch zahlreiche aktuelle Devotionalien zeugen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat jetzt beschlossen, die Gemeinde Rangendingen als Eigentümerin mit einem Betrag von 20.000 Euro für die Sanierungsarbeiten zu unterstützen.

Zu Ehren dreier Heiliger

Die Kapelle steht außerhalb der Ortslage an exponierter Stelle in der leicht ansteigenden Landschaft zwischen Rangendingen und Hirrlingen, eingerahmt von zwei Naturdenkmalen: zwei großen, alten Linden. In Notizen des Weihbischofs von Konstanz ist der 4. August 1747 als Tag der kirchlichen Weihe überliefert – zu Ehren von gleich drei Heiligen: Josef, Wendelin und Johannes von Nepomuk sind noch heute im Altarbild zu erkennen. Gebaut wurde die Kapelle jedoch vermutlich bereits 1732, als Rangendingen eine grassierende Maul- und Klauenseuche ohne Schäden überstanden haben soll. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass das Holz für den bisherigen Dachstuhl im Winter 1709/10 gefällt worden ist.

Rundbögen kommen neu zur Geltung

An eben diesem Dachstuhl waren in den letzten Jahren mehr und mehr Schäden aufgetreten. Am Ende wurde eine Gesamtinstandsetzung notwendig: Neben dem Tragwerk für das ziegelgedeckte Satteldach wurden auch die Raumschale und die Außenfassade erneuert. Die für die Barock-Epoche typischen Naturstein-Einfassungen der Fenster und des Eingangsportals mit Rundbogen kamen dabei neu zur Geltung. Auch innen wurde der bröckelnde Putz im Schiff und dem Chorraum erneuert, bevor die Ausstattung wieder ihren Platz fand, zu der auch ein doppelarmiges Pestkreuz gehört.

Zeichen von Volksfrömmigkeit

„Gerade die schlichte, auf das Notwendigste beschränkte Baugestaltung macht die Rangendinger Kapelle zu einem eindrucksvollen Zeugnis tief verwurzelter Volksfrömmigkeit“, schreibt Landeskonservatorin Prof. Dr. Ulrike Plate in ihrer Charakterisierung dieses erhaltenswerten Denkmals.