Nachhaltigkeit: Steine aus Balinger Keller kehren an ihren alten Platz in der Stadtmauer zurück
27.01.2022
© Georg Wilkens
Beim Abbruch des Hauses in der Inselstraße wurden alte Steine gesichert und sortiert.
Das stadteigene Gebäude in der Inselstraße 26 wurde Ende letztes Jahres rückgebaut. An dieser Stelle entsteht bis 2023 eine neu gestaltete Freifläche: die Steinachterrassen. Dadurch kann ein nun freigelegtes Schmuckstück Balingens – der kleine Wasserfall der Steinach – dauerhaft erlebt werden.
Untergeschoss und Gewölbekeller des Gebäudes Inselstraße 26 bestanden zum großen Teil aus Natursteinmauern, die das Haus weit über ein Jahrhundert zuverlässig getragen haben. Für die gut erhaltenen Steine dieser Mauern findet sich nach dem Abbruch des Hauses ganz im Sinne der Nachhaltigkeit eine neue und ehrwürdige Aufgabe.
© Georg Wilkens
Ein Teil der Steine darf in der „Nachbarschaft“ bleiben: am kleinen Wasserfall der Steinach.
Nach den Abbrucharbeiten wurden diese Steine in Gemeinschaftsarbeit durch die beauftragte Abbruchfirma und Mitarbeiter des städtischen Bauhofs sortiert. Die großen bleiben vor Ort und werden sichtbar in die Gestaltung der Freianlagen mit integriert.
Kleine Steine kommen in die Stadtmauer
Die kleineren Steine werden gesichert und kommen bei der denkmalschutzkonformen Sanierung der historischen Stadtmauer zum Einsatz. So wurden schon bei der Instandsetzung des Zwingergartens etliche verwertet. Auch an den Stadtmauern am Rappenturm füllen Steine aus diesem Bereich anfallende Lücken.
© Georg Wilkens
Die kleineren Exemplare kommen im Zwingergarten und der historischen Stadtmauer zum „Einsatz“.
Die Wiederverwendung dieser altehrwürdigen Überbleibsel ist nicht nur ein Plus in der Nachhaltigkeit, sondern auch aus Sicht des Denkmalschutzes interessant, da früher oftmals Steine der ehemaligen Stadtbefestigung zum Bau von Kellern und Häusern verwendet wurden.
70 Tonnen Material
Nun dürfen diese vom Haus Inselstraße 26 wieder zurückkehren – in die historischen Stadtmauern von Balingen.
Durch diese Vorgehensweise konnten aus dem Gebäuderückbau Inselstraße zirka 70 Tonnen Steine gesichert werden, die nicht abgefahren werden mussten. Es entstand sowohl eine spürbare Einsparung beim Kauf der ansonsten für die Sanierung erforderlichen Steine, als auch in der Entsorgung erreicht werden.
