Nach Kritik von Ex-Keeper Hauser: TSG-Funktionäre sehen sich falsch dargestellt

Von Marcel Schlegel

Nach 13 Jahren verließ Julian Hauser die TSG Balingen – und das nicht lautlos. Am Wochenende haben die Vereinsverantwortlichen nun auf die Vorwürfe ihres vormaligen Torhüters reagiert.

Nach Kritik von Ex-Keeper Hauser: TSG-Funktionäre sehen sich falsch dargestellt

TSG-Manager Jan Lindenmair (links) und Chefcoach Martin Braun.

Sportlich zeigt sich die TSG Balingen bereits in ansprechender Form. Die Schwaben überzeugten in den Testspielen und auch das erste Pflichtspiel haben sie reibungslos gestaltet: Mit einem ungefährdeten 3:1-Sieg beim Landesligisten SG Empfingen zog die Regionalliga-Elf von Trainer Martin Braun am Freitag erwartungsgemäß in Runde 2 des württembergischen Verbandspokals ein (zum Spielbericht). Dort tritt sie diesen Samstag (15.30 Uhr) beim Pokal-Angstgegner SSV Reutlingen 05 (Oberliga BW) an.

Abseits des Feldes mischten sich zuletzt jedoch Störgeräusche ins ansonsten so harmonische Vereinsleben. Julian Hauser, der den Amateurklub nach 13 Jahren in buchstäblich letzter Sekunde verließ, trat gegen die TSG nach. Der Torhüter, Zollberater im Hauptberuf, ein regionales Urgestein und einer mit Ecken und Kanten, warf den Balinger Verantwortlichen fehlende Wertschätzung vor (zum Interview).

Hauser fühlt sich schlecht behandelt

Diese hatten Hauser das zunächst frei gewordene Amt als Torwarttrainer angeboten – für den Schlussmann ein Affront. Überrascht sei er nach den Vertragsgesprächen darüber gewesen, „dass die Verantwortlichen meine Leistungen und meine Person nicht so eingeschätzt haben, wie ich es verdiene“, sagte der 32-Jährige, der noch keinen neuen Verein hat.

Die Balinger Funktionäre zeigten sich von Hausers Vorwürfen irritiert und fühlen sich dem Vernehmen nach von ihrem langjährigen Keeper „etwas falsch dargestellt“ – so äußerte sich jedenfalls Jan Lindenmair. Ihnen sei es nicht darum gegangen, Hauser auszubooten, sondern ihn frühzeitig für die Trainerposition aufzubauen, ohne dass er seine Rolle im Balinger Tor dafür zwangsläufig hätte aufgeben müssen, sagte der TSG-Manager.

Lesen Sie hier das Interview mit Julian Hauser in voller Länge

Ein ähnliches Vorgehen wählten die Balinger schon bei den früheren Spielern Fabian Kurth (stellvertretender Vereinsvorsitzender), Stefan Vogler (Athletikcoach), Fabian Fecker (Co-Trainer) oder Routinier Lukas Foelsch (spielender Co-Trainer). „Wir haben in den Vertragsgesprächen auch über die Karriere nach der Karriere gesprochen und eine solche will geplant und abgesprochen sein“, so Lindenmair. Das Thema spielender Torwarttrainer kam laut Lindenmair überhaupt erst auf, weil Hauser bei einem Auftaktgespräch im vergangenen Winter selbst angedeutet hätte, mit einem Karriereende zu liebäugeln. „Und wir wollten ihn natürlich im Verein halten.“

Vor Pokal-Derby: Am Mittwoch noch ein Testspiel

Die TSG Balingen bestreitet am Mittwoch (18 Uhr) das nächste Vorbereitungsspiel. Die Elf von Trainer Martin Braun gastiert beim Regionalliga-Konkurrenten VfB Stuttgart 2 in Bad Cannstatt. In der zweiten WFV-Pokal-Runde, die für diesen Samstag (15.30 Uhr) anberaumt ist, trifft die TSG auf den Oberligisten SSV Reutlingen. Die Kicker von der Kreuzeiche gewannen am Sonntag das Erstrundenduell beim Landesligisten SV Zimmern o.R. mit 7:0 (2:0).