Handball

Neuer Modus: Julian Thomann blickt auf die Bundesliga-Runde der JSG Balingen-Weilstetten

28.07.2019

Von Larissa Bühler

Neuer Modus: Julian Thomann blickt auf die Bundesliga-Runde der JSG Balingen-Weilstetten

© Moschkon

Über die Qualifikation kehrte die JSG in die Bundesliga zurück.

Die A-Jugend der JSG Balingen-Weilstetten ist zurück in der Bundesliga. Trainer Julian Thomann sprach mit unserem Redaktionsmitglied Larissa Bühler über den neuen Modus.

Herr Thomann, wie ist der Vorbereitungsplan der A-Jugend?

Julian Thomann: Seit rund einem Monat bereiten wir uns akribisch auf die bevorstehende Bundesliga-Saison vor. In den letzten Wochen bedeutete das vor allem Grundlagen im athletischen Bereich, in den nächsten Wochen bis zum Rundenstart im September werden dann vorrangig taktische Inhalte im Fokus stehen. Bislang haben wir außerdem vermehrt im aktiven Bereich mit dem TV Weilstetten und dem HBW trainiert, um nicht nur von der hohen Qualität der Männer, sondern auch vom höheren Tempo und der unterschiedlichen Körperlichkeit zu profitieren.

Neuer Modus: Julian Thomann blickt auf die Bundesliga-Runde der JSG Balingen-Weilstetten

© Moschkon

Julian Thomann spielt selbst für den HBW 2 und ist Trainer der A-Jugend der JSG.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Klaus Schuldt?

Klaus ist ein unheimlich guter Trainer. Mit seiner sympathischen Art hat er sofort Zugang zu den Jungs gefunden und er kann die Erfahrung aus zehn Jahren Bundesliga und mehreren Jahren als Leistungstrainer miteinbringen. Wir strukturieren und planen die Einheiten gemeinsam und versuchen auch im Training immer zu zweit zu sein.

Die Bundesliga spielt erstmals in einem neuen System . . .

Die Teams spielen die Hinrunde in einer so genannten „Einfachrunde“ in den Staffeln aus, also statt Hin- und Rückspiel mit nur einem Duell gegeneinander. Die einfache Vorrunde soll im Dezember beendet sein. Die ersten vier Mannschaften qualifizieren sich für die Meisterrunde. In der soll dann in zwei Staffeln mit acht Mannschaften deutschlandweit an insgesamt 14 Spieltagen gespielt werden. Die ersten Vier absolvieren anschließend die Spiele um die Deutsche Meisterschaft. Die Fünft- bis Zehntplatzierten der Vorrunde spielen eine Pokalrunde aus, jeweils sechs Mannschaften gehen in vier Staffeln an den Start. Die Erst- und Zweitplatzierten dieser vier Staffeln ermitteln den Gewinner des DHB-Pokals erst in einem Viertelfinale mit Hin- und Rückspiel und dann zum Abschluss mit einem Final Four-Turnier.

Wie beurteilen Sie die Neuerung?

Der Modus ist für kleinere Vereine sehr schwierig. Kommt man nicht unter die ersten vier Plätze, spielt man gegen längst bekannte Teams noch zweimal in einer gefühlten „Verlierer-Runde“, in der es deutschlandweit nur zwei Tickets für die nächste Bundesliga-Saison zu ergattern gibt. Kommt man unter die ersten vier Plätze, was sportlich das einzig logisch auszugebende Ziel ist, spielt man deutschlandweit die Meisterrunde aus. Diese ist mit hohen Kosten verbunden und zusätzlich wird es trotzdem einen Klassenunterschied geben, zumal die Top-Teams vermutlich in der Vorrunde noch Körner sparen können. Aus Sicht der absoluten Spitzensportförderung ist das System aber sicher auch positiv zu bewerten.

Welche Erwartungen haben Sie als Sportlicher Leiter an die anderen überregional spielenden JSG-Mannschaften?

Unsere C- und B- Jugend spielen auch in diesem Jahr wieder in den höchstmöglichen Ligen in Baden-Württemberg. In beiden Mannschaften steht die Entwicklung jedes einzelnen Spielers im Vordergrund. Wir setzen weiter auf ein übergreifendes Training, das heißt viele Spieler des älteren Jahrgangs einer Jugend sollen schon in der höheren Jugend Trainings- und Spielpraxis sammeln. Wenn dann zusätzlich noch ein Titel dabei herausspringt, ist das natürlich für die Motivation der jungen Handballer besonders toll. Weil in der B-Jugend Platz fünf der Baden-Württemberg Liga zur nächstjährigen Teilnahme berechtigt, ist diese Platzierung sicher unser Minimalziel. Eine direkte Qualifikation kann, wie in diesem Jahr auch, viele Freiheiten in der Periodisierung des Trainings liefern.

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