Nach zwei Sechs-Tore-Klatschen: TSG Balingen gastiert in Ulm

Von Matthias Zahner

Zwei deftige Niederlagen in Folge musste die TSG Balingen jüngst einstecken. Keine Frage, die Kreisstädter befinden sich in einer kleinen Krise. Ein Derbysieg bei den „Spatzen“ käme am Freitagabend (19 Uhr) deshalb äußerst gelegen.

Nach zwei Sechs-Tore-Klatschen: TSG Balingen gastiert in Ulm

Die TSG Balingen ist am Freitag in Ulm zu Gast.

Schaut man ausschließlich auf die Ergebnisse der vergangenen beiden Partien (0:6 in Elversberg und 1:6 gegen Offenbach), könnte man auf die Idee kommen, dass die TSG Balingen zweimal hoffnungslos unterlegen war. Auf das Auswärtsspiel im Saarland trifft dies vielleicht noch zu, doch gegen die Hessen agierten die Kreisstädter „die ersten 55 Minuten völlig auf Augenhöhe“, sagt TSG-Cheftrainer Martin Braun. „Es hätte auch 2:2 stehen können“, weiß der Löffinger. Statt auszugleichen, fingen sich die Balinger im zweiten Durchgang die Gegentreffer drei und vier – innerhalb von 120 Sekunden. „Wir haben davor die Bälle zu einfach verloren. Und Offenbach hat das ausgenutzt“, konstatiert Braun. „Danach hat man schon gemerkt, dass die Enttäuschung doch zu stark war – und Offenbach Spielfreude entwickelt hat.“

„Keine Sache der Fitness“

Hängende Köpfe der TSG-Spieler und das 5:1 und 6:1 für die Gäste aus Hessen waren die Folge. „Die letzten 35 Minuten waren schlecht“, räumt der Coach ein, der als Ursache für den Leistungseinbruch allein die psychische Komponente ausmacht. „Das ist keine Sache der Fitness“, stellt Braun klar und belegt seine These an einem Beispiel: „Wir haben vor zwei Wochen gegen Homburg am Ende einer Englischen Woche, in der Homburg einen Tag mehr Pause als wir hatte, am Ende das Spiel gedreht. Von dem her kann ich mir nicht vorstellen, dass wir innerhalb von 14 Tagen ohne Englische Woche an Substanz verloren haben.“ Aus Brauns Sicht „war es eher ein Thema des Kopfes. Ich denke, dass für den ein oder anderen die Schwierigkeit bestanden hat, diese Enttäuschung nicht in sich reinfließen zu lassen. „

Unter der Woche arbeiteten die Kreisstädter das 1:6 auf. Wichtig sei, sagt Braun, „dass wir in dieser Situation auch die Dinge anschauen, die wir sehr gut gemacht haben.“ Die gab es in der ersten Hälfte durchaus. Zum Beispiel das 1:1 durch Marco Gaiser, das die Balinger in Summe gut rauskombinierten. Auf die spielerischen Elemente wollen die Kreisstädter auch in Zukunft setzen. Doch heute Abend werden sie überwiegend in der Defensive gefordert sein. „Ulm ist eine Mannschaft, die uns letztes Jahr gar nicht gelegen hat“, weiß Braun. Das WFV-Finale 2021 ging mit 0:3 verloren. In der Regionalliga-Saison 2020/21 setzte es in Ulm im Hinspiel eine 0:3- und in der Rückrunde daheim eine 0:4-Niederlage. „Sie hatten eine gute Mischung aus körperlicher Präsenz und fußballerischer Qualität“, kennt der TSG-Coach die Stärken der Ulmer.

Viventi vor Rückkehr

Positiv aus TSG-Sicht: Aron Viventi hat seine Adduktorenzerrung auskuriert. Der Außenspieler könnte heute zu einem Einsatz gegen seinen Ex-Verein kommen. Zudem dürfte Leander Vochatzer nach zwei Einwechslungen ein Kandidat für die Startelf im Schwaben-Derby sein.