Nach Unwetter am Mittwoch: Das Tübinger Impfzentrum muss mindestens für zwei Wochen schließen

Von Pressemitteilung

Das Unwetter, das am Mittwochabend über Baden-Württemberg hinwegzog, hat zwar im Raum Albstadt und Balingen vergleichsweise wenig angerichtet, dafür aber in der direkten Nachbarschaft. Stark betroffen ist – wie berichtet – auch das Corona-Impfzentrum in der Paul-Horn-Arena Tübingen, das auch viele Menschen aus dem Zollernalbkreis für ihre Impfungen nutzen. Gebuchte Termine werden teils abgesagt oder nach Möglichkeit umgelegt in andere Impfzentren.

Nach Unwetter am Mittwoch: Das Tübinger Impfzentrum muss mindestens für zwei Wochen schließen

Das Tübinger Impfzentrum stand nach dem Mittwochs-Unwetter unter Wasser und schließt nun für mindestens zwei Wochen.

Wie das Landratsamt Tübingen in einer Pressemitteilung am Donnerstagmorgen bekannt gibt, ist das Tübinger Impfzentrum vom Unwetter massiv getroffen worden. Nach erster Einschätzung könne die Halle für mindestens zwei Wochen nicht genutzt werden. Die Impftermine am Donnerstag wurden bereits abgesagt. Derzeit wird an einer Lösung gearbeitet, wie die gebuchten Termine schnellstmöglich nachgeholt werden können, so das Landratsamt. Die Betroffenen würden in Kürze kontaktiert.

Zweitimpfungen gehen vor

Termine, die ab Freitag gebucht sind, können voraussichtlich bestehen bleiben. Sie sollen auf umliegende Impfzentren verlegt werden. Dies betrifft in erster Linie die Zweitimpfungen.

Ob auch die Erstimpftermine bestehen bleiben können, steht noch nicht fest. Möglicherweise müssen die Betroffenen neue Termine vereinbaren. „Über Lösungsmöglichkeiten wird aktuell mit dem Sozialministerium und den umliegenden Kreisen gesprochen. Alle Betroffenen (Erst - und Zweittermine) werden direkt informiert, sobald Konkretes feststeht“, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Betroffene werden direkt kontaktiert

Auch für die auf den Impfstoff Janssen (Johnson&Johnson) für Freitag und Samstag gebuchten Termine werden Lösungen gesucht. Die Betroffenen würden ebenfalls direkt kontaktiert. Das Landratsamt will Änderungen auch online über tuebingen-impfzentrum.de verbreiten.

Wieviele Menschen betroffen sind, kann die Pressesprecherin aus dem Stehgreif nicht sagen. Die Zahl der gebuchten Impfungen würde momentan eruiert, gibt Martina Guizetti auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER bekannt.

Am Mittwochabend mussten die Feuerwehren im Zollernalbkreis aufgrund der Unwetterlage zu mehreren Einsätzen (über 40) ausrücken – schwerpunktmäßig in der Raumschaft Balingen und Haigerloch. Ziel waren überflutete Keller und Straßen sowie kleinere Sturmschäden.

Zollernälbler helfen in Biberach

„Im Vergleich zu den Nachbarlandkreisen sind wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Kreisbrandmeister Stefan Hermann am Donnerstag. „Wir haben daraufhin sofort unsere Unterstützung den Kollegen in anderen Landkreisen angeboten. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Unwettereinsätze im Zollernalbkreis abgearbeitet. Ein Zug Hochwasser mit 18 Einsatzkräften wurde am Mittwoch vor Mitternacht vom Landkreis Biberach angefordert und ist dort seitdem im Einsatz. Mit dem Landkreis Tübingen stehen wir aktuell im Austausch, wie wir das Zentrale Impfzentrum unterstützen können“.

Einsatz des „Zug Hochwasser“

Es gibt eine Verwaltungsvorschrift in der geregelt ist, dass die Feuerwehren in Baden-Württemberg bestimmte Einheiten bilden müssen. Diese sind dafür vorgesehen, bei großen Einsätzen außerhalb des eigenen Landkreises zu unterstützen - ggf. auch über einen längeren Einsatzzeitraum von mehreren Tagen. Ein solcher Zug wird aus Fahrzeugen und Mannschaft mehrerer Gemeindefeuerwehren zusammengestellt. Dies ist bereits im Vorfeld festgelegt.

Die Feuerwehren in der eigenen Gemeinde sind für den ersten Einsatz zuständig. Ein erstes Fahrzeug ist in der Regel innerhalb von zehn Minuten nach Alarm an einer Einsatzstelle. Als nächstes können Feuerwehren aus Nachbargemeinden zur Unterstützung angefordert werden (das ist die sogenannte Überlandhilfe).

Nicht Schnelligkeit, sondern Durchhaltevermögen

Werden noch weitere Kräfte benötigt, erfolgt ein Einsatz der Katastrophenschutz-Züge aus anderen Landkreisen. Hier geht es dann nicht mehr um Schnelligkeit, sondern darum, eine durchhaltefähige, vordefinierte Einheit zu entsenden.

Bei Anforderung aus einem anderen Landkreis koordiniert der Kreisbrandmeister die Zusammenstellung der Einheit und meldet den Abmarsch Richtung Einsatzgebiet gegenüber der anfordernden Stelle.