Handball

Negativserie beendet: HBW Balingen-Weilstetten überrascht mit Remis gegen Flensburg

19.12.2021

Von Marcus Arndt

Negativserie beendet: HBW Balingen-Weilstetten überrascht mit Remis gegen Flensburg

© Herl

Björn Zintel & Co. bejubelten einen Sieg.

Vier Sekunden vor Spielende egalisierte Vladan Lipovina, netzte nervenstark zum 23:23. Während die Norddeutschen einen gebrauchten Tag erwischten, setzte der HBW ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.

„Der Punkt ist extrem wichtig für uns“, betonte Björn Zintel am Sky-Mikrofon. In einer packenden Partie mit vielen Phasen führte der Außenseiter bereits mit vier Toren Vorsprung (19:15/ 40.), drohte in den letzten Minuten dennoch leer auszugehen.

„Handball muss man manchmal arbeiten, das haben wir nicht geschafft“, kritisierte Maik Machulla seine Mannschaft, die beim 21:22 (57. Minute) den Deckel trotz Überzahl nicht drauf machte. „Wir waren nicht präzise genug“, monierte der SG-Coach. Besonders ärgerlich für den Tabellenvierten, dass die finale Aktion von den Unparteiischen Mirko Krag und Marcus Hurst zurückgepfiffen wurde.

Der achtfache Torschütze Mads Mensah Larsen traf mit der Schlusssirene ins leere Balinger Tor, aber die Schiedsrichter hatten nach dem Ausgleich die Begegnung noch nicht freigeben.

Frühe HBW-Führung

Nach den deutlichen Niederlagen in den vergangenen Wochen präsentierte sich der HBW ebenbürtig mit dem Vizemeister, der zunächst knapp vorne lag: mit 3:2 (4. Minute). Moritz Strosack per Konter und Kristian Beciri sorgten für die erste Balinger Führung (4:3/7.).

Den knappen Vorteil konservierte der Außenseiter, welcher nicht nur mehr investierte, sondern auch besser Handball spielte. In Überzahl stellte der HBW erstmals auf Plus zwei (7:5/11.).

Favorit tut sich schwer

Eine kleine Überraschung in der SparkassenArena, weil SG-Keeper Benjamin Buric in den ersten Minuten wenig zu fassen bekam. Die Norddeutschen taten sich im Positionsangriff schwer, nutzten die Balinger Ballverluste mit einem 4:0-Lauf aber gnadenlos. Jens Bürkle reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. „Wir nehmen uns zu schwere Würfe“, kritisierte der erfahrene Trainer, welcher „mehr Bewegung und Ideen“ gegen die beste Abwehr der Liga forderte.

Das funktionierte. Tobias Heinzelmann hielt die Schwaben im Spiel. Handlungsschnell verwertete der Burladinger einen Abpraller zum 9:11 (20.). Der HBW kämpfte sich zurück: mit einer überragenden Abwehrarbeit. Die Flensburger zogen die nächste Fahrkarte, aber die „Gallier“ nutzten das Momentum nicht. Nun sah Machulla Gesprächsbedarf. Ruhig justiert er nach, doch weiterhin lagen die Gäste zurück: zur Pause mit 13:14.

„Gallier“ weiter vorne

Auch nach dem Seitenwechsel kam der Vizemeister nicht richtig ins Tempo – und auch die SG-Defensivabteilung bekam keinen Zugriff. Lipovina erzielte den 15. Balinger Treffer. Als der Außenseiter erstmals ein Drei-Tore-Polster erspielte, zückte Machulla erneut die Grüne Karte. Larsen verkürzte, wirklich rund lief es beim Ex-Meister aber nicht. Dieser verteidigte nun offensiver.

Das stellte die Schwaben nur kurz vor Schwierigkeiten, welche die SG per Kempa düpierten. 19:15 führten die „Gallier“ – zwangen den Flensburger Trainer, in der 41. Minute seine dritte Auszeit zu nehmen. Im Sieben-gegen-Sechs drängte die SG auf die Ergebniswende. Bitter für Balingen, dass HBW-Keeper Simon Sejr das leere Tor nicht traf.

Schwaben belohnen sich spät

Es blieb eine enge Kiste in der „Hölle Süd“ - weiter mit leichten Vorteilen für den Tabellenvorletzten. Der ließ allerdings zu viele Möglichkeiten liegen. Auf der Gegenseite egalisierte Jim Gottfridsson (50.). Das Spiel drohte zu kippen, doch der HBW belohnte sich mit dem späten Ausgleich.

„Auf diese Leistung lässt sich aufbauen“, sagte Zintel vor dem Doppelpack beim zweitplatzierten Berlin (23. Dezember) und in Minden (26. Dezember). Das Schlusslicht hat gestern überraschend in Leipzig mit 26:25 gewonnen.

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