Handball

Nach Niederlage gegen Bietigheim: HBW Balingen-Weilstetten belegt Platz vier beim S-Cup

15.08.2021

Von Marcus Arndt

Nach Niederlage gegen Bietigheim: HBW Balingen-Weilstetten belegt Platz vier beim S-Cup

© Herl

Gegen Wetzlar unterlag der HBW am Samstag knapp.

Im Kleinen Finale beim Klassiker in Altensteig musste sich das Team von Jens Bürkle mit 24:27 (12:12) der klassentieferen SG BBM Bietigheim geschlagen geben. Im dritten Spiel seit Freitagabend fehlten dem HBW die personellen Alternativen.

Nach der bitteren 27:28-Pleite gegen den Ligarivalen HSG Wetzlar trafen die ersatzgeschwächten Balinger am Sonntag auf Bietigheim, das im zweiten Semifinale mit 30:37 gegen Stuttgart verloren hatte.

Den besseren Start erwischten die „Gallier“ welche früh Iker Romero zu einer Auszeit zwangen. Mit 4:0 führte der HBW, als der Iberer die Grüne Karte zog. Unglaublich stabil präsentierte sich die Defensivabteilung des Erstligisten, welche in Durchgang eins zunächst wenig zuließ. Auf der Gegenseite netzte Tim Nothdurft zum 6:3 (9. Minute), doch die Viaduktstädter wehrten sich erfolgreich.

Vorsprung für die „Gallier“

Fabian Wiederstein konservierte zunächst den Drei-Tore-Vorteil (7:4/13), aber entscheidend setzte sich der Erstligist nicht mehr ab. Als sich Nothdurft eine Zeitstrafe einhandelte, war die Chance für den Außenseiter da. Diese nutzte die SG allerdings nicht. Bürkle sah dennoch zwingend Gesprächsbedarf, justierte nach.

Ohne Erfolg. Nach einem 0:3-Negativlauf drohte die Partie zu kippen, doch noch einmal legte der HBW nach einem Thomann-Doppelpack zwei Tore vor (11:9/25.). Bietigheim konterte, hätte kurz vor der Pause sogar in Führung gehen können. Für die sorgte Jonathan Fischer nach dem Seitenwechsel. Und Bietigheim blieb am Drücker, setzte sich sukzessive ab (15:12/33.).

Der Favorit wackelte, drängte mit dem siebten Feldspieler auf die Ergebniswende. Beim 19:20 (41.) war der HBW wieder dran – doch Bietigheim hatte die größeren Kraftreserven. Als Lukas Saueressig nach einem Zusammenprall mit Tim Dahlhaus von der Platte musste, war das Ding endgültig durch.

Ohne Sextett am Sonntag

Es fehlte Balingen, das am finalen Turniertag auf sechs arrivierte Akteure verzichten musste, nach dem intensiven Halbfinalduell mit Wetzlar an den personellen Alternativen.

Gegen die Lahnstädter fielen die Balinger am Samstag nach zehn Minuten mit 4:7 zurück. Auch in der Folge waren die Hessen besser, bauten den Vorsprung auf 14:9 aus (19. Minute). In der Folge steigerten sich die „Gallier“, während sich Wetzlar sehr schwertat. Vladan Lipovina brachte den HBW beim 14:15 wieder in Schlagdistanz – zur Pause waren es aber wieder minus drei Tore aus Sicht der Schwaben, welche nach dem Seitenwechsel wieder verkürzten (20:21/40.).

Abermals erarbeitete sich die Matschke-Truppe einen kleinen Vorteil (28:26/55.), doch noch einmal sorgte HBW-Kapitän Jona Schoch für den Anschluss. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr.

Zufrieden trotz Niederlage

„Es war ein gutes Spiel. Ich glaube unser bisher bestes Vorbereitungsspiel“, bilanziert Bürkle zufrieden, „da waren viele Emotionen drin – wir haben aufopferungsvoll gekämpft. Für Ingason war es Neuland, auch für Mastrocola und Volz, die viel Spielzeit hatten.“ Er hätte gerne gewonnen, gesteht der Sportwissenschaftler ein, „es geht schließlich immer ums Gewinnen. Von daher ist die Niederlage schade. Auf der anderen Seite bin ich vor allem mit der Leistung sehr zufrieden.“

Er habe nach dem Spiel gegen St. Gallen die Sorge gehabt, fährt der 40-Jährige fort, „dass ein paar Dinge länger brauchen werden.“ Dies scheint nicht der Fall zu sein. Gegen den Ligarivalen präsentierte sich der HBW auf Augenhöhe, blieb bis zum Schluss dran. „Die Art und Weise, wie wir gefightet haben, hat mir gefallen“, betont Bürkle, „die Mannschaft ist sehr homogen aufgetreten, war bemüht, die Problemstellungen, die wir hatten, in den Griff zu kriegen.

Sejr überzeugt Bürkle

Allein Kreisläufer Adam Nyfjäll (10 Tore) düpierte die Schwaben, „aber sonst haben wir viele Sachen gut gemacht. Wir haben Rubin weit unten gehalten von den Toren, Cavor ebenso. Die Torhüterperformance von Sejr war wirklich gut. Insgesamt hat es gepasst. ‚Manni‘ hat nicht gespielt. Deshalb waren wir personell am Samstag schon etwas dezimiert.“

Wetzlar verpasst TItelverteidigung

Zum dritten Mal in Folge erreichte die HSG Wetzlar das Finale beim S-Cup in Altensteig. Im Endspiel traf die Mannschaft von Coach Benjamin Matschke auf den Ligarivalen TVB Stuttgart, der sich im Halbfinale ungefährdet gegen die klassentiefere SG BBM Bietigheim durchgesetzt hatte. Den Titel konnte der Sieger von 2018 und 2019 in Altensteig allerdings nicht verteidigen. Mit 28:30 unterlagen die Hessen dem TVB, der erstmals seit 2015 wieder im Schwarzwald triumphiert.

Hinter den württembergischen Klubs aus Bietigheim und Balingen reihte sich überraschend die HSG Konstanz ein. Der Zweitliga-Absteiger setzte sich im Spiel um Platz fünf gegen platte Eulen sukzessive ab, führte neun Minuten vor dem Ende mit 24:17. Auch in der Schlussphase dominierte der Bodensee-Klub, welcher in der Defensive wenig zuließ und vorne clever die Uhr runter spielte. Am Ende stand ein deutliches 28:22 für den Außenseiter auf der Anzeigetafel.

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