Albstadt

Neubürgerempfang in Lautlingen: Der Kreis heißt Sarah Krug und Abdel Lbary Bokkur willkommen

14.11.2021

Von Peter Franke

Neubürgerempfang in Lautlingen: Der Kreis heißt Sarah Krug und Abdel Lbary Bokkur willkommen

© Peter Franke

Landrat Günther-Martin Pauli (links) gratulierte Abdel Lbary Bokkur und Sarah Krug zur Einbürgerung, Glückwünsche überbrachten auch Georg Link (Sozial- und Rechtsdezernent) und Thomas Zizmann (Amtsleiter Zuwanderung und Integration).

Das Lautlinger Schloss bot den Rahmen für den Neubürgerempfang im Zollernalbkreis, zu dem seit 2008 jährlich eingeladen wird und der nur im vergangenen Jahr coronabedingt ausgesetzt werden musste. Auch diese Veranstaltung musste man unter der 2G-Regel stattfinden lassen. Insgesamt litt die Anzahl der Teilnehmer auch bei diesem Festakt spürbar unter den Corona-Bedingungen.

Landrat Günther-Martin Pauli bedankte sich für den flotten Auftakt. Zwei Schülerinnen der Musik-und Kunstschule Albstadt hatten die musikalische Umrahmung der Feierstunde übernommen. Es sollte nicht nur eine Urkunde überreicht werden, mit denen den Menschen ihre neu erworbene deutsche Staatsbürgerschaft attestiert wird. Angemessen sei vielmehr, diesen Akt an einem öffentlichen, geschichtsträchtiger Ort zu vollziehen.

Weniger Einbürgerungen als in den Vorjahren

170 Menschen wurden im Coronajahr 2020 im Zollernalbkreis eingebürgert, was deutlich unter dem Schnitt von etwa 200 Einbürgerungen jährlich liegt. Elf Nationen waren diesmal vertreten. Diese Bürger würden mit ihrem interkulturellen Hintergrund unsere Gesellschaft bereichern, zeigte sich Pauli überzeugt. Und der Schritt zur Einbürgerung sei ein ehrenwerter, unterstrich er. Den Neubürgern stünden nun alle Türen offen, sich zu engagieren. „Nutzen Sie ihre Chancen und Ihre Grundrechte!“, rief er ihnen zu.

Zwei Neubürger erzählen ihre Geschichten

Neubürgerin Sarah Krug hatte gleich zwei Staatsbürgerschaften. Ihre Mutter ist Philippinin, der Vater Österreicher. Beruflich wechselte der Vater nach Deutschland, das ihr dann zur Heimat wurde. Wegen ihres Aussehens hatte sie in jungen Jahren manche Hänselei zu erdulden, spürte aber auch einigen Neid. Das bestärkte sie umso mehr, sich zu beweisen, was ihr schließlich auch gelang. Sie erreichte die Fachhochschulreife und steht jetzt in der Laufbahn eines Kfz-Fachwirts.

Abdel Lbary Bokkur stellte Dank an den Beginn seiner Rede, hier in Deutschland angenommen und angekommen zu sein. Seine Eltern hatten unsagbare Mühen auf sich genommen, um ihm in Marokko Bildung und später auch Ausbildung zu ermöglichen, sagte er. Dafür sei er überaus dankbar. 2011 hat er sein Bachelorstudium in Deutschland abgeschlossen und sich entschieden, hier weiter zu lernen. Dass er aus der Heimat auswandern wollte, sei ein Funke gewesen, den er nicht mehr löschen konnte.

Liebe auf den ersten Blick

Deutschland sei für ihn die „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen und Albstadt für ihn „etwas ganz Besonderes“. Hier hat er Wirtschaftsinformatik studiert, in Sigmaringen sein Masterstudium abgeschlossen. „Gott sei Dank“ sei er nun Deutscher und hoffe, dass seine Eltern ihn irgendwann einmal besuchen können um selbst zu sehen, was sie mit ihrer Selbstlosigkeit bewirkt haben.

Die Erzählungen der Neubürger bei den Empfängen seien ergreifend und würden ihn immer nachdenklich machen, sagte Pauli. Er wünschte ihnen, dass sie sich in Deutschland als Staatsbürger wohl fühlen dürften.

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