HBW-Trainer Jens Bürkle weiß die Ergebnisse der „Gallier“ richtig einzuordnen. Er spricht von einem verdienten Erfolg über den Schweizer Serienmeister, sieht aber noch Verbesserungsmöglichkeiten. Zwei Wochen vor dem Saisonstart – im DHB-Pokal gegen die HSG Wetzlar – machten die Kreisstädter einen müden Eindruck. „Wir haben nicht so richtig Tempo in die Abwehr bekommen“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, „waren einfach ein bisschen zu langsam.“

Das nutzten die Eidgenossen, welche einen langen und präzisen Ball spielten. „Wir haben uns von Schaffhausen einlullen lassen“, ärgert sich der 38-Jährige, „und so war es lange Zeit eine recht ausgeglichene Partie. Wir hatten zwar Chancen, weiter wegzuziehen, haben diese aber nicht genutzt.“ Der Angriff habe in den ersten 30 Minuten sehr gut funktioniert, konstatiert sein Gegenüber Petr Hrachovec, „aber dann wurden wir zu unkonzentriert im Abschluss, wir verwerteten unsere Möglichkeiten sehr schlecht.“ Knapp mit 16:15 lag der HBW nach 30 Minuten vorne, drehte einen 8:10-Rückstand.

Schaffhausen bleibt dran

„Nach der Pause haben sich Abwehr und Torwart dann gesteigert“, analysiert Bürkle, „Bozic hat in der zweiten Spielhälfte sieben Bälle gehalten, das war schon vernünftig. So ziehen wir dann ein bisschen weg und haben hinten raus sogar noch die Chance, es souveräner zu gestalten.“ Doch die Munotstädter blieben dran – die Ergebniswende allerdings aus.

„Wir haben gegen einen guten Gegner gewonnen“, betont Bürkle. Der musste gegen die Kadetten auf Neuzugang Mike Jensen und Torjäger Oddur Gretarsson verzichten. „Beiden waren angeschlagen“, so der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, welcher seiner Mannschaft nach der Rückkehr aus dem Kurz-Trainingslager im Breisgau ein freies Wochenende gönnte. „Wir haben nach Altensteig schon eine Woche mehr Power gegeben als eigentlich geplant“, verrät Bürkle, „so war heute auch eine gewisse Müdigkeit zu spüren. Wenn es weiter geht, werden wir nach wie vor am Tempo arbeiten.“

Finaler Test gegen Bern

Final testet der HBW am kommenden Freitag gegen den BSV Bern Muri (19 Uhr, Steinlachhalle Mössingen). Das Team des früheren Balingers Aco Stevic gehört aktuell zu den vier besten Schweizer Erstligisten, scheiterte in der Vorsaison erst im Halbfinale um die Meisterschaft an Schaffhausen. „Für uns noch einmal eine gute Möglichkeit, um zu testen“, erklärt Bürkle, „auch im Hinblick auf das Pokalspiel gegen Wetzlar eine Woche später.