Handball

Nach zwei deutlichen Niederlagen: HBW Balingen-Weilstetten gegen Berlin nur Außenseiter

17.12.2020

Von Marcus Arndt

Nach zwei deutlichen Niederlagen: HBW Balingen-Weilstetten gegen Berlin nur Außenseiter

© Huebner

Der HBW konnte zuletzt nicht überzeugen.

Konträre Voraussetzungen im Duell der „Gallier“ mit dem Tabellenvierten. Während der HBW fünf von sechs Heimspielen verloren hat, holte das Spree-Ensemble satte 12:0 Punkte in den vergangenen Wochen.

Das Team von Trainer Jaron Siewert zählt ohne Zweifel zu den Top-Klubs, korrigierte den Stotterstart eindrucksvoll. Am Dienstagabend setzten sich die Berliner im Verfolgerduell gegen Stuttgart ungefährdet durch: mit 31:25. „Das, was wir uns vorgenommen haben, hat gut funktioniert“, analysiert der Füchse-Coach zufrieden, „die Abwehr war sogar noch besser als gegen Ludwigshafen. Der Innenblock ist super gestanden. Dadurch konnten wir noch mehr Tempo nach vorne machen.“

Nach einer 12:7-Führung (14. Minute) wackelten die Hauptstädter beim 14:15 (26.) kurz, scheiterten immer wieder an Nationalkeeper „Jogi“ Bitter. „Wir müssen froh darüber sein, dass Stuttgart das nicht noch mehr ausgenutzt hat“, gesteht der 26-Jährige ein, „der Start in die zweite Halbzeit war spielentscheidend – da hatten wir einen 7:0-Lauf.“ Überragend bei den Füchsen: Hans Lindberg, der elfmal netzte. „Ich bin zufrieden, dass wir gewonnen haben“, sagt der routinierte Däne unaufgeregt, „in der ersten Hälfte lagen wir schon fünf Tore vorne, hatten eine gute Serie. Doch dann hatten wir wieder schlechtere Phasen. Das lag aber auch daran, dass ‚Jogi‘ die Kiste zugemacht hat . . .“ Nach dem Seitenwechsel war das Ding schnell durch: beim 21:15 (36.), fünf Minuten vor dem Ende war es sogar zweistellig (31:21).

Steigerung nötig

Mit dem souveränen Sieg festigten die Berliner Rang vier – der HBW, der in der Vorsaison die Füchse in der SparkassenArena mit 31:30 düpierte, rutschte nach dem 26:36 in Wetzlar auf Rang 16 ab. Am Mittwoch gab Jens Bürkle seiner dezimierten Mannschaft trotzdem frei. Die Vorbereitung auf das Heimspiel am Sonntag (16 Uhr) erfolgte nach bewährtem Muster, aber mit einem Schwerpunkt. „Wir werden versuchen, noch einmal die Abwehr zu trainieren“, verrät der Balinger Kommandogeber.

Die wackelte in den vergangenen beiden Begegnungen doch bedenklich. „Wir müssen schauen, dass wir in Form kommen für die beiden wichtigen Spiele, die wir 2020 noch haben“, fordert der 40-Jährige, „natürlich werden noch ganz viele im neuen Jahr kommen. Aber wir sollten uns noch einmal steigern, damit wir wieder in den Bereich der Punkte kommen, um gut aus dem Jahr rauszugehen.“

Körperlich gut aufgestellt

Da kommt den Schwaben sicherlich nicht ungelegen, dass sie gegen die Füchse nur der krasse Außenseiter sind. „Berlin hat natürlich einen extrem breiten Kader“, hebt Bürkle hervor, „das hatten sie in den vergangenen Jahren zwar auch – in dieser Runde sind sie aber weniger vom Verletzungspech gebeutelt. Und sie haben sich noch einmal top verstärkt mit Lasse Andersson.“

Markant sei die extreme Körperlichkeit, so der ehemalige Erstliga-Kreisläufer weiter, „mit Kopljar im Mittelblock, mit Gojun, mit Marsenic . . . Da kommen schon noch einmal ähnliche Kanister auf uns zu wie in Wetzlar – eher sogar noch einmal eine Stufe drüber.“

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