Fussball

Nach Remis im Schwaben-Duell: Ähnliche Analysen von zufriedenen Trainern

25.09.2022

Von Matthias Zahner

Nach Remis im Schwaben-Duell: Ähnliche Analysen von zufriedenen Trainern

© ULMER

1:1 endete das schwäbische Duell.

Eine Schiedsrichter-Entscheidung erregte am Freitagabend beim 1:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart 2 die Balinger Gemüter in der Bizerba-Arena.

Seit vier Spielen ist die TSG Balingen nun ungeschlagen. Am Freitagabend behielten die Kreisstädter im Derby gegen den VfB Stuttgart 2 einen Zähler in der heimischen Bizerba-Arena. Es hätten allerdings auch drei sein können.

VfB 2 im Glück

Die Balinger Bank konnte es nicht fassen. Schiedsrichter Marc Philip Eckermann zeigte Florian Schock in der 59. Minute nicht die Rote, sondern die Gelbe Karte, nachdem der VfB-2-Torhüter außerhalb seines Sechzehners TSG-Stürmer Jan Ferdinand abräumte und damit eine klare Torchance zur 2:1-Führung verhinderte. „In der Situation kann man Rot geben“, sagte Stuttgarts U 21-Trainer Frank Fahrenhorst auf der anschließenden Pressekonferenz im „Henkes 12. Mann“.

Balinger Fans riefen dazwischen: „muss“ und Fahrenhorst entgegnete: „Weiß ich nicht. Ich muss es mir aber noch mal anschauen. Der Schiedsrichter hat so entschieden“. Martin Braun gab sich in seinem Statement gewohnt sachlich. „Die Szene, die Frank beschreibt, sehe ich ähnlich“, meinte der TSG-Chefcoach, der noch zuvor am Rande des Rasens der Bizerba-Arena wie alle Balinger mit der Karten-Farbe nicht einverstanden war. „Das war sicherlich eine wichtige Szene im Spiel, die das Spiel vielleicht noch mal verändert hätte“, sagte Braun.

Die beiden Trainer analysierten das Derby-1:1 weitgehend deckungsgleich. „Es war ein tolles Spiel von beiden Mannschaften auf ihre Art und Weise“, fasste Fahrenhorst das Unentschieden zusammen. Braun teilte die Einschätzung seines Pendants: „Es war ein gutes Spiel, taktisch gut, die Mannschaften waren sehr diszipliniert.“

Vochatzer fehlt berufsbedingt

In den ersten 25 Minuten taten sich die Hausherren ohne den beruflich verhinderten Leander Vochatzer schwer, gegen die flinke U 21 in die Zweikämpfe zu kommen. „Der VfB ist eine richtig gute Mannschaft, hat ein richtig gutes Passspiel und viel Dynamik. Von dem her hatten wir schon Probleme“, räumte Braun ein, der aber auch anmerkte: „Das letzte Drittel haben wir richtig gut verteidigt, sodass der VfB in der guten Phase zu wenig guten Chancen kam.“ Das 1:0 durch Jannis Boziaris sei „schwierig, eigentlich nicht zu halten“ gewesen, sagte Braun über den „schönen“ Distanzschuss aus etwa 22 Metern.

Braun findet die richtigen Worte

„Die ganz hohe Ballsicherheit war ab der 25. Minute beim VfB nicht mehr da. Der Gegner hat ein bisschen mehr einfache Fehler gemacht, vielleicht haben wir es auch besser verteidigt. Das Spiel wurde zumindest ein bisschen ausgeglichener – ohne dass wir Chancen hatten“, konstatierte Braun, der in der Pause offenbar die richtigen Worte fand: „Ich habe in der Halbzeit gesagt, das ist ein Spiel, da geht es um ganz kleine Dinge. Und dann musst du darauf warten und dafür arbeiten, dass der Gegner vielleicht einen Fehler macht – beim 1:1 war es dann so.“ Jonas Fritschi packte aus 30 Metern seine linke Klebe aus. Der Ball sprang auf und zappelte in der 54. Minute im VfB-Netz. „Der Knackpunkt war der Ausgleich mit dem ersten richtigen Torschuss, den aus meiner Sicht mein Torwart halten muss“, sagte Fahrenhorst. Manche Zuhörer im „Henkes“ lachten ob der deutlichen Worte.

Leistungsgerechtes Remis

„Ja, das ist nicht witzig. Da muss er draus lernen“, sagte der VfB-2-Trainer: „Nach dem 1:1 haben wir etwas den Faden verloren. Am Ende des Tages hatten wir auch Glück. Wir müssen mit dem 1:1 zufrieden sein.“ Braun fand: „Wir haben eine richtig gute Leistung gebracht, sind bis zum Ende drangeblieben und haben alle Wege abgelaufen und von dem her können wir mit dem Punkt gut leben. Ich denke, das Unentschieden ist leistungsgerecht.“

„Jeder läuft für den anderen“

Balingens Vize-Kapitän Sascha Eisele musste am Freitagabend im Schwaben-Duell gegen den VfB Stuttgart 2 zunächst auf der TSG-Bank Platz nehmen. „Klar will ich jedes Spiel spielen. Aber wie man gesehen hat, rotiert unser Trainer relativ viel durch“, sagte Eisele, der in der 72. Minute in die Partie kam. „In der ersten Halbzeit haben sie uns schon hinten reingedrückt, wir hatten wenig Aktionen nach vorne. Nach drei, vier Stationen war der Ball wieder weg. Der VfB hat es richtig gut gemacht“, fand Eisele. „In der zweiten Halbzeit sind wir ein bisschen besser reingekommen, hatten mehr Ballbesitz, konnten unser Spiel dem Gegner mehr aufzwingen. Ein Punkt geht in Ordnung.“ Die TSG ist nun seit vier Spielen ungeschlagen, hat 15 Zähler nach neun Partien auf dem Konto. Aus Sicht von TSG-Rechtsverteidiger Laurin Curda liegt der Grund für den starken Saisonstart im Auftreten des Tabellensiebten und darin, „dass wir immer sehr kompakt stehen und sehr gut als Kollektiv arbeiten. Wir trainieren vielleicht nicht so oft wie andere Mannschaften, aber dafür läuft jeder für den anderen.“ Am Freitag (19 Uhr) gastieren die Balinger beim Spitzenreiter SSV Ulm, der am Wochenende gegen den VfR Aalen nicht über ein 1:1 hinauskam.

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