Neuer Stadtrundgang: Auf den Spuren der Gewerbe- und Volksbank in Balingen

Von Dr. Ingrid Helber

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Mitgliederveranstaltungen führte die Balinger Historikerin und gelernte Bankkauffrau Dr. Ingrid Helber kürzlich mehrere Mitglieder der Volksbank Hohenzollern-Balingen eG durch Balingen.

Neuer Stadtrundgang: Auf den Spuren der Gewerbe- und Volksbank in Balingen

Dr. Ingrid Helber (vorne in der Mitte) führte einige Mitglieder der Volksbank Hohenzollern-Balingen durch die Stadt. Das war zugleich die Premiere ihres neuen thematischen Stadtrundgangs.

Es war die Premiere ihres neuen thematischen Stadtrundgangs „Vom Hirschgulden zum Euro – Auf den Spuren der Gewerbe- und Volksbank in Balingen“. Beim Verfassen der Chroniken des Gewerbevereins, heute HGV, und der ehemaligen Volksbank Balingen zum jeweils 150-jährigen Jubiläum hatte Helber viele wissenswerte Details und lustige Anekdoten zusammengetragen.

Start an der Stadtkirche

Zunächst ging es auf Spurensuche nach dem „Hirschgulden“ in die Stadtkirche. Der Übergang der Stadt und der Herrschaft Zollern-Schalksburg stand im Zusammenhang mit dem Verkauf an Württemberg im Jahr 1403 und mit einer Grabplatte.

Die Historikerin präsentierte einen Original-Hirschgulden von 1623 und erklärte die dazugehörige Sage. Vor der ehemaligen Gaststätte Schwarzer Adler (heute Pro Optik) berichtete sie anhand weiterer Münzen über die Finanzwirtschaft früherer Zeiten.

Wesentliche Verbesserung brachte das Genossenschaftswesen

Ein großes Problem für die Wirtschaft damals war, dass es noch keine Banken gab und Geld deshalb bei Privatpersonen und Institutionen wie Spitälern – teilweise zu Wucherzinsen – ausgeliehen werden musste. Erst das von Raiffeisen und Schulze-Delitzsch entwickelte Genossenschaftswesen brachte ab 1860 entscheidende Verbesserungen.

„Home Office“ anno dazumal

Die Gruppe wanderte zum Jugendgästehaus, dem Gründungslokal der Gewerbebank, in die Wilhelm-Kraut-Straße und zum Südbahnhof, wo einige Direktoren und Kassiere gewohnt und von daheim aus die Bankgeschäfte betrieben haben.

Vor der Volksbank präsentierte Dr. Ingrid Helber abschließend einen dicken ledernen Gürtel, in dem vor 200 Jahren das Geld transportiert wurde.