Handball

Nach Kalarash-Verpflichtung: HBW Balingen-Weilstetten legt Fokus auf N-Lübbecke

16.09.2021

Von Marcus Arndt

Nach Kalarash-Verpflichtung: HBW Balingen-Weilstetten legt Fokus auf N-Lübbecke

© Herl

Der HBW Balingen-Weilstetten peilt Sieg Nummer zwei an.

Am Sonntag geht der Balinger Bundesligist beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke auf die Platte: mit Neuzugang Gleb Kalarash. Früh in der Saison haben die „Gallier“ noch einmal personell nachgelegt – und den vereinslosen Russen unter Vertrag genommen. Der 30-Jährige hat mit dem nordmazedonischen Vardar Skopje die Champions League gewonnen.

„Ein sehr, sehr guter Abwehrspieler“, sagt Jens Bürkle über Kalarash, „er kann aber auch Tore schießen.“ Nach dem Niemeyer-Ausfall habe Handlungsbedarf bestanden, erklärt der HBW-Trainer, welcher von den Qualitäten des 2,05 Meter großen Kreisläufers überzeugt ist.

„International erfahren“, hebt der Sportwissenschaftler hervor und verweist auf die eindrucksvolle Vita des russischen Nationalspielers, welcher in der Saison 2017/18 bereits für den SC Magdeburg auflief. Weitere Stationen in den vergangenen Jahren waren Skopje und Motor Saporischschja (Ukraine).

„Die Abwehr war top“

Am Donnerstag absolvierte Kalarash den Medizincheck in Balingen, finale Vertragsdetails waren bereits vorab geklärt worden, sodass der Abwehrspezialist bereits am Sonntagnachmittag beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke (16 Uhr, Merkur-Arena) im Kader steht.

Ob es für einen Einsatz reicht? Bürkle legt sich noch nicht fest. Nicht ohne Grund. Die Balinger Defensivabteilung arbeitete beim 27:21-Sieg über Minden herausragend. „Das war richtig, richtig gut“, betont der Balinger Übungsleiter, „die Abwehr war top – auch die Hilfen.“ Alleine eine Angriffshandlung der Grün-Weißen sei inhaltlich nicht gut gelöst worden, so der Sportwissenschaftler weiter, „das haben wir Anfang der Woche noch einmal kurz besprochen.“

Am Dienstag ließ er noch einmal zweimal üben, mittwochs war frei. In der Folge beschäftigte sich der HBW mit dem TuS, der seine ersten beiden Spiele verloren hat: gegen den Bergischen HC (Endstand: 20:24) und in Göppingen (24:27). Auffallend: die rustikale Gangart der Ostwestfalen.

Aggressive Kontrahenten

„Wir müssen uns auf eine hohe Aggressivität in der Abwehr einstellen“, warnt Bürkle vor einem „unangenehmen Gegner“. Motor und Ideengeber des TuS: der Litauer Benas Petreikis im zentralen Rückraum.

Was dem dreifachen City-Cup-Sieger fehlt? Erstliga-Erfahrung. Für die Spieler sei es ein besonderer Ansporn, zu zeigen, dass sie im Oberhaus mithalten können, sagt Rolf Hermann, der Sportliche Leiter. Auch die Verantwortlichen am Wiehengebirge sind nach der schweren Verletzung von Tom Wolf (Achillessehnenriss) auf dem Transfermarkt aktiv geworden, haben den Kroaten Luka Mrakovcic (zuletzt Zagreb) verpflichtet.

Der 26-Jährige klagte zuletzt über Schmerzen im Oberschenkel, Kreisläufer Tin Kontrec über Schulterprobleme. Beide blieben in der finalen Spielphase unter dem Hohenstaufen draußen. „Dass Leute ausfallen können, gehört zu einem Saisonverlauf nun mal dazu“, meint TuS-Coach Emir Kurtagic, der ganz andere Sorgen hat: „Leichte Fehler bringen uns – wie schon gegen den BHC – um den Lohn.“

Hoffen auf Punkte

Damit nimmt der Druck auf die Ostwestfalen gegen den HBW zu. „Als Favorit sehe ich uns sicherlich nicht“, wehrt sich der TuS-Kommandogeber und verweist auf den souveränen Sieg der Schwaben über Minden.

„Wenn wir mit der gleichen Mentalität auftreten und die gleiche Energie auf das Feld bringen, können wir auf Punkte hoffen“, sagt Bürkle, „aber Nettelstedt-Lübbecke ist schwer einzuschätzen. In Göppingen haben doch einige Spieler gefehlt.“

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