Nach zehn Jahren Tourismus in Albstadt gehen den Bürgern die Ideen und Vorschläge nicht aus

Von Horst Schweizer

Bereits mehrfach in den letzten Jahren haben sich Bürgerwerkstätten in der Stadt bewährt. Vielfach entstanden gute und umsetzbare Ideen für Projekte. Ähnlich positiv könnte auch die Geschichte zum Albstädter Tourismus-Masterplan 2030 verlaufen.

Nach zehn Jahren Tourismus in Albstadt gehen den Bürgern die Ideen und Vorschläge nicht aus

An Stellwänden wurden die Ideen und Anregungen der Bürger notiert.

An Ideen, Vorschlägen und Gedanken fehlte es den Albstädtern am Montagabend im Foyer der Zollern-Alb-Halle nicht. Knapp hundert Bürger, mehr als erwartet, waren gekommen, um sich vorab die seitens der Kölner Agentur „Ift Freizeit- und Tourismusberatung“ ausgearbeitete Bestandsaufnahme eines Jahrzehnts anzuhören.

OB Konzelmann: „Viele sind neidisch auf uns“

„Wir wollen die zehnjährige Erfolgsgeschichte weiterschreiben, heute ist ein wesentlicher Baustein dazu“, so Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. „Viele sind sehr neidisch auf uns, machen Sie heute Abend aktiv mit“, so sein Appell in Richtung Gemeinderäte, Gastronome, Vereinsvertreter, Ortsvorsteher, Forstleute und interessierte Bürger.

Intensive Arbeit an den Stellwänden

Jan Kobernuß und Nicolaus Prinz stellten, wie schon am Nachmittag der Industrie (wir berichteten am Dienstag) vor, wie positiv sich der Tourismus nach zehn Jahren entwickelt hatte. „Heute sind wir in der öffentlichen Maßnahmenwerkstatt angekommen“, so ihr Fazit. Da in Werkstätten bekanntlich gearbeitet wird, wurden die Anwesenden eingeladen, an vier Stellwänden der Handlungsfelder Infrastruktur, Betriebe, Angebote/Produkte und Vermarktung Ideen einzubringen.

Zahlreiche Gedanken füllten die Flipcharts

Eine halbe Stunde war angesetzt, daraus wurden 45 Minuten. Jana Bombarding, Leiterin der Tourist-Info, Stefan Fischer vom Produktmanagement MTB und Ulrike Wieland als Produktmanagerin Traufgänge, sowie Nicolaus Prinz hatten alle Hände voll zu tun, um alle Gedanken an den Flipcharts zu notieren.

Sie stellte schwerpunktmäßig die eingebrachten Ideen vor. Als Schwerpunkt erwies sich der randvoll beschriebene Flipchart der Infrastruktur. Eine optimiertere ÖPNV-Anbindung, über Parkgebühren nachdenken, Aktivierung der Talgangbahn - gegensätzlich dazu wurde ein Radweg von Ebingen nach Onstmettingen auf der Trasse gewünscht.

Mehr nette Toiletten und noch ein Winterwanderweg

Mehr nette Toiletten einrichten, Ausbau der Bereiche Alpin-Ski, Bau einer Rodelbahn, Aussichtsplattform und Hängebrücke. Angeregt wurde ein dritter Winter-Wanderweg, um die beiden vorhandenen zu entzerren. Generell lautete das Fazit „lieber klein, aber fein und alles mit Maß und Ziel angehen und dabei auf den Naturschutz achten“.

Bessere Anbindung der Infrastruktur in den Stadtteilen

Kritische Stimmen gab es bei den Betrieben zur Anbindung der Infrastruktur in den Stadtteilen; eine bessere Kombination bis in die Betriebe und Geschäfte. Wünsche gingen zur zusätzlichen Schaffung von Gastronomiebetrieben und einfachen Übernachtungsmöglichkeiten. Angeführt wurden Schäferwagen und Einbeziehung landwirtschaftlicher Betriebe.

Bestehendes soll optimiert werden

Was Angebote und Produkte betraf, bestand der Hauptpunkt darin, Bestehendes zu optimieren und besser zu nutzen. E-Bike taugliche Strecken sollten ausgeschildert und Fahrräder ausgeliehen werden.

Bessere Nutzung von Social Media

Bei der Vermarktung wurde die bessere Nutzung von Social Media angeführt, Schaffung eines Newsletters, Wertschätzung der Anwohner nach Veranstaltungen sowie eine städtische Website, über welche der Gast sein Urlaubsprogramm in Albstadt zusammenstellen kann und auch Alternativen bei Schlechtwetter bekommt.

Nun werden die Ideen gesichtet und aufgearbeitet

Besser sollten die Vernetzung untereinander und die Zusammenarbeit zwischen Ämtern sowie Museen mit einbezogen werden. In den nächsten sechs Wochen wird die Agentur Ift die Vorschläge und Ideen aufarbeiten und Vorschläge zusammenstellen. Im Januar kommen diese für den Masterplan 2030 zur Beratung und Beschlussfassung in den Gemeinderat.