Albstadt

Nachruf: Gerhard Dett, der langjährige Direktor des Amtsgerichts Albstadt, ist tot

27.01.2022

Von Dagmar Stuhrmann

Nachruf: Gerhard Dett, der langjährige Direktor des Amtsgerichts Albstadt, ist tot

© Privat

Abschied von Gerhard Dett: Der frühere Amtsgerichtsdirektor starb im Alter von 68 Jahren.

Trauer löst die Nachricht vom Tode Gerhard Detts aus. Der gebürtige Nusplinger war von 2007 bis 2017 Chef des Albstädter Amtsgerichts. Im Alter von 68 Jahren ist er verstorben.

Ruhig, besonnen und geradlinig – so beschreiben ihn seine beruflichen Weggefährten. Bei der offiziellen Verabschiedung aus dem Amt, die im Juni 2017 im Lautlinger Schloss stattfand, würdigten die Redner Gerhard Detts unglaublich hohes Arbeitsethos. Er habe den Ehrgeiz gehabt, hieß es, möglichst jeden Streitfall auf dem Vergleichsweg zu regeln.

1974 Abitur am Gymnasium Ebingen

Geboren in Nusplingen, wuchs Gerhard Dett in Ebingen auf. 1974 machte er sein Abitur am Gymnasium. Nach dem Wehrdienst schloss sich ein Jurastudium in Tübingen an. 1980 legte er das erste Staatsexamen ab. Das Referendariat absolvierte er in Hechingen. Seine erste Stelle als Richter führte Gerhard Dett nach dem zweiten Staatsexamen 1983 nach Bad Mergentheim.

2007 wurde er Chef an seinem „Heimatgericht“

Dort blieb er allerdings nicht lange. Da er mit seiner Heimat sehr verwurzelt war, zog es ihn bereits nach einem Jahr zurück auf die Alb. Er arbeitete als Richter am Amtsgericht in Albstadt, wurde 2007 nach einigen weiteren Stationen in Balingen, Sigmaringen, Hechingen und Stuttgart zum Direktor seines „Heimatgerichts“ in Albstadt ernannt. Dieses Amt füllte er bis 2017 mit all seiner Kraft aus.

Alle Seiten ausleuchten

Zu den prägenden Charaktereigenschaften Gerhard Detts gehörten seine Zuverlässigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein. Die Würde der Richteramts war für ihn Verpflichtung und Antrieb gleichermaßen. Von Berufs wegen war er es gewöhnt, Sachverhalte abzuwägen, kein vorschnelles Urteil zu fällen, alle Seiten auszuleuchten. Das färbte auch aufs Privatleben ab, wo er ebenso objektiv und sachlich an die Dinge heranging.

Ehefrau Ingrid war ihm stets eine wichtige Stütze

Der frühe Tod seiner Eltern war ein Schicksalsschlag für Gerhard Dett. Ihm wurde bewusst, dass das Leben nicht nur Gutes bereithält. Doch er ging seinen Weg zusammen mit seiner Frau Ingrid, die er 1978 geheiratet hatte und die ihm bei allem eine wichtige Stütze im Leben war.

Halt im Glauben gefunden

In schweren Zeiten fand er Halt in seinem Glauben. Entspannung fand Gerhard Dett in der Natur. Im Urlaub zog es ihn stets in den Bayrischen Wald, der für ihn stets ein Kraftort war, und nach Südtirol. In seiner Freizeit unternahm er mit seiner Frau lange Spaziergänge rund um Albstadt und dies noch viel mehr, nachdem er in den Ruhestand gegangen war. Gerhard Dett liebte Musik, von Klassik bis Pop. Er war ein begeisterter Pink-Floyd-Fan und hörte die Musik der Band auch gerne laut. Lesen war für ihn ein weiteres Hobby, dem er gerne frönte.

Am 17. Januar ist Gerhard Dett völlig unerwartet verstorben. Das besondere Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Frau Ingrid. Wer Gerhard Dett kennenlernen durfte, wird ihn in bester Erinnerung behalten.

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