Eishockey

Nach Derbypleite in Reutlingen: Eisbären richten den Blick schon auf die nächste Saison

21.02.2023

Von Daniel Drach

Nach Derbypleite in Reutlingen: Eisbären richten den Blick schon auf die nächste Saison

© Verein

Heiß her ging es zwischen Balingen und Reutlingen.

Die Balinger Eisbären mussten im Derby gegen die TSG Reutlingen eine bittere Niederlage hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer Petr Kasik verlor auswärts bei den Black Eagels mit 2:6 (1:1, 1:2, 0:3).

Insgesamt spiegelt das scheinbar klare Ergebnis von 6:2 den harten Kampf zwischen den beiden Mannschaften und die Ausgeglichenheit des Spiels nicht wider.

Ausgeglichene Anfangsphase

Aufgrund der Niederlage gegen den Erzrivalen verpassten die Balinger einen wichtigen Schritt: den Black Eagles aus Reutlingen, direkt vor ihnen in der Landesliga-Tabelle auf Platz drei, punktemäßig näherzukommen. Vor der Partie waren es vier Punkte Abstand, nun sind es – kaum mehr einholbare – sieben. Das Rennen um Platz drei hinter den die Liga dominierenden Teams aus Eppelheim und Schwenningen scheint für die Eisbären gelaufen.

Coach Kasik hatte seine Mannschaft direkt vor der Partie an das Hinspiel gegen die Reutlinger in Balingen erinnert, das die Eisbären mit 8:3 gewonnen hatten: Das sei mit die beste Saisonleistung gewesen, daran wolle man anknüpfen. Kasik forderte 100 Prozent Konzentration und Einsatz. Das setzten seine Schützlinge zunächst auch gut um. Die Zuschauer bekamen eine intensive, bisweilen ruppige, vor allem aber spannende Partie mit Torchancen auf beiden Seiten zu sehen. Die Reutlinger gingen durch Enrico Fritz nach knapp vier Minuten in Führung – nach Vorlage von Darius Davidson. Daniel Ank stellte mit einem sehenswerten Solo-Treffer zweieinhalb Minuten später den Ausgleich her. Mit diesem Unentschieden ging es in die erste Pause.

Reutlingen effektiver

Im zweiten Spielabschnitt legten die Reutlinger eine deutliche Leistungsschippe drauf. In Überzahl brachte Martin Cervenka die Eagles erneut in Führung, wieder Fritz erhöhte auf 3:1. Kurz vor der Drittelpause gelang Tim Becker der Anschlusstreffer für die Balinger. Marc Haudek hatte den Ex-Stuttgarter in Szene gesetzt. Zu weiteren Treffern kamen die Eisbären aber nicht mehr – trotz vieler Chancen, trotz guter Chancen, trotz einer zweifachen Überzahl zu Beginn des letzten Spielabschnitts. Das Tor von Reutlingens Goalie Manuel Rogge schien wie vernagelt.

Und im Gegenzug gelang den Hausherren nun fast alles: Davidson, Jan Babij sowie erneut Cervenka nutzten Unaufmerksamkeiten der Balinger Verteidigung eiskalt und ließen Torhüter Louis Weßner alt aussehen. So wurde es am Ende beim 6:2 noch richtig deutlich. „Reutlingen war besser“, gesteht Kasik ein. „Gerade Cervenka und der Kanadier Davidson waren sehr effektiv. Sie brauchen nur wenige Chancen für die Tore. Das ist der Unterschied zu uns. Das Problem zieht sich schon durch die ganze Saison. Es ist schwer zu sagen, woran das liegt. Wir hatten unsere Chancen, aber nach dem vierten Gegentor war das Spiel gelaufen. Da hatten wir nicht mehr die Kraft, das Spiel noch mal zu drehen.“

Nachwuchs soll integriert werden

Die nächste Partie in der Eishockey-Landesliga bestreiten die Balinger am Samstag (19.45 Uhr). Die Pforzheim Bisons reisen in die Kreisstadt. Ein Sieg für die Eisbären gegen das Kellerkind ist Pflicht, wenn sie mit aktuell 26 Punkten wenigstens den vierten Tabellenplatz gegen Esslingen und Heilbronn (jeweils 25 Zähler) verteidigen wollen. „Platz vier wäre ebenfalls ein gutes Ergebnis“, betont der tschechische Coach der Balinger. „Wir hatten viele Krankheitsfälle, konnten oft nur mit wenig Personal trainieren. Wir bereiten uns weiterhin gut vor und wollen in den letzten Spielen noch mal alles geben.“ Langsam richte sich der Blick der Eisbären auch schon auf die kommende Saison, so Kasik weiter. „Da gilt es jetzt auch, die U 20-Spieler weiter zu integrieren.“

Diesen Artikel teilen: