Hechingen

Neue Stadtführer für Hechingen und ein Liebesbekenntnis des Bürgermeisters

27.03.2023

Von Michael Würz

Neue Stadtführer für Hechingen und ein Liebesbekenntnis des Bürgermeisters

© Thomas Jauch

Das muss sitzen: Die Villa Eugenia ist natürlich Pflichtprogramm jeder Stadtführung in Hechingen.

Die Zollernstadt will Touristen begeistern, dafür braucht es fachkundige Stadtführer. Weil aber zuletzt immer mehr ihren wohlverdienten „Stadtführerruhestand“ angetreten haben, hat die Stadt neue ausgebildet. Seit Samstag sind sie offiziell im Dienst.

Der neu geschaffene Instagram-Kanal der Stadt, „visithechingen“, soll Touristen ins Städtle locken (wir berichteten). Aber was, wenn sie tatsächlich demnächst kommen, die Busse voller Touristen, die auch Hechinger Geschäftsleute zuletzt vermisst haben? Dann braucht es Fachpersonal. Stadtführer, die ihr Handwerk verstehen. Die jeden Winkel der Zollernstadt kennen wie ihre Westentasche. Das Problem: Nachdem in den vergangenen Jahren immer mehr von ihnen in den wohlverdienten „Stadtführerruhestand“ getreten sind, bestand akuter Handlungsbedarf. Der Sache angenommen hat sich jetzt Nadine Oswald vom städtischen Sachgebiet Kultur und Tourismus. In einem Grundlagenseminar – mehrere Wochenenden lang – haben sie eine kleine „Schulklasse“ voll neuer Stadtführerinnen und Stadtführer ausgebildet.

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1839 Fürstin Eugénies „Kinderbewahranstalt“, heute Amtsgericht-Nebengebäude: Was wäre eine Stadtführung ohne den Gang durchs Hechinger Justizviertel?

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Wichtig zu wissen für künftige Stadtführer: Der Untere Turm, erbaut 1579 von Graf Eitel Friedrich I., ist das einzig erhaltene Stadttor Hechingens.

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Im Dezember 2017 hatte die Denkmalstiftung Baden-Württemberg sie zum Denkmal des Monats ernannt: die Stiftskirche, erbaut 1780 bis 1783.

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„Ich habe mich in Hechingen verliebt.“ Bekenntnis des aus Schwäbisch Gmünd stammenden Philipp Hahn vor den neuen Stadtführern.

© Thomas Jauch

Und wie genau wird man Stadtführer in der Zollernstadt? Rathaussprecher Thomas Jauch klärt auf: „An mehreren Wochenenden sind beispielhafte Stadtführungen besucht worden, ebenso Synagoge, Hohenzollerisches Landesmuseum und die Hohenzollerische Heimatbücherei. Jetzt am Samstag hätten sie „großen Abschlusstag“ gehabt, so Jauch.

Teilnehmer präsentieren ihr Wissen

„Die 10 geschichtsinteressierten Teilnehmer hatten jeweils einen Zehnminutenvortrag vorbereitet.“ Bei einem ausgedehnten Stadtrundgang durch die Oberstadt mit spannenden Ein- und Ausblicken präsentierten sie ihre Vorträge. Stolz auf die neuen Hechingen-Experten überreichte ihnen dann auch Bürgermeister Philipp Hahn ihre Urkunden, die sie als offizielle Stadtführer ausweisen. Der bekannte nicht nur, dass er sich – Heimatstadt: Schwäbisch Gmünd – in Hechingen verliebt habe, sondern ließ die Teilnehmer auch wissen: „Wir brauchen Sie, um den Besuchern die Zollernstadt zu zeigen.“

Auf den Spuren von Kaisern und Fürsten wandeln

Die Stadt übrigens wirbt bei Besuchern offensiv für ihre Stadtführungen. „Wer auf den Spuren von Kaisern und Fürsten wandeln möchte, hat bei den Stadtführungen durch Hechingen reichlich Gelegenheit dazu“, heißt es etwa auf dem städtischen Internetportal hechingen-tourismus.de. „Aber auch andere Themen wie Jüdisches Hechingen oder eine spezielle Kirchenführung werden angeboten.“ Hechingen will die „Stadt für Entdecker“ sein; und wenn bald viele Entdecker in die Zollernstadt reisen, können sie sich fachkundig führen lassen – zur Villa Eugenia, durchs Justizviertel, durch die Stiftskirche. Und natürlich werden sie auch erfahren, was es mit all den vielen Baustellen auf sich hat. Zumindest in den kommenden zwei Jahren gehören auch sie dazu. Irgendwie.

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