Handball

Nach der Niederlage im Kellerduell: Der Druck auf den HBW Balingen-Weilstetten nimmt zu

31.05.2021

Von Marcus Arndt

Nach der Niederlage im Kellerduell: Der Druck auf den HBW Balingen-Weilstetten nimmt zu

© PIX-Sportfotos / Ruffler

Kein Durchkommen gab es für den Balinger Bundesligisten gegen die Eulen.

Im Schlüsselspiel bei den Eulen lieferte der HBW nicht – und geht mit einer Hypothek in die letzten sechs Saisonspiele im Juni. Nur noch ein Zähler trennt die „Gallier“ im Fernduell mit den Eulen von einem Abstiegsplatz.

Mit 22:27 unterlag das Team von Jens Bürkle am Sonntagnachmittag in Ludwigshafen. „Wir sind natürlich enttäuscht“, sagt der erfahrene Balinger Trainer, „nicht nur, weil wir verloren haben, sondern weil wir auch nicht an unsere Topperformance rangekommen sind. Wir hatten schon auch Momente, wo wir das Spiel in eine andere Richtung hätten lenken können. Aber wir waren einfach nicht gut genug.“

Markant: Gegen die aggressive Deckung der Pfälzer fand der Tabellen-16. im Angriff selten Lösungen, kam nicht aus dem Block – und scheiterte auch aus der Nahdistanz zu oft an Eulen-Keeper Martin Tomovski. Allein fünf Siebenmeter ließ der HBW in der richtungsweisenden Begegnung liegen. Viel zu viel, um bei der im Abstiegskampf erprobten Truppe von Benjamin Matschke zu punkten.

Chancen nicht genutzt

Diese wackelte immer wieder mal, aber die „Gallier“ nutzten die wenigen Schwächemomente nicht. „Wir haben ein paar Situationen, wo wir auf zwei Tore hinkommen, wo wir sie im Zeitspiel haben, auf den letzten Pass“, analysiert Bürkle, „und dann kommt eben doch noch ein Gegentor. Wir haben Ballgewinn, gehen in den Konter, machen dann aber wieder einen technischen Fehler. Wir haben in Überzahl – nutzten die aber nicht...“ Anders der 17. der Rangliste, welcher nach der Pleite in Kassel mehr investierte.

Durak macht den Deckel drauf

„Friesenheim hat besser verteidigt“, gesteht der Sportwissenschaftler ein, „war in den entscheidenden Phasen einfach wacher. Und das gepaart mit einer Torwartleistung von den Eulen, die, glaube ich, vieles von ihnen auch verdeckt hat.“ Fast 20 Fehlwürfe notierte der 40-Jährige, „davon bestimmt neun bis zehn wirklich ganz Freie.“

Früh im Spiel legten die Pfälzer drei vor und konservierten in der Folge den Vorsprung. Pascal Durak machte den Deckel drauf: beim 25:21 (55. Minute). „Wir haben es nicht geschafft, irgendwann mal richtig nach vorne zu gehen und sind permanent einem Rückstand hinterhergelaufen“, blickt Bürkle zurück.

Nach einem 1:4-Rückstand kam der HBW beim 5:7 (16.) wieder in Schlagdistanz, „dann machen wir wieder einen Fehler“, so der frühere Erstliga-Kreisläufer weiter, „so waren viele Momente in dem Spiel drin, wo wir ihnen auch etwas zum Denken hätten mitgeben können. Aber wir haben Friesenheim nie so unter Druck gesetzt, dass man sagen konnte: So, jetzt drehen wir das Spiel.“

Freude bei den Eulen

Es folgte immer wieder ein Nackenschlag für die Schwaben, welche vor der finalen Saisonphase im Juni nur noch einen Zähler mehr als die Eulen (21:43 Punkte/32 Spiele) haben. „Ich freue mich für meine Mannschaft, dass die Chance auf den Klassenerhalt noch da ist“, erklärt Eulen-Coach Matschke, der natürlich nachlegen möchte.

Die nächste Aufgabe ist machbar. Die Pfälzer treten am kommenden Samstag bei Tabellenvorletzten Essen. Der Altmeister (11:55/33) steht nach der 25:37-Niederlage in Kiel als erster Absteiger bereits fest.

Derby am Mittwoch

Nächster Gegner der Schwaben ist am Mittwochabend (19 Uhr, SparkassenArena) der Tabellenvierte aus Mannheim, welcher trotz des 26:26 in Flensburg auf Rang vier abgerutscht ist. Am Montag absolvierte der HBW nach dem intensiven Kellerduell nur ein leichtes Training.

„Wir haben uns auch ein wenig mit den Rhein-Neckar Löwen beschäftigt“, verrät Bürkle, „am Dienstag bereiten wir uns konkret vor – und dann geht es Mittwoch auch schon gegen den Tabellenvierten wieder um Punkte.“

Diesen Artikel teilen: