Nach Brand in Tuttlinger Wohnhaus: Polizei geht von Anschlag aus

Am Samstagabend ist es in der Stockacher Straße in Tuttlingen zu einem Brand eines Wohnhauses gekommen, bei dem sich eine 45-jährige Frau leicht verletzt hat. Die Staatsanwaltschaft Rottweil und die Polizei gehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von einem versuchten Tötungsdelikt aus.

Die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Konstanz haben am Freitag eine gemeinsame Pressemitteilung veröffentlicht. Demnach verständigte gegen 23.30 Uhr am Samstag eine 18-jährige Bewohnerin des Hauses die Polizei und teilte dieser mit, dass es in einem Wohngebäude auf der Stockacher Straße brenne.

Alle Bewohner können sich retten

Die Feuerwehr- und Rettungskräfte stellten vor laut Polizei Ort fest, dass ein Waschraum und eine Küche im Erdgeschoss des Wohnhauses in Brand standen. Durch das schnelle Einleiten von Löschmaßnahmen durch einen 47-jährigen Bewohner und die Feuerwehr Tuttlingen habe ein Übergreifen auf weitere Wohnräume verhindert werden können. Alle drei im Wohnhaus lebenden Personen konnten das Haus rechtzeitig verlassen, wie die Polizei schreibt.

Ein Rettungswagen habe eine 45-Jährige wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung in eine Klinik gebracht. Die Feuerwehr Tuttlingen, die mit sechs Fahrzeugen und 32 Einsatzkräften im Einsatz war, habe das Feuer löschen können. Die Kräfte des Rettungsdienstes, die ebenfalls mit acht Fahrzeugen und 19 Rettungskräften vor Ort waren, kümmerten sich laut Polizei um die drei Bewohner. Die Wohnräume im Erdgeschoss seien aktuell unbewohnbar.

Versuchtes Tötungsdelikt

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen die Beamten der Kriminalpolizei Rottweil von einem versuchten Tötungsdelikt aus, da das Feuer in der Waschküche des Hauses von einem zunächst unbekannten Mann gelegt worden sei.

Die 18-jährige Anruferin habe den Unbekannten dabei beobachten können. Nach dem Erkennen sei der Mann aus dem Wohnhaus gerannt und in der Dunkelheit in unbekannte Richtung geflüchtet. Der am Gebäude entstandene Sachschaden liegt laut polizeilichen Schätzungen im Bereich von rund 150.000 Euro.

Ein 22-Jähriger ist in Haft

Ermittlungen der Kriminalpolizei Rottweil haben mittlerweile zur Festnahme eines dringend tatverdächtigen 22-jährigen Mannes geführt, wie die Behörden in ihrer Pressemitteilung schreiben.

Eine Richterin des Amtsgerichts Rottweil habe auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil einen Untersuchungshaftbefehl gegen den 22-Jährigen erlassen, der diesem bereits eröffnet wurde. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.