Nach einem Jahr Corona-Pause: Dormettinger Musiker konzertieren erstmals wieder im Freien

Erst 30 Minuten vor dem geplanten Beginn ging der letzte Regenguss nieder, trotzdem entschied sich der Musikverein Dormettingen das geplante Sommerkonzert am Freitagabend auf dem Kirchplatz nicht abzusagen und sollte mit dieser Entscheidung recht behalten, denn die ganze Zeit blieb es niederschlagsfrei.

Den Auftakt machte die eigene Jugendkapelle, bei der der Dirigent des Großen Orchesters Thomas Michelfeit kurzfristig für die nominelle Dirigentin Caroline Brenner einsprang. Als erstes Stück wurde „I want to hold your hand“ von den Beatles zum Besten gegeben. Zudem wurde „Happy“ von Pharell Williams und der laut Michelfeit „alte Klassiker“ „Louie, Louie“ nach den Arrangements von Johnnie Vinson intoniert, sowie mit „Serengeti Dreams“ ein Ausflug nach Tansania unternommen.

Vergangene Monate waren nicht einfach

„Die Jugendkapelle hat es großartig gemacht, denn für die Jungmusiker war es schwieriger als für mich sich auf jemanden Neuen einzustellen“, lobt Aushilfe Michelfeit seine Zöglinge. Die vergangenen Monate waren nicht einfach für den Musikverein Dormettingen und seinem Dirigenten. Zuerst durfte eine ganze Zeit lang überhaupt nicht zusammen geprobt werden, so dass auf Onlineproben ausgewichen musste, und danach unter diversen Auflagen und erschwerten Bedingungen, denn laut dem Vorsitzenden Rolf Weckenmann „hörte der eine nichts und der andere sah nichts“, nur im Freien, der letzte Auftritt fand genau vor einem Jahr beim damaligen Sommerfest statt.

Doch das Dormettinger Aushängeschild zeigte eindrücklich, dass es in der Zwangspause nichts verlernte und begeisterte die zahlreichen Besucher mit seiner Spielfreude.

Funke springt über

Schon beim Eröffnungsstück dem „Bozener Bergsteigermarsch“ sprang der Funke auf die musikalisch ausgehungerten Zuhörer über, die sich schnell mit rhythmischem Klatschen beteiligten. Bis zur ersten längeren Pause bekamen sie unter anderem auch ein 80er-Medley mit „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang, „Sterne im Himmel“ von Hubert Kah, „Ohne Dich“ von der Münchener Freiheit und „Tausendmal berührt“ von Klaus Lage zu hören, den der österreichischen Kaiserin Elisabeth gewidmeten „Kaiserin-Sissi-Marsch“ und die bekannten Polkas „A Bavarian Crossover“, „Ein halbes Jahrhundert“ und „Traum einer Marketenderin“.

Die zweite Runde begann schwungvoll mit dem österreichischen Militärmarsch „Die Regimentskinder“ von Julius Fucik und ging weiter mit der Polka „Meine Heimat bist nur du“. Natürlich durfte auch der Blasmusikklassiker „Wir Musikanten“ von Kurt Gäble, in dem sich sicherlich auch die Dormettinger Musiker wiederfanden, nicht fehlen, ehe es passenderweise mit „Eine letzte Runde“ auf die Zielgerade ging.

Vom Rock bis zur Polka

Mit dem „Bon Jovi Rock Mix“ nach den Arrangements von Wolfgang Wössner, in dem die Evergreens „Runaway“ und „It´s my life“ in neuem Gewand in Form eines Medleys daherkamen, wurde allerdings auch ein Ausflug in ein anderes musikalisches Genre unternommen.