Meßstetten

Musikalische Weltreise: Unterdigisheimer besuchen den Hausberg von Hongkong

09.12.2019

Von Werner Lissy

Musikalische Weltreise: Unterdigisheimer besuchen den Hausberg von Hongkong

© Werner l

Ein anspruchsvolles Repertoire präsentierte der Musikverein Unterdigisheim unter der Leitung von Peter Wäschle beim Jahreskonzert.

Zwei gegensätzliche Welten prallten beim Jahreskonzert des Musikvereins Unterdigisheim und den Gästen aus Egesheim aufeinander.

Mit dem Motto „Heimat“ wiesen die Egesheimer, die 2020 1250-jähriges Bestehen feiern können, auf ihr Dorfjubiläum hin. Weit weg, auf den mit 8125 Metern neunthöchsten Berg im Westhimalaya, dem Nanga Parbat, führte die Reise der Gastgeber. Der Vorsitzende des Musikvereins Unterdigisheim, Daniel Frey, freute sich ganz besonders über das Gastspiel der Musikkameraden aus Egesheim. Das letzte gemeinsame Konzert fand vor 17 Jahren statt.

Geschenk für den Dirigenten

Welch große Fortschritte die gemeinsame Jugendkapelle aus Hartheim und Unterdigisheim unter der Leitung von Dirigent Peter Wäschle gemacht hat, zeigte sie den Zuhörern mit dem locker gespielten Stück „Circle of Life“, einem Lied aus „König der Löwen“, eindrucksvoll. In eine ganz andere Galaxis ging es bei dem Musikstück „Star Wars - The Last Jedi“ aus dem Jahr 2017. Als Zugabe gab der Nachwuchs den Disco-Klassiker aus dem Jahr 1979, „Funkytown“, zum Besten. Mit einem Präsent bedankten sich die Jungmusikanten bei ihrem Dirigenten für die große Geduld bei den Musikproben.

„Kriegerische Zeiten“

„Schwabenland“, das erste Stück der Kapelle aus Egesheim, kam beim Publikum recht gut an. Die „Kriegerischen Zeiten“, die sich im 15. und 16. Jahrhundert im nahegelegenen Scheer zugetragen haben, erklangen in drei Teilen. Darin ging es um das umtriebige Leben des Grafen Andreas, der mit 20 Lanzenstichen getötet wurde. Nächstes Ziel war der Kaiserstuhl. In dem Stück „The Grapes of the Sun“ wurde der Weg von der Weinlese bis zum Winzerfest mit fröhlicher Weinprobe beschrieben.

Ein Marsch als Zugabe

Im nächsten Stück erinnerten die Egesheimer an den Mauerfall vor 30 Jahren.

Temperamentvoll erklang „Die Wacht am Rhein“. Zwei über Jahrzehnte aktiven Musikanten zu Ehren hat Dirigent Jonas Eismann die Polka „50 Plus“ komponiert, die zum Abschluss schwungvoll gespielt wurde. Der brausende Beifall forderte eine Zugabe, die die Besucher aus Egesheim mit dem Marsch „Unser Schwabenland“ gerne gewährten.

Liebesbeziehung endet in Katastrophe

Die Unterdigisheimer führten unter der Leitung von Peter Wäschle dann das auf musikalisch hohem Niveau stehende Programm mit der kurzen, lebhaften Ouvertüre „A Huntingdon Celebration“ fort. Nach dem Stück „Nanga Parbat“ kündigte Moderator Rico Trenker eine „oscarreife Aufführung“ an, zu der zwei Gäste aus Eckernförde extra angereist kamen. „A Star is Born“ lautete der Titel. Beschrieben wurde die leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen Ally und Jack, die in einer Katastrophe endete. In „Coldplay Classics“ bekam das aufmerksam lauschende Publikum Hits wie „Clocks“, „Paradise“ und „Viva la Vida“ zu Gehör.

Auf dem Victoria Peak

Zum Abschluss luden die Unterdigisheimer zu einem Besuch des Hausbergs von Hongkong, dem Victoria Peak, ein. Der höchste Punkt auf Hongkong Island bietet eine atemberaubende Aussicht. Ohne zwei Zugaben durfte die Kapelle nicht von der Bühne. Vorsitzender Daniel Frey bedankte sich bei allen Akteuren, bei den Dirigenten, den Moderatoren und allen Helfern im Service und in der Technik.

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