Handball

Nach Sieg in Lemgo: HBW Balingen-Weilstetten mit neuem Mut gegen Erlangen

18.11.2020

Von Marcus Arndt

Nach Sieg in Lemgo: HBW Balingen-Weilstetten mit neuem Mut gegen Erlangen

© Zink

Im Februar waren die „Gallier“ (im Bild Jona Schoch) zuletzt beim HC Erlangen zu Gast, unterlagen dabei mit 27:32.

In Lemgo haben die „Gallier“ vor Wochenfrist „den Bock umgestoßen“, wie es Jens Bürkle formuliert, und eine Endlos-Sieglosserie endlich beendet. „Die Erleichterung war groß, wirklich groß“, verrät der HBW-Trainer. Nun wartet Erlangen.

Mit dem souveränen 32:26-Erfolg im Lipperland meldeten sich die Schwaben eindrucksvoll zurück, sind in einer schwer planbaren Spielzeit wieder in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen. „Das muss man in dieser Situation auch erst einmal schaffen“, betont der Balinger Coach, welcher seiner Mannschaft nach der strapaziösen Rückfahrt aus Lemgo eine kurze Pause gegönnt hat. „Wir sind am Donnerstagmorgen erst um sechs Uhr zurückgekommen“, verrät der 40-Jährige, „haben nach zwei freien Tagen dann am Samstag und Sonntag normal trainiert.“

Zu Wochenbeginn legte der Sportwissenschaftler dann den Fokus auf das Duell mit dem Tabellensechsten am Donnerstag (Beginn: 19 Uhr). „Mit dem ganz normalen Rhythmus von drei Tagen“, nimmt der frühere Erstliga-Kreisläufer den Gesprächsfaden wieder auf. Dieser muss weiter auf Vladimir Bozic, Björn Zintel und James Junior Scott verzichten. „Ich hoffe, dass von den Verletzten der eine oder andere bald zurückkommt – ich glaube aber nicht, dass es gegen Erlangen schon reicht“, sagt der erfahrene Übungsleiter unaufgeregt – zumal er mit Niklas Diebel und Tobias Heinzelmann adäquate Alternativen besitzt.

Kontrahent breit aufgestellt

Das Duo aus dem Balinger Perspektivteam überzeugte beim ersten Saisonsieg beim TBV – allerdings ist Erlangen deutlich stärker als der Ex-Meister aus Ostwestfalen. „Sie haben eine super Mannschaft, die aktuell Platz sechs belegt – und gefühlt auch da oben bleiben wird“, urteilt Bürkle über die Franken. Das Team des ehemaligen Nationalspielers Michael Haaß sei extrem breit aufgestellt, „mit einer guten Mischung aus großer Erfahrung und jugendlichem Elan“.

Sukzessive bauten die Protagonisten neben der Platte in den vergangenen Jahren den Kader um. Auch vor dieser Saison wechselte der HCE ein Drittel des Personals: Fünf Abgängen stehen sechs Neuverpflichtungen gegenüber. „Sie haben eine super Truppe zusammengebastelt“, betont der Balinger Kommandogeber, „großen Respekt, wie sie das hingekriegt haben.“

Nico Büdel und Steffen Fäth sorgen im zentralen Rückraum für Impulse und bringen die wurfgewaltigen Halbspieler in Position – ebenso das Kreisläuferduo mit dem routinierten Sebastian Firnhaber und dem Norweger Petter Överby. „Sie haben große Leute“, warnt Bürkle: „Da müssen wir schauen, dass wir diese stoppen können – sie ausbremsen, um die Wucht, diese Gewalt im Angriff etwas einzudämmen. Wenn uns das gelingen sollte, haben wir schon einen großen Schritt gemacht.“ Auf der Gegenseite müsse der Gegner in Bewegung gebracht werden.

Haaß warnt vor den Schwaben

Einen Riesensprung im Klassement schafften die Franken mit Siegen über Ludwigshafen (Endstand: 30:26), Stuttgart (34:25) und Essen (26:20) sowie einem Remis in Göppingen (27:27).

Auch den Ausfall des slowenischen Nationalkeepers Klemen Ferlin, der nach den Länderspieleinsätzen positiv auf Corona getestet wurde, kompensierte Erlangen: Mit Martin Ziemer, welcher gegen die Wild Boys und die Eulen glänzte. Dennoch warnt Haaß: „Balingen ist eine gefährliche Mannschaft, die ein schweres Programm hatte und viele Spiele nur knapp verloren hat. Gegen Lemgo haben sie gezeigt, was in ihnen steckt.“

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