Handball

Negativserie hält weiter an: „Gallier“ im Schwaben-Derby unter Zugzwang

28.02.2020

Von Marcus Arndt

Negativserie hält weiter an: „Gallier“ im Schwaben-Derby unter Zugzwang

© Moschkon

Nach der ernüchternden Heimniederlage gegen den SC Magdeburg am Donnerstag müssen sich die „Gallier“ schnell wieder aufrichten. Bereits am Sonntag steht das wichtige Gastspiel in Stuttgart an.

Nach der Magdeburg-Pleite rutschte der Balinger Bundesligist auf einen Abstiegsplatz ab. Im Schwaben-Derby nimmt der Druck auf den HBW markant zu.

Die Negativserie der „Gallier“ bleibt tabellarisch nicht ohne Konsequenzen. Nach 0:10 Punkten rutschte der Aufsteiger auf den vorletzten Platz ab, wurde von den Eulen aus Ludwigshafen überflügelt.

Kleinigkeiten entscheiden Magdeburg-Spiel

„Wir machen wahrscheinlich das beste Spiel in diesem Jahr“, erklärt Jens Bürkle nach dem 32:34 gegen den SC Magdeburg, „waren wohl am nächsten an Punkten dran.“ Doch der Kreisstadt-Klub verpasste in der Schlussphase den möglichen Ausgleich.

Symptomatisch für den aufopferungsvollen, aber erfolglosen Kampf der „Gallier“: das 30:32 in der 57. Minute. „Der Abpraller, den Erik Schmidt kurz vor Schluss holt, tut uns natürlich sehr weh“, gesteht der HBW-Coach ein, welcher die Pleite sachlich analysiert: „Wir machen zwei, drei technische Fehler zu viel, die Magdeburg sofort bestraft. Das macht am Ende den Unterschied – auch in der Konterquote.“

Trotz eines Stotterstarts in Durchgang zwei und einem 19:25-Rückstand (39. Minute) kam der Aufsteiger noch einmal in Schlagdistanz – und der Favorit wackelte. „Wir haben Moral gezeigt“, betont Benjamin Meschke, „leider haben wir uns nicht belohnt, als das Momentum auf unserer Seite war.“

Am Ende sei es irgendwie HBW gegen Damgaard gewesen, meint der Balinger Kreisläufer. Der Däne netzte neunmal, machte in der Crunchtime den Deckel drauf: mit einem Doppelpack zum 31:33 und 31:34. „Insgesamt schaffen wir es nicht, Damgaard mehr zu reduzieren“, räumt Bürkle ein, „in der Summe ist das halt zu viel.“

Angekommen im Tabellenkeller

Und im Abstiegskampf zu wenig: Nach dem Eulen-Erfolg beim HC Erlangen rutschten die Balinger vor dem Schwaben-Derby (Sonntag, 16 Uhr, Porsche-Arena) auf einen Abstiegsplatz ab.

Wolfgang Strobel geht dennoch optimistisch in das Prestigeduell beim TVB Stuttgart. „So stellen wir uns eine Balinger Mannschaft vor“, sagt der HBW-Geschäftsführer unaufgeregt, „wir sind mit der Leistung zufrieden, das war ein großer Schritt.“

Formstarker Gegner wartet

Den haben die Wild Boys bereits gemacht, welche sich mit 7:3 Zählern aus dem Tabellenkeller katapultiert haben. Am vergangenen Sonntag besiegte Stuttgart den Altmeister aus Göppingen mit 29:26.

Der TVB hatte nicht nur mit einer konsequenten Abwehr und einer gesunden Härte Frisch Auf bereits frühzeitig den Schneid abgekauft, sondern während der gesamten 60 Minuten auch mehr zu bieten. „Unser erstes Ziel bleibt der Klassenerhalt“, drückt Stuttgarts Coach Jürgen Schweikardt kräftig auf die Euphoriebremse, „wenn der geschafft ist, werden wir uns neue Ziele setzen.“

Zeitz im Blickpunkt

Markant beim Tabellen-13.: ganz starke Routiniers. Winter-Neuzugang Christian Zeitz (39 Jahre) bringt noch seine ganze Klasse auf die Platte, Manuel Späth (34) hält die Abwehr zusammen und Keeper Johannes Bitter (37) spielte ohnehin eine überragende Saison.

„Er ist eine zentrale Figur“, kategorisiert Bürkle, „auch Zeitz gibt dem Team einiges.“ Das hat sich nach einem markanten Umbruch im Sommer gefunden. Die Findungsphase sei abgeschlossen, urteilt der Sportwissenschaftler, welcher um den Einsatz von Keeper Vladimir Bozic und Torjäger Oddur Gretarsson bangt.

Vor dem Kellerduell mahnt Martin Strobel zur Ruhe. „Wir müssen runterfahren und gut regenerieren“, fordert der Balinger Kapitän, „natürlich sind wir enttäuscht, aber wir haben ein gutes Spiel gegen Magdeburg gemacht.“

Diesen Artikel teilen: