Nach 15 Jahren „ist das Feuer draußen“: TSG-Abteilungsleiter Uwe Haußmann kündigt Abschied an

Von Matthias Zahner

Bei der TSG Balingen endet bald die Ära von Uwe Haußmann. Bis zur Abspaltung der Fußball-Abteilung im September bleibt er aber deren Vorsitzender. Diese Amt übte er 13 Jahre aus, zudem war er zwei Jahre lang Beiratsvorsitzender.

Nach 15 Jahren „ist das Feuer draußen“: TSG-Abteilungsleiter Uwe Haußmann kündigt Abschied an

Noch bis zur Hauptversammlung im September ist Uwe Haußmann (links) Fußball-Abteilungsleiter der TSG Balingen. Danach zieht er sich beim Kreisstadt-Klub zurück. Das gaben er und Geschäftsführer Jan Lindenmair auf der Pressekonferenz bekannt.

„Die Abteilung und später auch der neue Verein benötigen dringend neue Impulse und Ideen, die ich nicht mehr geben kann“, sagte Haußmann auf der Pressekonferenz am Mittwoch im TSG-Vereinsheim „Henkes 12ter Mann“. Auf 13 Jahre als Fußball-Vorsitzender und zwei Jahre als Beiratsvorsitzender blickt der 63-Jährige zurück. „Da ist das Feuer draußen – das ist einfach so“, meinte Haußmann.

Fünfköpfiges Vorstandsgremium soll gebildet werden

Wie berichtet, will der Gesamtverein TSG Balingen im September auf der Hauptversammlung – ein genaues Datum steht aufgrund der aktuellen Corona-Lage noch nicht fest – die Ausgliederung der Fußballer vollziehen. Der neue Verein mit dem Namen TSG Balingen Fußball soll aus einem fünfköpfigen Vorstandsgremium bestehen, das von einem Hauptausschuss unterstützt wird. Außerdem soll künftig ein Aufsichtsrat als „Kontroll- und Beratungsorgan“ fungieren.

Wer wird Vorsitzender?

„Das Vorstandsgremium wird sich zum großen Teil aus dem heutigen Abteilungsvorstand speisen“, verriet Jan Lindenmair, Geschäftsführer der TSG-Fußballer, am Mittwoch. „Jetzt ist natürlich noch die Frage, wer übernimmt den Vorsitz“, nahm Lindenmair den Pressevertretern die Arbeit ab und gab sich anschließend selbst die Antwort „Wir sind in Gesprächen. Es gibt einen Kandidaten, der definitiv aber gewählt werden muss – genauso das fünfköpfige Gremium, der Ausschuss und der Aufsichtsrat.“ Es gebe „natürlich einen Plan, wie dieses Gremium aussieht – und das werden wir auch bei Bedarf vorstellen“, so der Geschäftsführer weiter.

Leistung soll gewürdigt werden

Diesen Punkt hielten die Verantwortlichen am Mittwoch auf der Pressekonferenz aber „bewusst ein bisschen zurück“, sagte Lindenmair, da „die Arbeit und die Leistung der letzten 13 Jahre, die definitiv nicht zu knapp war, gewürdigt werden soll – weil es auch heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, dass man sich über eine so lange Zeit in einem Verein im Ehrenamt engagiert und das eben auch noch in leitender Funktion“, lobte Lindenmair Haußmanns Engagement.

Corona schafft Zeit, um nachzudenken

„Ich hatte in der Corona-Zeit viel Zeit, um nachzudenken“, sagte der Abteilungsleiter. 2017 habe er seinen Abschied bereits angekündigt – jetzt möchte er „nach 15 Jahren in den verdienten Ehrenamtsruhestand gehen“, so Haußmann weiter, der vor seinem Wirken bei der TSG in seiner Heimatstadt Weil der Stadt und später in Endingen verschiedene Funktionärsposten bekleidete. „Seit 1979“, ergänzte Haußmann.

Ein lachendes und ein weinendes Auge

Er gehe mit einem lachenden aber auch mit einem weinenden Auge. „Ich freue mich auf die Freizeit, die ich aufgrund von Fußball und Beruf nicht gehabt habe“, merkte Haußmann an. Er denke, dass er den richtigen Zeitpunkt gewählt habe, sich zu verabschieden. Denn: „Wenn wir mit der Ersten und Zweiten sowie der U 17 abgestiegen wären, hätte ich selber ein bisschen ein Problem gehabt, in diesem Moment zu gehen. Da kam mir Corona gelegen.“

Erfolge in Haußmanns Amtszeit

In Haußmanns Amtszeit feierten die Balinger ihre größten Erfolge – beispielsweise die Aufstiege in die Oberliga 2008 und zehn Jahre später in die Regionalliga. Eine entscheidende Rolle für das Emporkommen der TSG in den vergangen Jahren habe Nico Willig gespielt, der 2008 den Job des hauptamtlichen Jugendkoordinator übernahm, lobte Haußmann. „Das wirkt bis heute noch nach“, meinte der Fußball-Vorsitzende, der zudem den Anstoß für Bauprojekte wie die Bizerba-Arena, die MC-Arena und eben das „Henkes“ gab.